Glasfasernetz in Versmold: Das ist der aktuelle Stand

Das Interesse am Breitbandausbau bleibt groß. Einige Bürger bieten sogar ganz handfeste Dienste an, damit die Daten fließen können. Am 16. Dezember gibt es Infos.

Diese Stränge sind begehrt. Der Ausbau des Glasfasernetzes im ländlichen Raum schreitet voran. | © Joern Spreen-Ledebur

Marc Uthmann
10.12.2019 | 10.12.2019, 18:24

Versmold. „Wir haben Leute am Telefon, die vorschlagen, selbst zu buddeln, damit das mit dem schnellen Internet was wird", sagt Bürgermeister Michael Meyer-Hermann und schmunzelt. So einfach geht es nicht, doch die Stadt macht auch ohne zusätzliche Muskelkraft Fortschritte beim Ausbau der Internetverbindung in den bislang unterversorgten Gebieten.

Was noch zu tun ist, wie es weitergeht und vor allem: für wen – darum geht es bei der Informationsveranstaltung am Montag, 16. Dezember, in der Aula Schulstraße. Dann werden Vertreter der mit dem Ausbau betreuten Telekom dabei sein: der für die Region zuständige Vertriebsleiter Gregor Vos, Technikfachmann Klaus Karneth sowie ein Ansprechpartner für Geschäftskunden und Frank Stenzel für die privaten.

So weit sind wir schon: Vitali Saprykin (links) und Bürgermeister Michael Meyer-Hermann verdeutlichen anhand der Karte, wo die Ausbauarbeiten für das Glasfasernetz gerade stehen. - © Marc Uthmann
So weit sind wir schon: Vitali Saprykin (links) und Bürgermeister Michael Meyer-Hermann verdeutlichen anhand der Karte, wo die Ausbauarbeiten für das Glasfasernetz gerade stehen. (© Marc Uthmann)

Im Versmolder Rathaus ist Vitali Saprykin der Fachmann für alles, was durch Leitungen fließt und der Breitbandausbau sein aktuelles Großprojekt. „Wir liegen aktuell nahezu im Zeitplan", verkündet er. Letztlich sei der Ausbau immer sehr wetterabhängig, was Schätzungen über den weiteren Fortschritt der Arbeiten erschwere. „Tiefbauarbeiten und das Verlegen von Leerrohren funktionieren auch noch rund um den Gefrierpunkt. Aber um die Glasfaserleitungen einzublasen, müssen es mindestens fünf Grad über Null sein."

Als nächstes ist Bockhorst dran

Das war zuletzt nicht immer der Fall, trotzdem ist der Ausbau seit dem Start in der Jägerstraße im Juli schon ein gutes Stück vorangekommen. 28 Prozent der Tiefbauarbeiten für den gesamten Ausbau sind mittlerweile abgeschlossen, das entspricht 14 Kilometern verlegter Rohre. Blickt man auf die Glasfaserleitungen, sind 20 Prozent der Arbeiten erledigt. Von der Jägerstraße aus ging es zunächst bis zur Niedernstraße. Unter anderem mussten auf der Strecke drei Multifunktionsgehäuse (MFG) installiert werden – hier wird das optische Signal der Glasfaserleitungen mit dem sogenannten Vectoring in ein elektrisches umgewandelt und über die Kupferleitungen zu den Haushalten gebracht. 62 dieser MFG werden am Ende neu errichtet oder ausgebaut sein.

Schritt oder besser gesagt Leitungsstrang zwei führte von der Bielefelder Straße nach Oesterweg hinein – hier kann demnächst das Glasfaserkabel in die Rohre. Wann die Telekom die Technik dann freischaltet, bestimmen allerdings auch gesetzliche Vorgaben. So müssen vorher die Wettbewerber des Telekommunikationsriesens darüber informiert werden, dass sie dort jetzt auch anbieten können. An Schritt drei von Oesterweg nach Hesselteich wird derzeit gearbeitet.

Weiter gehen soll es in Bockhorst. „Hier haben wir schon erste Arbeiten absolviert. Jetzt dreht es sich gerade um die Anbindung des Gewerbegebietes am Bockhorster Landweg mit der FTTH-Technik." FTTH steht für »Fibre to the home« und bedeutet, dass die Glasfaserkabel hier direkt bis zu den Betrieben geführt werden, um ihnen noch schnelleres Netz zu ermöglichen. Allerdings sind hierfür Tiefbauarbeiten auf den Grundstücken notwendig – die Unternehmer müssen zustimmen. „Je schneller sie das tun, desto zügiger können wir im nächsten Jahr loslegen", sagt Vitali Saprykin.

Die Telekom ist vertraglich verpflichtet, den Breitbandausbau bis Ende 2020 abzuschließen – dann wären die unterversorgten Gebiete auf dem Stand von Versmold Innenstadt, Peckeloh Zentrum und Loxten. Hier hatte der Versorger aus eigenwirtschaftlichem Antrieb vor drei Jahren ausgebaut. Meyer-Hermann hofft, dass die Nachzügler etwas früher im Jahr 2020 angebunden sind. Es ist nur eine der Fragen, die gespannte Bürger am 16. Dezember stellen dürfen und sicherlich werden.