Versmold/Warendorf. Dieser Schritt war angestrebt: Das Amtsgericht Münster hat Anfang März das Eigenverwaltungsverfahren über das Vermögen der Stiftung Josephs-Hospital eröffnet. Rechtsanwalt Stefan Meyer wurde zum Sachwalter bestellt.
Der Klinikbetrieb bleibt davon unbenommen und uneingeschränkt aufrechterhalten, teilt das Josephs-Hospital in einer entsprechenden Pressemitteilung mit. Alle Patientinnen und Patienten würden in allen klinischen Bereichen weiterhin mit allen bewährten Leistungen uneingeschränkt behandelt. „Die Mitarbeitenden stehen weiterhin solidarisch zum Josephs Hospital und sind die entscheidende Säule in der erfolgreichen Klinikfortführung“, heißt es weiter.
Auch der Restrukturierungs- und Sanierungsprozess des Josephs-Hospitals laufe planmäßig weiter. Fest steht nun offenbar, dass verschiedene Szenarien möglich sind: sowohl die eigenständige Fortführung der Stiftung als auch die Möglichkeit einer Übernahme durch einen neuen Träger, der das unter massiven Liquiditätsproblemen leidende Haus mit frischem Kapital versorgen könnte.
Gläubiger des Warendorfer Krankenhauses entscheiden mit
„Die Entscheidungen über die zukünftige Struktur werden zu gegebener Zeit in enger Abstimmung mit dem Gläubigerausschuss getroffen“, heißt es in der Mitteilung. Aktuell sei es aufgrund der laufenden Analysen noch nicht möglich, diesen Zeitpunkt abschließend festzulegen.
Die mit dem Eintritt in die Eigenverwaltung verbundene Auflösung der Stiftung Josephs-Hospital ist – wie bei jedem anderen Rechtsträger, zum Beispiel einer GmbH – eine gesetzliche Folge der Insolvenzeröffnung, erläutert das Josephs-Hospital. Dies bedeute jedoch nicht das Ende der Stiftung.
Im Rahmen des Insolvenzplans bleibe es eine Option, die Stiftung nachhaltig zu sanieren und anschließend fortzuführen. Dazu sei in den letzten Wochen während des vorläufigen Verfahrens die Satzung der Stiftung mit Genehmigung der Stiftungsaufsicht der Bezirksregierung Münster entsprechend geändert worden, um die Fortführung zu ermöglichen.
Auslastung in Hospital nahe Versmold ist hoch
Das im Dezember begonnene Verfahren habe keine Auswirkungen auf den Krankenhausbetrieb. Die Verantwortlichen betonen, dass ihr Haus entgegen dem bundesweiten Durchschnitt weiterhin eine hohe Auslastung von mehr als 90 Prozent aufweise.
Die kürzlich erfolgte Insolvenzantragstellung der Jo.med MVZ GmbH, einer Tochtergesellschaft der Stiftung, habe ebenfalls keine Auswirkungen auf den laufenden Betrieb des Josephs-Hospitals. Wie im Josephs-Hospital wird auch in den Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) die Versorgung im Rahmen des dortigen Eigenverwaltungsverfahrens uneingeschränkt fortgesetzt.
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