JuZ-Leiter bleibt Versmold trotz vieler Herausforderungen treu

Versmold. Als Jens Schröder seine Stelle in Versmolds Jugendzentrum Westside (JuZ) anfing, war noch vieles anders. Die großzügigen Räume gab es damals nicht. Während der vielen Jahre erlebte der heutige Leiter des JuZ einige einschneidende Ereignisse. Eines brachte den 58-jährigen Hobby-Musiker sogar dazu, ans Aufhören zu denken. Als Jens Schröder im Jahr 2000 nach Versmold kam, verliefen Vorstellungsgespräche noch anders als heute. Anstatt vieler und langwieriger Auswahlprozesse ging alles ganz schnell: &bdquo;Noch am gleichen Abend rief mich der damalige Pfarrer Ulrich Potz an und hat mir die Stelle zugesagt“, erinnert sich der passionierte Musiker. Wenige Wochen später fing Jens Schröder im JuZ an. Dass sein Arbeitsplatz 25 Jahre später immer noch an der Versmolder Schulstraße liegen würde, hätte er nicht gedacht. Inzwischen hat Schröder ganze Generationen geprägt. &bdquo;Wenn ich in der Stadt unterwegs bin, sprechen mich manchmal Besucher von früher an. Einige bringen heute sogar ihre Kinder hier hin“, berichtet Jens Schröder. &bdquo;Die meisten sagen, dass sie hier eine gute Zeit hatten.“ Bei diesem Satz muss er schmunzeln. Denn die ersten Jahre im JuZ waren für ihn und das gesamte Team sehr herausfordernd. &bdquo;Für uns war das nicht immer ganz so gut wie für die Jugendlichen.“ Einschneidende Veränderung führt zu Zweifeln in Versmold Schröder begann mit seinem damaligen Kollegen Olaf Hülck die Jugendarbeit in ausrangierten Wohncontainern. Damals kamen täglich bis zu 100 Kinder und Jugendliche in die Einrichtung. &bdquo;Das war sehr herausfordernd. Es gab kaum Arbeitstage, an denen ich nicht mit Kopfschmerzen nach Hause gegangen bin.“ Das lag an den räumlich beengten Verhältnissen und der dadurch hohen Geräuschkulisse. Trotz der Herausforderungen eine gute Zeit, wie Jens Schröder bilanziert. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Jugendzentrum Westside (@jugendzentrumwestside) Im April folgte die erste große Zäsur während Jens Schröders Zeit im JuZ: Die Container hatten ausgedient, und das Jugendzentrum bezog neue Räume. Früher war dort das Gerätehaus der Feuerwehr untergebracht. Die Kameraden bekamen einen schmucken Neubau in direkter Nachbarschaft. Die ehemaligen Pfeiler der Stellplätze sind noch heute erkennbar – aber nur, wenn man genau hinschaut. &bdquo;Das war für uns natürlich eine Sensation“, erinnert sich Schröder. Die jugendlichen Nutzer hätten sich von Beginn an eingebracht und tun das bis heute. &bdquo;Der Standort hier hat sich jedenfalls nach wie vor bewährt“, sagt Jens Schröder. Geldsegen: Unternehmer-Familie spendet fürs Westside Eine andere Zäsur brachte Jens Schröder allerdings zum Zweifeln. Sein langjähriger Kollege Olaf Hülck suchte 2021 eine neue Herausforderung und verließ das Westside. &bdquo;Da habe ich auch überlegt, ob es Zeit wäre, zu gehen und hier neuen Wind zu ermöglichen“, gibt Schröder offen zu. Doch er entschied sich dafür zu bleiben. Er schätzt die Kreativität an seinem Job, die häufig positive Resonanz. Außerdem hält Jens Schröder personelle Kontinuität für wichtig. &bdquo;Solange es mir Spaß macht, bleibe ich dabei. Auch, wenn ich inzwischen für einige Jugendliche fast schon die Opa-Perspektive einnehme“, sagt er mit einem Lächeln. &bdquo;Holzhammer“ auf Arbeit in Versmold geworfen &bdquo;Es ist nach so vielen Jahren schon erstaunlich, dass du immer noch offen für neue Ideen bist“, lobt Versmolds Jugendpfarrer Christian Stephan. Die evangelische Kirchengemeinde betreibt das JuZ gemeinsam mit der Stadt. &bdquo;Du hast eine extrem ausgeprägte Passion für deine Arbeit und bist immer Feuer und Flamme.“ Daran ändern auch frustrierende Vorfälle in den vergangenen Jahren nichts. Ein schwerwiegender Einbruch erschütterte Schröder und sein Team zutiefst. Einbrecher hatten die Scheiben zum Büro eingeschlagen und entwendeten hochwertige Spielekonsolen. &bdquo;Das war so, als hätte jemand mit einem Holzhammer auf uns draufgeschlagen“, kommentiert der JuZ-Hausleiter. Doch sogar aus dieser schwierigen Situation zog der Sozialarbeiter Positives. &bdquo;Viele Leute haben sich gegen den Vandalismus positioniert und geholfen.“ Geschäftsleute beispielsweise spendeten und engagierten sich. Dennoch hinterließ der Vorfall Spuren. Hintergrund: Weiterer Einbruch ins JuZ Westside Jens Schröder spricht aber lieber über die kuriosen Seiten seines Berufes. Einmal sei ein Mann ins Jugendzentrum gekommen. Er habe sich im großen Saal auf die Bühne gelegt, um dort die Nacht zu verbringen. Das ging natürlich nicht. &bdquo;Das war schon eine kuriose Situation“, erinnert sich Jens Schröder. Man habe den Mann zunächst mit Decken versorgt. Doch draußen war es kalt. Schließlich organisierte das Team ein Hotelzimmer im damaligen Altstadthotel. &bdquo;Da waren wir plötzlich mit ganz anderen Themen als Jugendarbeit konfrontiert.“ Schröder bleibt Versmold weiter treu Die Vielfalt zieht sich irgendwie durch Jens Schröders Berufsalltag. Dafür ist er auch nach 25 Jahren im JuZ nach wie vor dankbar. Ans Aufhören denkt er im Moment jedenfalls noch lange nicht. Aktuelle Nachrichten bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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