Trotz Finanzspritze: Hörster Volksfest in Halle muss sparen

Halle-Hörste. Als Peter Goldbecker Anfang Juli stellvertretend für die Hörster Vereinsgemeinschaft einen Zuschuss von 2.500 Euro im Haller Stadtrat beantragte, waren sich die Ratsmitglieder schnell einig: Das Hörster Volksfest als eines der letzten Zeltfeste der Region muss gesichert sein. Nur allzu gerne bewilligten die Mitglieder den Antrag. SPD-Bürgermeisterkandidatin Edda Sommer betonte allerdings, selbes Recht für alle Ortsteile anwenden zu müssen. Der amtierende Bürgermeister Thomas Tappe deutete indes an, es sei generell Zeit, die städtischen Mittel für die Durchführung solcher Feste den gestiegenen Lebenshaltungskosten anzupassen. Wie ernst die Lage um die Dorffeste ist, zeigt ein Gespräch, das das &bdquo;Haller Kreisblatt“ mit Vertretern der Hörster Vereinsgemeinschaft führt. Hier im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Hörste freuen sich die Verantwortlichen über das zusätzliche Geld. Sie würden im Stadtrat nicht darum bitten, wenn es nicht wirklich nötig wäre. Die Summe von 2.500 Euro müsse heutzutage allein für die Bezahlung der Security aufgewendet werden, erklärt Peter Goldbecker, der das Anliegen der Hörster in die Haller Politik getragen hatte. Und obwohl die Finanzierung solcher Feste immer mehr zum Problem wird, erreichten die ehrenamtlichen Organisatoren auch spöttische Kommentare nach dem Motto: Das Bier gebe es dann ja wohl umsonst. In der Runde der versammelten Helfer gibt es verschiedene Meinungen, wie mit solcher &bdquo;Kritik“ umzugehen ist. Offensichtlich ist aber: Diese schlechten Witze und Kommentare – so vereinzelnd sie auch sein mögen – treffen diejenigen, die sich jährlich für das Gelingen des Hörster Volksfestes einsetzen, sich dafür Urlaub nehmen, um darin unbezahlt für das Vergnügen anderer zu arbeiten. CDU-Fraktion aus Halle beantragt mehr Geld für Dorf-Veranstaltungen &bdquo;Niemand bereichert sich da selbst“, stellt Christoph Beintmann klar. &bdquo;Wenn überhaupt etwas übrig bleibt, geht das an die Vereine. Es gibt keine Helferfeier, es gibt nichts.“ Damit überhaupt etwas über bleibt, müsse schon alles passen. &bdquo;Bei einem Regentag gehen wir da mit einem Minus raus“, sagt Benjamin Mowwe nüchtern. Hörster Volksfest 2024: Von Bierkrug-Stemmen bis Dirndl-Wettbewerb: Hörste ruft die Party aus Diese Probleme, die selbstverständlich kein Hörster Phänomen sind, sondern Ausdruck einer allgemeinen Entwicklung, machten es von Jahr zu Jahr schwieriger, das beliebte Zeltfest auf die Beine zu stellen. Zwar wird der berühmte Hemdsärmelball heutzutage nicht mehr montags gefeiert, sodass am Dienstag – anders als früher – in Halle gearbeitet wird. Trotzdem erfreut sich die nun samstags stattfindende Zeltparty nach wie vor großer Beliebtheit. Dabei ist einigen wohl nicht klar, auf welch wackeligen Füßen das alles steht. &bdquo;Wir müssen den Leuten die Situation erklären“, findet Peter Goldbecker. &bdquo;Ich denke schon, dass uns das Geld auf jeden Fall zusteht.“ Mehr zu Peter Goldbecker: Herzensangelegenheit: Haller Experte organisiert seit 40 Jahren Osterfeuer Dass den Organisatoren sogar noch mehr zustehe, darüber ist sich die Haller CDU-Fraktion, der Goldbecker angehört, einig. Dementsprechend stellten die Christdemokraten erst vor Kurzem einen Antrag zur Erhöhung des sogenannten Ortsteilgeldes. Ein Euro pro Einwohner wird dabei bislang von der Stadt Halle an die Ortsteile ausgeschüttet. Auf welchen Pro-Kopf-Betrag genau erhöht werden soll, das lässt die CDU offen. So beantragt die Fraktion, &bdquo;dass die Pauschale pro Einwohner so angepasst wird, dass die Ortsteile ihre Veranstaltungen wieder auskömmlich durchführen können“. Veranstalter von Hörster Volksfest geben Sonntagsumzug auf Damit das Hörster Volksfest dieses Jahr auskömmlich durchgeführt werden kann, sparen sich die Veranstalter diesmal einen Teil des großen Partyzelts, das also nicht in voller Größe aufgebaut wird. Zudem haben sich die Hörster entschlossen, den Sonntagsumzug einzustellen und damit auch den Spielmannszug Füchtorf nicht zu engagieren. Trotzdem werde es eine Kranzniederlegung am Mahnmal im Hörster Dorfzentrum geben. Der Fackelumzug am Samstagabend werde in diesem Jahr zudem eine bereits nie da gewesene Route nehmen und so durch beide Dorfhälften führen, kündigen die Verantwortlichen an. Ab 18 Uhr ist der Festplatz am Freitag, 15. August, für Besucher geöffnet. Aktuelle Nachrichten bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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