
Versmold. Damit hat Axel Busch wirklich nicht gerechnet: Die Versmolder Eisbahn ist am 6. Januar bis fast in die allerletzte Ecke gefüllt. Viele Familien nutzen den letzten Ferientag für einen Ausflug in die Innenstadt. Die Eisbahn ist inzwischen nicht nur im Zentrum angekommen, sondern vor allem bei den Menschen.
Das bilanziert auch Axel Busch. Der Vorsitzende des Vereins „Versmolds verzaubert“, der das Projekt im dritten Jahr realisiert, betrachtet das rege Treiben mit viel Freude. „Das war an vielen Tagen so“, resümiert er. Noch bis Samstag (11. Januar) ist die Eisbahn geöffnet. Zeit also für eine erste Bilanz.
Die Eisbahn kam in diesem Jahr im XXL-Format daher. Zwar ist das Zelt genauso groß wie in den vergangenen Jahren, allerdings wuchs die Fläche auf insgesamt 235 Quadratmeter an. Das hatte Auswirkungen auf die Besucherzahlen, wie Busch verrät. Vor allem beim beliebten Eisstockschießen gab es enormen Zuwachs. „Wir konnten in diesem Jahr vier Bahnen gleichzeitig vermieten“, so der Vereins-Chef. Maximal durften so 32 Spieler zeitgleich aufs Eis. „Wir waren zu 99 Prozent ausgebucht“, so Busch.
Versmolds Eisbahn wird hervorragend angenommen
Ein ähnliches Bild ergab sich auch für den regulären Eislauf-Betrieb. Vor allem die jüngeren Versmolder nahmen das Angebot rege an. Der Verein kann zwar noch keine detaillierten Zahlen nennen - damit rechnen die Verantwortlichen in den kommenden Wochen - aber Erfolge wie jener am 6. Januar geben den Machern der Versmolder Eisbahn recht.

Ohnehin ist das Projekt angekommen - vor allem bei Sponsoren. Ohne die finanzielle Unterstützung der heimischen Wirtschaft würde es keine Eisbahn in Versmold geben. In diesem Jahr beteiligten sich 93 Unternehmen und bekamen dafür Werbung auf den riesigen Bannern. Es scheint fast, als gehöre es mittlerweile für viele Betriebe einfach dazu. „Im kommenden Jahr werden wir sicherlich die 100er-Marke knacken“, meint Axel Busch.
Zur enormen Aufenthaltsqualität auf der Eisbahn trug auch das Catering-Angebot mit Speisen und Getränken bei. Dieses sorgte indes auch kurzzeitig für Irritationen. Die beiden Buden wurden jeweils um 14 Uhr geöffnet. Gäste wurden dazu angehalten, während der Öffnungszeiten dort zu bestellen und sich nicht eigene Verpflegung mitzubringen. In den sozialen Netzwerken beschwerten sich Nutzer allerdings, dass dieses Schild auch außerhalb der Öffnungszeiten auf den Tischen stand. Die „Oase by Wiltmanns Cocktailbar“ nahm auf ihrer Facebook-Seite dazu Stellung.
Zwist rund um Versmolder Catering-Unternehmen
„Niemand erwartet, wenn wir geschlossen haben, dass dort nichts verzehrt wird“, heißt es in dem Post. „Die Schilder haben wir leider versäumt wegzuräumen. Das kann passieren, da wir um 22 Uhr schließen und die Eisbahn spätestens um 22.30 Uhr verlassen haben müssen. Sonst geht der Alarm los.“
Grundsätzlich sei man auch mit dem gastronomischen Angebot „sehr zufrieden“, sagt Axel Busch. Die Verantwortlichen „wollen möglichst bald Gespräche über eine Fortsetzung führen“. Eine Eisbahn wird es im kommenden Jahr also auf jeden Fall geben. „Wir setzen auch weiterhin auf Eis und nicht wie an anderen Orten auf Plastik“, verspricht Busch. Ohnehin ist die Eisbahn ein langfristig angestrebtes Projekt. Denn in den vergangenen Monaten wurde eine Anlage installiert, mit der Abwärme zeitweise das Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde an der Petri-Kirche beheizt. Der Vertrag mit der Gemeinde wurde auf zehn Jahre geschlossen.
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Schon jetzt kündigt Axel Busch aber an, dass womöglich im kommenden Jahr die Preise angepasst werden müssen - wenngleich moderat. „Wir wollen und müssen keine Gewinne erzielen, sondern nur die Kosten decken“, so der Vorsitzende. „Erfolg und Zufriedenheit sind uns wichtiger.“ Der letzte Ferientag am 6. Januar untermauert diese Einschätzung auf jeden Fall.