Bauen, kaufen, mieten: So wohnt Versmold und so teuer ist es

Versmold. Die Einwohnerzahl Nordrhein-Westfalens steigt - und mit ihr die Nachfrage nach Wohnraum. Die Folgen fasst die NRW.Bank folgendermaßen zusammen: Mietangebote sind nur kurz auf dem Markt, die Wiedervermietungs- und Neubaumieten steigen weiter an. Wie sich diese und weitere landesweite Trends auf kommunaler Ebene entwickeln, zeigen die Wohnungsmarktprofile für 2023, die jetzt erschienen sind. Sie geben einen Überblick über wichtige Trends und Strukturen des Wohnungsmarktes. Wichtig zu wissen: Bei der Erstellung der Profile wurden Daten aus dem Jahr 2022 genutzt. Sie stammen in der Regel vom Landesstatistikamt IT.NRW. So viele Wohnungen gibt es in Versmold Die Gesamtzahl der Wohnungen im Jahr 2022 wird mit 9.897 angegeben. Das ist ein leichtes Plus im Drei-Jahres-Zeitraum. Innerhalb von zehn Jahren ist die Zahl um 6,3 Prozent gestiegen. Der überwiegende Teil der Versmolderinnen und Versmolder wohnt in klassischen Ein- oder Zweifamilienhäusern. Dieser Wert liegt über dem Schnitt des Kreises Gütersloh. Der Anteil der Wohnungen in Mehrfamilienhäusern beträgt vor Ort 37,3 Prozent (Kreis Gütersloh: 39 Prozent). Ein ganz anderes Bild ergibt sich in der Landeshauptstadt Düsseldorf, wo sich mehr als 82 Prozent des Wohnungsbestandes in Mehrfamilienhäusern befindet. Der NRW-Schnitt liegt bei 54,6 Prozent. So groß ist die Durchschnittswohnung Die Menschen in Versmold wohnen vergleichsweise großzügig, das hat sich in der jüngeren Vergangenheit nicht geändert. Während die Durchschnittswohnung in NRW gut 90 Quadratmeter groß ist, kommt die Fleischstadt auf mehr als 104 qm. Ziemlich im Landesschnitt liegt man allerdings bei der Wohnfläche je Person: 46 qm in NRW, 46,4 in Versmold. Durchschnittlich leben hier 2,3 Personen in einem Haushalt (NRW: 2,1). Immer weniger geförderter Wohnraum Der Bedarf an Sozialwohnungen steigt, das Angebot sinkt. Das ist landesweit so und das ist auch in Versmold ein Problem. Der Bestand an geförderten Mietwohnungen liegt im Berichtsjahr bei 209 Stück und ist zuletzt zurückgegangen. Die Entwicklung der vergangenen zehn Jahre spricht eine deutliche Sprache: minus 17,1 Prozent. Gleichzeitig gibt es immer mehr Haushalte, die einen Wohnberechtigungsschein erhalten haben. In Versmold waren es 41 im Jahr 2022 (zuvor im Schnitt jährlich 25). So viel neuer Wohnraum ist in Versmold entstanden 76 Wohnungen wurden 2022 neu fertiggestellt, 59 Baugenehmigungen erteilt. An der Stelle ist eine Trendwende festzustellen, die sich im vergangenen Jahr fortgesetzt haben dürfte. In den drei Jahren zuvor, als die Baubranche boomte, waren im Mittel noch 86 Wohnungen jährlich gebaut worden. Bedingt durch Zinssteigerungen, hohe Baukosten und Inflation sind die Bürger sowie Investoren zuletzt zurückhaltender gewesen. Preise für Bauland vergleichsweise günstig Der Quadratmeterpreis für Bauland wird im Wohnungsmarktprofil mit 170 Euro angegeben. Er ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Im vergangenen Jahr allerdings nicht mehr ganz so deutlich wie in den Jahren zuvor. Die neuesten Bodenrichtwerte ermittelt das Portal Boris.NRW aktuell; in der Regel werden sie bis März veröffentlicht. Grundsätzlich gilt: In Versmold ist nach wie vor vergleichsweise preiswert an Baugrundstücke zu kommen. Der Kreisschnitt wird mit 283 Euro/qm angegeben - mehr als das NRW-Mittel (226 Euro). Nur etwas für absolute Spitzenverdiener dürfte der Bau eines Eigenheims in Düsseldorf sein. Dort kostet der Quadratmeter stolze 1.150 Euro. So viel müssen Mieter in Versmold bezahlen Ähnlich wie beim Bauen verhält es sich beim Mieten von Wohnungen. Die Preise sind gestiegen, in Versmold wohnt man aber preiswerter als in vielen anderen Kommunen des Kreises. Bei der Weitervermietung von Bestandswohnungen liegt der Quadratmeterpreis bei 6,67 Euro (Kreis: 8 Euro) und im Neubausegment bei 9,23 Euro (10,04 Euro). Die Durchschnittswerte für NRW: 8,51 und 11,85 Euro. Gestiegene Kosten für Bestandsimmobilien Wer Eigentum kaufen möchte, musste dafür in den vergangenen Jahren kontinuierlich mehr Geld in die Hand nehmen: sowohl für Wohnungen als auch für Eigenheime. Das Wohnungsmarktprofil gibt für Eigentumswohnungen einen Quadratmeterpreis von 2.232 Euro an, gut zwölf Prozent mehr als im Schnitt der drei Vorjahre. Ähnlich hoch ist das Plus für Hauskäufer: Ein Eigenheim kostet im Schnitt 347.000 Euro. Verglichen mit dem Kreis Gütersloh aber kommen Käufer immer noch günstig davon: 2.663 Euro pro Quadratmeter für Eigentumswohnungen und 428.000 Euro im Schnitt für Bestandseigenheime. Knapp das Doppelte ist übrigens in Düsseldorf fällig.

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