Teils unbewohnbar: Obdachlosen-Unterkunft in Steinhagen wird abgerissen

Steinhagen. &bdquo;Wohnunterkunft Patthorster Straße 143/143 a“ heißt der Gebäudekomplex für die Steinhagener Verwaltung. In einer alten Hähnchen-Brüterei zwischen Steinhagen und Brockhagen wurden seit vielen Jahren etwa 40 Geflüchtete und rund ein Dutzend Obdachlose untergebracht. Allerdings ist das Gebäude nur bedingt geeignet: Es stammt aus dem Jahr 1963. In den 1990er-Jahren hatte die Gemeinde die zwei Immobilien gekauft, saniert und umgenutzt. Die nächste Sanierung ist lange überfällig, nun soll stattdessen eine radikalere Lösung her. &bdquo;Das alte Gebäude ist abgängig“, betont Steinhagens Gebäudemanager Sebastian Klopfer. Der organisiert seit vielen Jahren die Bauprojekte des Rathauses. &bdquo;Teile dürfen wir schon jetzt nicht mehr nutzen.“ Trotzdem seien die Unterhaltungskosten der Unterkunft, die in zwei Trakte geteilt ist, enorm. In den Backstein-Gebäuden am Rande des Waldgebietes der Patthorst werden Obdachlose und männliche alleinstehende Geflüchtete untergebracht. Labyrinthartige, kahle Flure führen zu tristen Zimmern, halb leeren Küchen und einfachen Aufenthaltsräumen. Wie der damals noch stellvertretende Ordnungsamtsleiter Marlon Simon vergangenes Jahr bei einer Besichtigung durch den zuständigen Ausschuss erläuterte, gehörten strenge Gerüche, Schmierereien und beschädigte Möbel und Küchen dort zum Alltag. Gleichzeitig leben in der Unterkunft Patthorst viele Menschen, die nicht sozial-kompatibel sind, und nur schwer in anderen Unterkünften untergebracht werden können. Umstrittene Unterkunft an der Patthorst wird abgerissen Wie der Gemeinderat jetzt entschied, wird der Komplex komplett abgerissen. An seiner Stelle wird es eine neue Unterkunft gebaut. Dabei geht das Rathaus einen unkonventionellen Weg. Ausnahmsweise soll ein &bdquo;Totalunternehmer“ beauftragt werden, der vom Abriss bis zur Schlüsselübergabe das gesamte Projekt managt. Wenn möglich soll eine lokale Firma beauftragt werden. &bdquo;Wir wollen Geschwindigkeit reinkriegen. So müssen wir nicht so viele einzelne Ausschreibungen machen“, erläutert Sebastian Klopfer. Die Gemeinde selbst veranlasse nur eine &bdquo;funktionale Ausschreibung“, erkläre also genau, was gebraucht wird - zum Beispiel die Zahl der zukünftigen Bewohner, die bisher noch nicht festgelegt ist. Das Bauunternehmen beauftragt dann einen Architekten, eine neue Unterkunft zu zeichnen, und steuert die verschiedenen Gewerke. Lesen Sie auch: Steinhagens Wahrzeichen abgerissen Wie genau das Gebäude aussehen wird, weiß deshalb auch Sebastian Klopfer noch nicht. Was klar ist: Es eilt. &bdquo;Wir haben ein großes Problem, geflüchtete Menschen unterzubringen“, so der Rathaus-Mitarbeiter. &bdquo;Es besteht Not, so dass wir bald was haben müssen. Es geht darum, schnell etwas hochzuziehen.“ Die Bauvoranfrage habe der Kreis Gütersloh bereits positiv bewertet. Wie es mit der Steinhagener Immobilie jetzt weitergeht Mit dem Go des Gemeinderates kann nun der Totalunternehmer beauftragt werden. Erste Ergebnisse sollen so schnell wie möglich im Ausschuss für Generationen, Arbeit, Soziales und Integration sowie im Ausschuss für öffentliche Sicherheit und Ordnung vorgestellt werden. Erst dann wird auch geklärt werden, wann die Bagger tatsächlich anrollen. Auch die Kosten stehen noch nicht fest. Bereits im vergangenen Jahr hat das Sozialamt begonnen, die Wohnungen im Wohnheim an der Patthorst nicht mehr zu belegen. Wegen der baulichen Mängel und den Abrissplänen werden die Räume derzeit nur noch von einer kleinen Gruppe von Geflüchteten mit einem besonderen Schutzbedarf genutzt oder von geflüchteten Menschen bewohnt, welche sich in anderen Wohngelegenheiten nicht integrieren konnten. Während der Bauarbeiten könnten die Bewohner in Wohncontainern untergebracht werden. Ende August waren in den Wohngelegenheiten in der Gemeinde Steinhagen insgesamt 405Personen untergebracht. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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