Ihh, kann man das trinken? Aus Werthers Wasserhähnen kommt „braune Brühe“

Eine Anwohnerin der Oststraße beklagt eine deutliche Eintrübung ihres Trinkwassers. Ein Vorfall, der nicht zum ersten Mal passiert sei.

Symbolbild | © CC0 Pixabay

Anja Hanneforth
20.11.2019 | 20.11.2019, 05:30

Werther. Ist es normal, wenn in regelmäßigen Abständen eine „braune Brühe" aus dem Wasserhahn kommt? Eine Anwohnerin der Oststraße findet: „Nein!" Sie ist über die wiederkehrenden Vorfälle der vergangenen drei Jahre äußerst beunruhigt und fragt: „Wie gefährlich ist das Wasser? Kann ich es trinken?"

Gestern Nachmittag meldete sich die Frau beim Haller Kreisblatt. Sie habe sich Kaffee kochen wollen, und aus dem Hahn sei braunes Wasser gekommen. Auch längeres Laufenlassen hätte das Problem nicht behoben. „Das passiert hier regelmäßig alle paar Monate", beklagt sie. Und nicht nur ihr. Auch Anwohner der Walterstraße und der Alten Bielefelder Straße hätten ihr gegenüber Vorfälle wie diese geschildert.

Ein Anruf beim Wasserwerk brachte keine Erkenntnis, nur die, dass sie offenkundig nicht die erste Anruferin war. „Was soll ich jetzt tun?", fragt sie. Sie sei inzwischen so weit, dass sie kein Leitungswasser in Werther mehr trinke.

Ein Rohrbruch ist nach Aussage der Stadt schuld. Die Suche nach ihm läuft.

Dabei habe sie, als die Vorfälle vor einigen Jahren begannen, zuerst gedacht, dass es sich um ein hausinternes Problem handeln würde. Erst, als sie mit anderen gesprochen habe, sei ihr klar geworden, dass es sich um ein Problem der städtischen Leitungen handeln müsse.

„Ich bin nicht bereit, das länger hinzunehmen", ärgert sie sich. Und auf keinen Fall sei sie bereit, die für nächstes Jahr angekündigte Erhöhung des Trinkwasserpreises um 42 Prozent mitzutragen. „Kalk und Dreck im Wasser – das geht so nicht!"

Das Haller Kreisblatt fragte bei der Stadt nach. Rainer Demoliner, Betriebsleiter des Wasserwerks, teilte auf Anfrage mit, dass es sich bei dem jüngsten Fall nur um einen Wasserrohrbruch handeln könne. Er bestätigte, dass es mehrere Anrufe aus dem Bereich Oststraße/Walterstraße gegeben habe und man sich auf die Suche nach der Ursache gemacht hätte. Dabei würde man die Leitungen abgehen und hoffen, dass man die Schadensstelle identifizieren kann. Das sei aber nicht ganz einfach. Die Trübung sei vermutlich durch Sandeinschwemmungen entstanden. „Gesundheitsgefährdend sind die nicht", betont er.

Zu den vergangenen Vorfällen sagt er, dass auch Arbeiten auf Baustellen, bei denen etwa Anschlüsse gesetzt würden, zur Trübung des Wassers führen könnten, oder wenn sich Ablagerungen im Rohrnetz lösen. „Auch das ist völlig unbedenklich", so Demoliner.