Wohnen

Überraschend großer Sprung: Neue Grundstückspreise für Versmold

Zuletzt war der Bodenrichtwert nur noch gering gestiegen. Jetzt hat das NRW-Portal neue Daten veröffentlicht. An vielen Stellen wird eine Marke beim Quadratmeterpreis erstmals überschritten.

Das Versmolder Zentrum gehört - bezogen auf den Bodenrichtwert - zu den teuersten Wohngegenden im Altkreis Halle. Aber auch am Stadtrand sind die Quadratmeterpreise zuletzt noch einmal deutlich gestiegen. | © Ulrich Fälker

Tasja Klusmeyer
23.03.2024 | 23.03.2024, 14:54

Versmold. In immer mehr Bereichen Versmolds ist der Bodenrichtwert über die 200-Euro-Marke geklettert und hat sich damit innerhalb von zehn Jahren verdoppelt. Angesichts des zuletzt stagnierenden Immobilienmarktes und dem Dämpfer, den die Baubranche erfährt, dürften die neuen Werte überraschen.

Der aktuelle Sprung ist jedenfalls wieder größer als im Vorjahreszeitraum. Grundstücksbesitzer können sich - zumindest auf dem Papier - über eine erneute Wertsteigerung ihres Besitzes freuen. Wer ein Grundstück kaufen möchte und vielleicht auf sinkende Preise für Bauland gehofft hatte, der wird die neuen Zahlen zähneknirschend zur Kenntnis nehmen.

Konkrete Beispiele: Im Gürtel am südlichen Kernstadtbereich (grob alle Wohnsiedlungen südlich der Münsterstraße zwischen Wersestraße und Wittensteiner Straße) beläuft sich der Bodenrichtwert für dieses Jahr auf 215 Euro den Quadratmeter. Das sind 20 Euro mehr als im Vorjahr. 2022 lag er bei 190 Euro. 2020 noch bei nur 155 Euro. Ähnliche Werte werden für den östlichen Stadtrand (Neubaugebiet Sandbreede) ausgegeben: 2022: 190 Euro, 2023: 195 Euro und neuerdings 215 Euro. Ebenso erstmals über die 200er-Marke liegt der Bodenrichtwert für die noch junge Siedlung Am Honigbach (205 Euro).

Zweitteuerstes Viertel im Altkreis Halle liegt in Versmold

Richtig teuer wird es im direkten Ortszentrum. Neuester Wert rund um Petri-Kirche, Schweinebrunnen und Rathaus: 340 Euro/qm. Im Altkreis Halle gibt es nur ein teureres Viertel: 360 Euro im Haller Kern.

Allgemein fällt der Preissprung in den Nachbarorten größtenteils nicht ganz so deutlich aus wie in Versmold. Die aktuellen Bodenrichtwerte für Borgholzhausen liegen im Schnitt fünf Euro über den Werten 2023, in Werther und Steinhagen etwa zehn Euro. In ausgewählten Bereichen Halles sind es ebenso wie in Versmold 20 Euro mehr.

Wichtig zu wissen: Bodenrichtwerte sind keine Verkehrswerte. Verschiedene Faktoren haben Einfluss auf den tatsächlichen Wert eines Grundstücks und damit auch darauf, welche Preise aufgerufen werden. Der Bodenrichtwert, der jährlich von den jeweiligen Gutachterausschüssen neu ermittelt und auf dem Internet-Portal Boris.NRW veröffentlicht wird, dient der Grundstücksmarkttransparenz. Basis ist sind die Daten tatsächlicher Kauffälle.

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