
Steinhagen. Jetzt könnte alles doch schneller gehen. Mit dem Instrument der „landesplanerischen Anfrage nach Paragraf 34 des Landesplanungsgesetz NRW" ist es möglich, Flächen aus dem langwierigen Gebietsentwicklungsplan herauszutrennen, um die Entwicklung geplanter Gewerbeflächen voranzutreiben. Genau das will Steinhagen mit einem rund fünf Hektar großen Grundstück versuchen. Einen entsprechenden Antrag haben SPD und Grüne am Donnerstagabend im Bauausschuss eingereicht. Er fand die Zustimmung aller Fraktionen.
Bereits in der kommenden Woche will die Verwaltung die Anfrage an die Bezirksregierung stellen. Innerhalb von zwei Monaten muss die Bezirksregierung laut Gesetz die Anfrage beantworten. Bürgermeister Klaus Besser zeigte sich gestern im HK-Gespräch zuversichtlich, dass die Antwort aus Detmold positiv ausfällt.
Die Vorgeschichte
Bisher geht man in Steinhagen davon aus, dass sich auf der knapp 30 Hektar großen Fläche zwischen Liebigstraße und Autobahn vor 2025 kein neues Gewerbe ansiedeln kann. Denn sie ist Teil der Regionalplanentwicklung – ein aufwendiger und langwieriger Prozess. Eine Ausnahme bildet ein rund 2,5 Hektar großes Grundstück südlich der Liebigstraße, auf dem eine Rettungswache und zwei Gewerbebetriebe gebaut werden sollen. Diese 2,5 Hektar sind im Regionalplan bereits als Gewerbefläche ausgewiesen. Dass die übrige Fläche über mehrere Jahre nicht überplant werden kann, hatte Bürgermeister Klaus Besser zuletzt im Haller Kreisblatt in deutlichen Worten kritisiert, mit dem Hinweis, dass in Steinhagen dringend Gewerbeflächen benötigt werden.
Reaktion aus Detmold
„Im Januar hat es daraufhin ein Gespräch mit der Bezirksregierung gegeben. Sie hat uns auf den Paragrafen 34 des Landesplanungsgesetzt und das Instrument der landesplanerischen Anfrage hingewiesen", berichtet Bürgermeister Besser. Dort wo es regional und städteplanerisch Sinn macht, können demnach Flächen über den Regionalentwicklungsplan hinaus umgewandelt werden. Den Wink aus Detmold griff man in Steinhagen auf.
Die Anfrage
Die Anfrage an die Bezirksregierung sieht nun vor, über die 2,5 Hektar für die Rettungswache hinaus ein größeres, rund 5 Hektar umfassendes Areal für die Überplanung zu beantragen. „Die Hofstelle Detert sollte nach Möglichkeit in diese Fläche und damit in den neuen Bebauungsplan eingebunden sein", sagt Christiane Manthey von den Grünen. „Sollte Detmold zustimmen, hätten wir ganz andere Möglichkeiten, einen Einstieg in das Projekt zu finden", so Manthey weiter. Mit „Projekt" meint sie die Pläne für ein ökologisches und nachhaltiges Gewerbegebiet. Eine entsprechende Machbarkeitsstudie des Büros Zero Emission liegt bereits vor.
Am Montag, 9. März, lädt die SPD Interessierte zu einer offenen Fraktionssitzung an die Gewerbefläche Detert ein. Dort wird der Stand der Planungen erläutert. Treffpunkt ist um 17.30 Uhr am Bahnhof Steinhagen.
Kritik ist angekommen