Nach Tempo-Erhöhung in Versmolds Innenstadt: Erste Ergebnisse liegen vor

Versmold. Das Fazit der Stadtverwaltung ist eindeutig. Sie kommt nach Auswertung der beiden Messstellen zu dem Schluss: &bdquo;Die im Vorfeld befürchtete Verdoppelung der gefahrenen Geschwindigkeiten ist deutlich nicht eingetreten.“ Das Gegenteil sei vielmehr der Fall. Durchschnittsgeschwindigkeiten von weniger als 20 km/h sowie ein V85-Wert als maßgeblicher Parameter von ebenso 20 Kilometer pro Stunde sind aus ihrer Sicht &bdquo;sehr erfreulich“. Was nicht heißt, dass es keine Raser in der Versmolder Innenstadt mehr gibt. Einige Spitzengeschwindigkeiten lassen aufhorchen. Im Februar 2024 hatte die Stadt die Beschilderung für die Tempo-20-Zone vorgenommen, um die Parkscheibenpflicht im Zentrum beibehalten zu können. Im Mai folgte die Installation der beiden Displays, um zum einen die Verkehrsteilnehmer zu sensibilisieren und zum anderen Daten über die gefahrenen Geschwindigkeiten zu erhalten. Gemessen wurde an der Ravensberger Straße 8 sowie an der Münsterstraße 6 jeweils im monatlichen Wechsel in beide Fahrtrichtungen. &bdquo;Dadurch ergibt sich ein umfassendes Gesamtbild. Gewöhnungseffekte, die durch ein Display, welches immer nur die gleiche Fahrtrichtung erfasst, entstehen, können dadurch abgeschwächt werden“, erläutert die Stadt in einer Präsentation, die sie jetzt dem Mobilitätsausschuss vorlegte. Die Ergebnisse beziehen sich auf den Zeitraum von Mitte Mai bis August. Auffallend ist, dass die Ravensberger Straße offenbar deutlich mehr als Zufahrt zur Innenstadt genutzt wird, als dass Fahrzeuge über die Straße hinausfahren. Möglicherweise spielt aber auch die Zeit der Sommerferien eine Rolle. Im Juni und August jedenfalls hat das Display jeweils etwa 16.000 Fahrzeuge gezählt; gemessen wurde da in Richtung Münsterstraße. Im Juli waren es in die Gegenrichtung nur knapp 5.000. Die Höchstgeschwindigkeit lag zwischen 65 und 73 km/h und betrug damit mehr als das Dreifache der erlaubten Geschwindigkeit. Stadt Versmold sieht &bdquo;Einzelfälle von Unbelehrbaren“ Ein ähnliches Bild ergibt sich an der Münsterstraße. Da drückten einige Verkehrsteilnehmer so sehr aufs Gaspedal, dass die Tachonadel bei 62 bis 66 km/h landete. Das Verkehrsaufkommen war an der Stelle konstanter als an der Ravensberger Straße. In Richtung Marktplatz/Berliner Straße waren es um die 11.000 Fahrzeuge, Richtung Rathaus gut 9.000 Stück. Zu den Negativ-Ausreißern schreibt die Stadt: &bdquo;Die leider festzustellenden prägnanten Überschreitungen sind auf Einzelfälle von Unbelehrbaren beschränkt, wobei grundsätzlich auch eine nächtliche Einsatzfahrt RTW/Polizei nicht ausgeschlossen werden kann.“ Die Polizei kommt zu einer ähnlichen Einschätzung. Im Februar berichtete der Leiter der Direktion Gefahrenabwehr und Einsatz im Kreis Gütersloh, Polizeidirektor Dirk Zeller, in der Politik, dass es zwar Störungen gebe, aber keine Poserszene, gegen die man vorgehen könne. &bdquo;Nur, weil jemand ein auffälliges Auto hat und daneben steht, ist das noch lange keine Straftat“, erklärte der Polizeibeamte. Politik fordert Kontrollen in der Innenstadt Eine Aussage, die Anlieger der Innenstadtstraßen sicher nicht ganz zufrieden stellen wird. Immer wieder berichten Leidgeplagte von Posern, quietschenden Reifen und Rasern vor ihrer Haustür, insbesondere in den Abendstunden und am Wochenende. In der Sitzung erkundigte sich deshalb die SPD, welche Konsequenz sich aus den Messergebnissen ergeben und ob in der Innenstadt bereits Blitzer aufgestellt wurden. Dies sei nach Angaben der Stadt durch die Polizei bisher nicht erfolgt. Was wiederum für Irritation sorgte. Denn seinerzeit war ein wesentliches Argument für die neue Beschilderung, dass man mit einer Tempo-20-Zone Rechtssicherheit habe und damit Tempoverstöße ahnden könne. Die SPD forderte, dass die Verwaltung Kontakt mit der Polizeibehörde aufnehmen solle. Die CDU regte an, dass Geschwindigkeitskontrollen vor allem außerhalb des Alltagsverkehres sinnvoll sein könnten. Alle Zahlen sind über das Ratsinformationssystem der Stadt auf www.versmold.de nachzulesen.

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