Bald wird wieder gezapft: Neue Pächter für Biergarten Oase gefunden

Versmold. Ihr Cocktailstand gehört zu jeder Großveranstaltung der Stadt. In der Adventszeit schenken sie an der Eisbahn Glühwein und Co. aus. Immer öfter waren Kerstin und Matthias Wiltmann mit ihrer mobilen Cocktailbar auch außerhalb Versmolds unterwegs. Die Corona-Pandemie leerte im vergangenen Jahr den Veranstaltungskalender – und damit die Auftragsbücher des Versmolder Ehepaares. Im vergangenen Sommer versuchten die beiden, die Flaute durch einen Biergarten auf dem Hof Cord-Landwehr zu überbrücken. Keine Dauerlösung, denn für den Betrieb hätte es nun eine Konzession gebraucht. Kerstin und Matthias Wiltmann suchten eine Alternative und hofften auf sinkende Inzidenzen. &bdquo;Wir hatten verschiedene Pläne. Die wurden wieder zunichte gemacht", schildert der Versmolder, der hauptberuflich als Tischlermeister arbeitet. Die Krise bietet eine neue Chance Im Herbst zum Beispiel hatten die Barkeeper gerade einen Schulungsraum ausgebaut, um zumindest durch Cocktail-Seminare etwas Geld in die Kasse zu bekommen. Die Nachfrage sei gut gewesen. Dann kam der erneute Lockdown und die Termine mussten abgesagt werden. Demnächst soll es Schulungen geben. Allerdings im Freien, in einem kleinen Sandbereich in der Oase. Kerstin und Matthias Wiltmann haben für Versmolds bekannten Biergarten an der Wiesenstraße neue Pläne. Zwischen der ersten Idee und der Umsetzung liegen nur wenige Wochen. &bdquo;Uns ging es wie wohl jedem Versmolder. Beim Vorbeigehen fanden wir: Schade, dass der Biergarten geschlossen hat", erinnert sich Kerstin Wiltmann. Vor etwa vier Wochen nahm das Ehepaar erstmals Kontakt zu Eigentümer Tobias Nagel auf. Dann ging alles ganz schnell. &bdquo;Wir haben festgestellt, dass wir zusammen passen." Zurzeit wird der Biergarten auf Vordermann gebracht, damit so schnell wie möglich die ersten Getränke nach mehr als einem Jahr Stillstand wieder serviert werden können. Lesen Sie auch: Altstadthotel schließt, Familie Nagel begründet dies jedoch nicht mit Corona Eine kleine Hürde gibt es noch. Denn durch die lange Pause kann die bisherige Konzession nicht einfach auf die neuen Pächter übertragen, sondern muss neu beantragt werden. Deshalb können die Wiltmanns noch kein konkretes Öffnungsdatum nennen. Im August soll es aber soweit sein. &bdquo;Wir haben unseren Part erfüllt", sagt Kerstin Wiltmann. Die Stadt arbeite nun mit Hochdruck an der Erlaubnis. &bdquo;Damit wir den Sommer noch ein bisschen genießen können." Personal ist nur schwer zu bekommen Die Wiltmanns können selbst manchmal kaum glauben, welche Chance sich ihnen eher durch Zufall geboten hat. &bdquo;Was vor vier Wochen nicht denkbar war: Jetzt haben wir wieder eine Perspektive." Vor der Corona-Zeit hätten sie nie darüber nachgedacht, einmal eine Gastronomie zu betreiben. Ziel sei es, die Oase – der Name soll erhalten bleiben – langfristig zu führen. &bdquo;Wir werden mit unserer mobilen Cocktailbar sesshaft", beschreibt es Kerstin Wiltmann. Die neue Wirkungsstätte liegt fußläufig nur wenige Minuten vom Wohnhaus entfernt und außerdem haben die frisch gebackenen Großeltern so mehr Zeit für das Enkelkind, als wenn sie jedes Wochenende anderswo unterwegs wären. Ganz verschwindet ihre Cocktailhütte aber nicht. Bei größeren Versmolder Veranstaltungen wie Kirmes und Stadtfestival werden die Wiltmanns dabei sein, genauso wie an der Eisbahn und beim Festival Pelilo. Wenn sie denn wieder stattfinden dürfen. Der Fokus aber liegt auf der Oase. Im Wesentlichen bleibt sie in ihrer bisherigen Form erhalten. Neben dem Spielbereich wird eine Strandecke geschaffen – mit neuem Sand und Loungemöbeln. Kerstin und Matthias Wiltmann können Cocktails und deshalb liegt darauf auch ein Schwerpunkt im Biergarten. Neben den üblichen Getränken gibt es auch eine kleine Speisekarte. Was eben so zu einem Biergarten passt. &bdquo;Wir müssen uns erstmal reinfuchsen", gesteht Matthias Wiltmann. Das gilt auch für die Öffnungszeiten: zunächst donnerstags bis sonntags; für Reservierungen wie private Feiern auch außerhalb dieser Zeiten. &bdquo;Aufstocken können wir immer noch, runterfahren ist schwierig", findet Kerstin Wiltmann. Die Öffnungszeiten haben auch mit den personellen Kapazitäten zu tun. &bdquo;Personal ist zurzeit nur schwer zu bekommen", schildert Matthias Wiltmann ein Problem der Branche. Die Versmolder sind froh, auf bewährte Kräfte aus ihrem bisherigen Barkeeper-Team zurückgreifen zu können. Zudem sind einige neue dazugekommen. Sie alle warten darauf, bald Frischgezapftes und Geschütteltes in der Oase servieren zu können. Lesen Sie auch: Hotel-Abriss macht Platz für Neues in Versmold | HK+

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