Preis-Check in Versmold: Das kosten Essen, Getränke und Karussellfahrt

Versmold. "Moderate Preise und faire Angebote" hat die Interessengemeinschaft Einkaufsstadt Versmold (IGEV) fürs Stadtfestival zugesagt. Als Beispiel führte sie Getränkepreise auf Vor-Corona-Niveau an. Sie selbst ist von immensen Kostensteigerungen insbesondere im Bereich Bühnentechnik betroffen und deshalb mehr denn je auf Sponsoren-Unterstützung angewiesen. Nur so kann die Livemusik auf beiden zentralen Plätzen fürs Publikum umsonst bleiben. Für Hunger, Durst sowie etwas Fahr- oder Spielspaß aber muss selbstredend zum Geldbeutel gegriffen werden. Zur Kirmes Sünne Peider im Februar hat die HK-Redaktion getestet, wie weit eine vierköpfige Familie mit 50 Euro kommt. Nun zum Stadtfestival sind wir erneut losgegangen und haben einige Preise zusammengetragen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit). Interessiert hat uns außerdem, ob unbedingt Bargeld erforderlich ist oder ob es alternative Zahlungsmethoden gibt. Los geht's. Am Nachmittag ist die beste Zeit für etwas Süßes zum Auftakt. Ein Crêpe - in der günstigsten Variante mit Zimt und Zucker - kostet 3,50 Euro. Genauso wie vor einem halben Jahr zur Kirmes. Schoko-Erdbeeren am Spieß sind für fünf Euro zu bekommen; auch hier ist der Preis unverändert. Der Kirmes-Klassiker Zuckerwatte geht bei Portionen zu zwei Euro los. Kleine Überraschung: Gebrannte Mandeln (100 Gramm) entdecken wir günstiger als noch zur Winterkirmes: 3,50 Euro (statt vier Euro). Möglicherweise liegt das einfach an unterschiedlichen Anbietern, vielleicht auch an der Jahreszeit. Nicht überall kosten Mayo und Ketchup extra Weiter geht es mit deftigen Imbissgerichten. Pommes kosten an verschiedenen Ständen drei Euro; das war auch schon zur Sünne Peider so. Wer die Portion "Rot" oder "Weiß" möchte, muss 50 Cent drauflegen. Zumindest bei vielen Imbissbetreibern, aber nicht bei allen. Genau auf die Preistafeln zu schauen, kann sich also lohnen. Eine Bratwurst kostet in der Regel 3,50 Euro. Ein Klecks Senf ist inklusive. Im Unterschied zu Mayo oder Ketchup gilt dieser nämlich als Würzmittel und wird in der Gastronomie - ähnlich wie Salz oder Pfeffer - nicht extra berechnet. Etwa teurer als noch zur Kirmes ist eine vegetarische Falafel-Tasche zu bekommen: 6,50 Euro (plus 50 Cent). Champignons aus der Pfanne gibt es wiederum günstiger: sechs Euro statt 6,50 Euro. Mit 4,50 Euro ist ein Hot Dog auf die Hand unverändert im Preis. Wer süß oder würzig isst, der bekommt zwangsläufig Durst. Dieser kann an mehreren Stellen beim Stadtfestival für drei Euro gestillt werden: Wasser, Cola, Fanta oder Bier im 0,3-Liter-Glas sind zu diesem Preis zu bekommen (plus Pfand). Das Stadtfestival hat - neben dem Bühnenprogramm als Schwerpunkt - eine kleine Kirmes zu bieten. Ein Fahrchip fürs Kinderkarussell kostet drei Euro (Sünne Peider: 2,50 Euro). Der Preis fürs Entenangeln beginnt bei fünf Euro (gleichbleibend). Ein den meisten Fahrgeschäften lohnt es sich, gleich mehrere Tickets zu kaufen. Da sinkt der Fahrpreis gegenüber dem Einzelchip. Zum Beispiel die Vierer-Tickets für Breakdancer (16 Euro) oder Musik-Shop (15 Euro). Hier zahlen Sie bargeldlos auf dem Stadtfestival Wer sich auf dem Stadtfestival vergnügen möchte, sollte nicht nur ein ordentliches Budget einplanen, sondern auch vorher am Bankautomaten Halt machen. Denn bei den allermeisten Ständen gibt es auch im Jahr 2023 nur eine Zahlungsmöglichkeit: Bargeld. Aber es gibt sie, die Ausnahmen. So wie bei Petra Grottendiek und Karin Koll von Bernhards Grill (Standort: Nahe Petri-Kirche). "Wir wollen auch die Leute bedienen, die kein Bargeld dabei haben", sagt die Versmolderin Koll. Vor allem seit der Corona-Pandemie habe der bargeldlose Zahlungsverkehr - auch auf Volksfesten - zugenommen. Die beiden kennen das von anderen Veranstaltungen, etwa in der OWL-Arena. Einen eigenen Hinweis auf EC-Kartenzahlung haben sie am Stand nicht. Man muss also danach fragen. Das ist bei Georg Kästner und seiner Frau Nadine anders. Ausgerechnet an der Stadtsparkasse, also direkt in Nähe zu Geldautomaten, werben sie offensiv mit bargeldloser Zahlung. Allerdings benötigen Kunden ein Konto beim Zahlungsdienst "PayPal". "Das kommt vor allem bei den jüngeren Kunden sehr gut an", berichtet Georg Kästner. Die Technik ist dabei einfach: Die Stadtfestival-Besucher bestellen bei Kästners Falafel, eine vegetarische Frikadelle oder ein anderes Gericht und geben die Daten in die Handy-App ein. Die entsprechenden Adressen sind im Aushang zu finden. "Manche Leute gehen ohne Bargeld aus dem Haus, ohne Handy allerdings nie", so Kästner. Rund 300 Euro nimmt er an einem Wochenende schon digital ein -Tendenz steigend. Das sagen "Traditionalisten" Auch Spielzeug und Kuscheltiere gibt's ohne Münzen. Ein Greiferstand nahe der Kneipe Zur Tulpe akzeptiert neben Münz- und Scheingeld auch Kartenzahlung. Finn hat sogar Glück: Er ergattert ein Kuscheltier und schließt es sofort ins Herz. Seine Mutter zahlt trotzdem bar: "Ich habe keine Karte dabei." Mit Bargeld kommt sie ohnehin weiter. Willi Kaiser verkauft seine Zuckerwatte auch lieber gegen Scheine und Münzen. "Das geht einfach schneller. Wenn hier zehn Kinder in der Reihe stehen, müssen sie beim Zahlen mit Karte zu lange warten", nennt er die Gründe. Marcel Kreuz (holländische Pommes) und Werner Schmidt (Slush-Eis) wollen vorerst ebenfalls weiter auf die traditionelle Zahlmethode setzen. "Das Internet ist noch nicht an allen Stellen passend ausgebaut", sagt Kreuz. Familien mit Kindern müssen ebenfalls vorm Stadtfestival-Besuch zum Geldautomaten. Beim Kinder-Karussell von Patricia Rasch geht's nur bar. "Solange ich das noch nicht muss, zahle ich noch gerne bar", sagt die Schaustellerin. "Ich gebe zum Beispiel meinen Enkeln gerne noch einen Schein mit. Beide Zahlungsmethoden sollten nebeneinander existieren", sagt sie. Die größeren Fahrgäste müssen ebenfalls in die Tasche greifen: Beim Breakdancer und im Musikshop ist Bargeld das Mittel der Wahl.

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