Versmold. Wo werfen Sie Ihren Plastikmüll rein? In die gelbe Tonne oder in den gelben Sack? Anders als in vielen anderen Städten ist in Versmold und den Nachbarorten beides möglich. 60 Prozent der Bürger haben eine gelbe Tonne, 40 Prozent bevorzugen den Gelben Sack, sagt Thomas Tappe, Leiter des Fachbereiches Bürgerdienste bei der Stadt.
Allerdings ist seit Januar 2019 das neue Verpackungsgesetz in Kraft getreten. Daraus resultiert, dass die Städte mit den Systembetreibern (zum Beispiel Grüner Punkt), darüber verhandeln müssten, welche der beiden Entsorgungsoptionen in den jeweiligen Orten zukünftig genutzt wird.
In Versmold hofft man allerdings, dass auch weiterhin sowohl Sack als auch Tonne zum Einsatz kommen. „Das kommt den Wünschen der Bürger am nächsten", sagt Tappe. Auch wenn die Tonnen von einer Mehrheit bevorzugt würden, garantieren die gelben Säcke doch eine gewisse Flexibilität. „Wenn die Tonne voll ist, kann man Säcke noch danebenstellen und auch in Mehrfamilienhäusern, in denen nicht genug Platz für entsprechend viele Tonnen ist, sind die Säcke das Entsorgungsmittel der Wahl", sagt Thomas Tappe.
Vier Städte hoffen auf genügend Verhandlungsmacht
Ähnlich denke man in Borgholzhausen, Halle und Werther, wo auch beide Möglichkeiten genutzt werden. Alle Städte haben die GEG (Gesellschaft zur Entsorgung von Abfällen im Kreis Gütersloh) mit den Verhandlungen mit dem Systembetreiber beauftragt. Man hofft darauf, durch den Verbund und die gemeinsame Abfallmenge eine genügend starke Verhandlungsposition zu haben, um die Wünsche durchsetzen zu können. „Alle vier Kommunen möchten, die bisherige Praxis beibehalten."
Sollten die Verhandlungen nicht das erhoffte Ergebnis bringen, ist es dann im Herbst an der Politik zu entscheiden, welche Entsorgungslösung es zukünftig gibt. Dadurch dass sich 60 Prozent der Bürger beim Recyclingunternehmen Reiling selbst eine gelbe Tonne besorgt haben, ist zumindest das Votum der Verbraucher klar.