Neue Regelung

Debatte um Kleinkläranlagen: Finanzielle Entlastung für Versmolder geplant

Entsorgung kostet viel Geld. Auf einige Versmolder wäre aufgrund einer neuen Regelung eine erhebliche Mehrbelastung zugekommen. Aber nun gibt es gute Nachrichten.

Nicht alle Abfälle der Versmolder landen in der großen Kläranlage an der Wiesenstraße. Für einige Nutzer gibt es Ausnahmen. | © Andre Schneider

Andre Schneider
20.03.2025 | 20.03.2025, 12:02

Versmold. Das hätte für einige Haushalte teuer werden können: Wer eine Kleinkläranlage betreibt, bekommt regelmäßig Besuch von einem Tanklaster. Der holt Klärschlamm ab. Die Stadt hat in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Entsorger die Organisation der Abholungen geändert – zum Frust mancher Hauseigentümer.

Ursprünglich wurden die Anlagen im dreijährigen Rhythmus angesteuert. Zumindest dann, wenn die Kapazitäten der Hausbesitzer ausreichend sind. Nun gibt es seit diesem Jahr eine neue Satzung. Diese sieht eigentlich vor, dass die Anlagen in einem zweijährigen Rhythmus geleert werden sollen. Das gelte auch, wenn die bisher letzte Abholung erst im vergangenen Jahr stattgefunden habe und die Kapazitätsgrenzen der einzelnen Kleinkläranlagen noch nicht ansatzweise erreicht sind. Das würde für einige Hausbesitzer zusätzliche, nach Ansicht der SPD-Fraktion unnötige Kosten verursachen. Eine Abfuhr kann durchaus mehrere Hundert Euro kosten. Die Fraktion fragte daher bei der Stadt nach.

Versmolds Bauamtsleiter Dirk Niggemann erläuterte in der jüngsten Stadtratssitzung, warum das System verändert wurde. Die zuständige Firma fuhr ursprünglich Anlagen nach einem ungeordneten System, je nachdem, ob diese dran sind oder nicht, ab. „Das haben wir in Absprache nun vereinfacht“, erklärte Niggemann. Versmold wurde in zwei Bezirke aufgeteilt, die jeweils ein ums andere Jahr bedient werden.

So werden Haushalte in Versmold entlastet

Die Bezirke sind ungefähr gleich groß. Rund 500 dieser Kleinkläranlagen gibt es in Versmold, von denen nach dem neuen System einige jetzt in besagtem kurzen Zeitabstand abgefahren werden müssten. „Das kostet natürlich Geld“, gab Niggemann zu. Aufgrund des SPD-Antrags schauten er und seine Kollegen aus dem Rathaus noch einmal genauer hin. Sie erarbeiteten eine Art Sonderregelung. Wenn eine Anlage groß genug ist, könne die Abfuhr nun einmalig „ausgesetzt“, um dann aber in den vorgegebenen Rhythmus zu rutschen. Niggemann bezeichnete das als „wohlwollende Lösung“. Nur einige Hausbesitzer würden durch das neue System nun einmal mehr abgefahren.

Mit diesem Vorschlag zeigte sich auch die SPD-Fraktion um Co-Vorsitzende Liane Fülling. „Wir begrüßen diese Entscheidung ausdrücklich. Sie zeigt, dass unsere Nachfrage berechtigt war und dass nun eine unbürokratische und bürgerfreundliche Lösung möglich ist“, so Liane Fülling.

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