Nach Neueröffnungen in Halle: Auch Versmold plant neuen Supermarkt

Versmold. Es ist bald zehn Jahre her, da freuten sich Investor Hans-Ewald Reinert, Architekt und Stadt über den Baubeginn für das Loxtener Bürgerhaus samt Dorfladen. Die Immobilie an der Grundschule sollte Dorfmittelpunkt werden und zudem die Nahversorgung im Ortsteil sichern. Zwei Jahre nach der Eröffnung stellte die damalige Pächterin den Betrieb des Lebensmittelladens ein. Es lohnte sich für sie nicht mehr. Das einstige Vorzeigeprojekt für Versmold und darüber hinaus stand lange Zeit leer. Die nicht weniger ambitionierten Plänen eines Gesundheitskiosks scheiterten anschließend ebenso und sorgten für juristische Auseinandersetzungen sowie viel Unmut in der Bevölkerung. Nun gibt es konkrete Pläne für die bekannte Adresse in Loxten. In der kommenden Woche (Dienstag, 3. Dezember, 17.30 Uhr) wird das Tante-Enso-Konzept im Haupt-, Finanz-, Wirtschafts- und Digitalausschuss der Stadt vorgestellt. Ein Mitglied der Geschäftsführung der Enso eCommerce GmbH aus Bremen ist Gast in der Sitzung, um das Prinzip der Genossenschaft und das weitere Prozedere zu erläutern. Laut Bürgermeister Michael Meyer-Hermann stehen die Chancen zur Realisierung gut. &bdquo;In den Vorgesprächen konnte die grundsätzliche Eignung von Loxten sowie der Immobilie für eine Tante-Enso-Filiale positiv bewertet werden“, schreibt er in der Vorlage zur Sitzung. Insbesondere die zentrale Lage, das Kundenpotenzial aus der Einwohnerschaft und die moderne, ausreichend große Räumlichkeit seien wichtige Voraussetzungen. Tante Enso ermöglicht Einkaufen rund um die Uhr Die Verwaltung verweist auf verschiedene Bemühungen, im Ortsteil wieder ein Angebot der Nahversorgung zu schaffen. Das alles sei leider nicht zum Tragen gekommen. &bdquo;Auch das privatwirtschaftliche Konzept eines Gesundheitskiosks, welches auch die Nahversorgung berücksichtigen sollte, ist in der angedachten Form nicht realisiert worden. Ob, wie von der Betreiberin beabsichtigt, eventuell einzelne Teile des Gesundheitskiosks umgesetzt werden können, ist noch nicht absehbar“, heißt es weiter. Ins Laufen gekommen war das Angebot nie so richtig, zuletzt stand die Betreiberfirma kurz vor der Insolvenz, die Rückzahlung von Fördermitteln steht im Raum, der Mietvertrag soll nach HK-Informationen längst aufgelöst worden sein. Bürgermeister Meyer-Hermann habe zusammen mit dem Eigentümer der Immobilie &bdquo;im Sinne einer sinnvollen Nachnutzung des Gebäudes und der Schaffung des Nahversorgungsangebotes“ Kontakt mit der Enso eCommerce GmbH aufgenommen. Dieser Wunsch sei außerdem aus der Loxtener Dorfgemeinschaft an die Stadt herangetragen worden. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK &bdquo;Tante Enso“ betreibt 57 Filialen in ländlich gelegenen Orten in der Regel mit weniger als 3.000 Einwohnern. Dabei werden die Märkte nach Möglichkeit in einem 24/7-Konzept betrieben, das mittels einer Kundenkarte Zugang zum Geschäft ermöglicht. Dabei ist in der Regel kein Personal erforderlich, jedoch werden auch regelmäßig personenbesetzte Öffnungszeiten angeboten. Versmolds erster 24/7-Supermarkt muss einige Hürden nehmen Die beiden Neueröffnungen in der Nachbarstadt Halle hatte man auch in den Versmolder Ortsteilen interessiert verfolgt. Nach der Schließung des Lebensmittelmarktes Margenau ist die Nahversorgung in Oesterweg immer wieder Thema. Erst kürzlich hatte die Dorfgemeinschaft bei ihrem Treffen betont, beobachten zu wollen, wie sich die Tante-Enso-Standorte Künsebeck und Hörste entwickeln. Die Aktiven in Loxten haben der Stadt ihre aktive Unterstützung des Vorhabenszugesagt. Die ist auch erforderlich, um überhaupt einen Tante-Enso-Markt zu bekommen. Denn das Konzept ist in Form einer Genossenschaft organisiert. Es braucht eine bestimmte Anzahl an Anteilseignern, die jeweils einen Anteil à 100 Euro zeichnen. &bdquo;So sollen das notwendige Kapital und ein potenzieller Kundenstamm generiert werden“, informiert die Verwaltung in ihrer Sitzungsvorlage und nennt Zahlen. Für Loxten sei eine Zahl von 700 notwendigen Anteilseignern durch die Geschäftsführung benannt worden. In Hörste waren es 400, in Künsebeck 800. Einige Hürden wären also noch zu nehmen, viele Details zu planen. Die grundsätzliche Interessensbekundung für Loxten ist aber zumindest ein erster Schritt. Als Nächstes wird das Konzept der Politik vorgestellt, um eine unterstützende Beschlussfassung einzuholen. Dies geschieht nun am 3. Dezember. Daran anschließen würden sich eine Bürgerversammlung in Loxten, eine Informationskampagne sowie eine vierwöchige Phase zur Werbung der notwendigen Anzahl an Anteilseignern. Danach wird sich zeigen, ob Versmold seinen ersten 24/7-Supermarkt bekommt.

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