Bürgermeisterwahl 2025 in Halle: Edda Sommer unternimmt zweiten Versuch

Halle. Als Edda Sommer die Tür öffnet, steht draußen nicht nur ihr Besuch, sondern mit ihm gleich noch eine ganze Hühnerschar. Im Halbkreis hat sich das Federvieh aufgestellt und spekuliert ganz offensichtlich auf eine Portion Extrafutter. Doch das muss warten, jetzt ist erst mal ein Rundgang über das Anwesen von Halles SPD-Bürgermeisterkandidatin im Ortsteil Ascheloh geplant. Und zwischen Bäumen, Findlingen, Wiesen, Bachlauf, Blumen und Pottstück geht es im Kern um die Frage: Kann die 46-Jährige Verwaltungschefin? &bdquo;Ganz sicher“, stellt Edda Sommer mit ruhiger Stimme fest. &bdquo;Ich kenne das Geschäftsleben, habe in verschiedenen Unternehmen gearbeitet und bin seit ein paar Jahren selbstständig.“ Mitarbeiterführung, Kalkulationen, leistungsorientiertes Arbeiten – alles Tagesgeschäft. Teamfähigkeit als Handballerin sowieso. &bdquo;Und wie eine Verwaltung funktioniert, habe ich in all den Jahren als Kommunalpolitikerin kennengelernt“, fügt die Sozialdemokratin an. Seit ihrer Kandidatur im Jahr 2020 sei sogar noch mal ein ganzes Paket an Erfahrungen obendrauf gekommen. Und schließlich gebe es die Fachbereichsleiter mit ihren Teams ja auch noch. Ob es selbstverständlich war, dass sie einen zweiten Anlauf unternimmt? Oder musste sie von der Kandidatur überzeugt werden, weil weitere Parteifreunde nicht zur Verfügung standen? Edda Sommer bückt sich. Vor ihren Füßen liegt ein Vogelnest mit zwei kleinen, kalten Eiern darin. &bdquo;Sieht nach einem Zaunkönig aus ...“ Dann schweift der Blick in die Runde. Und sie erzählt davon, wie sie unmittelbar nach der verlorenen Stichwahl erst gesagt hätte: &bdquo;Das mache ich nicht noch mal.“ Ein Wahlkampf in Corona-Zeiten, noch dazu als Angestellte, die alle Aktivitäten und Termine um den Job hätte herumplanen müssen: &bdquo;Das war anstrengend.“ Aber jetzt hätten die äußeren Umstände gepasst, während sie für ihre Ziele und Ideen ja unverändert brenne. Deshalb die Entscheidung für die neuerliche Kandidatur. Edda Sommer sieht in Halle Veränderungsbedarf beim Thema Stadtentwicklung Etwas, wo sie in Halle dringenden Veränderungsbedarf sieht, betrifft das Thema Stadtentwicklung. &bdquo;Ja, wir brauchen mehr Wohnraum“, stellt sie fest, &bdquo;mehr Geschosswohnungsbau, weitere Mehrgenerationenhäuser – alles maßvoll im Rahmen des Regionalplanes. Aber mit anderen Visionen.“ Bei einem kleinen Zwischenstopp am Hühnerstall zeigt sie auf das Dach: &bdquo;Jedes Flachdach bei uns ist begrünt.“ Sozialdemokratin würde als Bürgermeisterin Veränderungen anschieben Edda Sommer lächelt. &bdquo;Holland macht es uns vor, wie innovativ man bauen kann. Da gibt es Brücken, die Gebäude miteinander verbinden, zirkuläres Bauen, luftreinigende Fassaden, Wasserelemente ...“ Wenn sie hingegen nur auf das Quartier an der Masch schaue, sei von neuen Ideen wenig zu spüren. &bdquo;Einfamilienhäuser, Reihenhäuser, Mehrfamilienhäuser – immer 08/15 und fertig. Warum gibt es hier nicht eine Tiefgarage, und oben bauen wir Gründächer? Nur als Beispiel.“ In der rechten Herzhälfte der Stadt habe man noch die Chance. Mehr zum Thema Stadtentwicklung: Halle trifft Entscheidung im Streit um Gebäude an zentraler Straße Vorbei am gestauten Bachlauf, in dem die vor drei Tagen geschlüpften Küken von Laufente Momo ihr erstes Bad nehmen, führt der Weg in Richtung einer Wildblumenfläche. Und Edda Sommer, die gelernte Tischlerin und studierte Landschaftsarchitektin, erzählt davon, wie ihr Mann Christian sie auf dem Weg zur neuerlichen Kandidatur bestärkt habe. Der Haller SPD-Vorstand ebenso. Dann wechselt sie zum Bereich Bildung. &bdquo;Gerechte Bildungschancen sind wichtig, eine gute Ausstattung der Schulen, der Ausbau der Ganztagsbereiche, die Jugendarbeit ...“ Edda Sommer zieht die Augenbrauen kurz hoch. &bdquo;Wir müssen die richtigen Prioritäten setzen, und diese Punkte stehen auf der Liste ganz oben.“ Auch. Wie sie bemerkt. Denn noch etwas ist ihr ein Anliegen. Dabei sucht sie nach der richtigen Formulierung. Mit Video: So sieht Halles neue Grundschule Gartnisch aus &bdquo;Nach meinem Empfinden müssen wir Halle noch mehr öffnen. Wir müssen aus der Verwaltung heraus dafür sorgen, dass sich die Menschen - unsere eigenen Bürgerinnen und Bürger ebenso wie unsere Gäste - in einer lockeren Atmosphäre bewegen können, dass eine gewisse Leichtigkeit zu spüren ist. Ich glaube, hier ist noch Luft nach oben. Aber auch das würde ich als Verwaltungschefin als meine künftige Aufgabe sehen.“ Bürgermeister-Kandidatin möchte Haller Ortsteile gleichermaßen im Blick behalten Wenn sie von Halles Bürgerinnen und Bürgern spreche, meine sie übrigens die Menschen in allen Ortsteilen. Edda Sommer kniet sich zu den drei Pommern-Gänsen, die ihr schon den ganzen langen Weg vom Haus rund um das etwa ein Hektar große Areal gefolgt sind. &bdquo;Hallo Oreo, hallo Milka, hallo Twix ...“ Sie lacht. Und stellt sogleich fest, dass sie zu allen Haller Ortsteilen eine enge Bindung habe: Aufgewachsen in Künsebeck, viele Jahre in Kölkebeck gearbeitet, nacheinander in Bokel, Hesseln und im Herzen von Halle gewohnt, Freunde in Hörste und jetzt sesshaft in Ascheloh. &bdquo;Mir ist eine gerechte Berücksichtigung aller Ortsteile wichtig“, schiebt sie hinterher. Mehr zum Thema: Keine Kneipe, viel Wiese: Stadt will diesen Haller Ortsteil neu gestalten Wie es mit &bdquo;Sommer Grün“, ihrem Betrieb für Garten- und Landschaftsbau, weitergehen würde, sollte sie den Einzug ins Rathaus schaffen? &bdquo;Darüber haben wir gesprochen, und wir wären vorbereitet: Mein Mann würde das Unternehmen leiten, außerdem haben wir noch zwei weitere Mitarbeiter. Alle können ihren Job - das würden wir regeln.“ Die Kraft für all ihre Projekte ziehe sie dabei aus ihrem Zuhause. video-js.video-js.vjs-fluid:not(.vjs-audio-only-mode) { padding-top: 177.7778%; } Wie zur Bestätigung bleiben die Gänse an ihrer Seite, ganz vertraut. Allein der Besuch ist ihnen nicht geheuer. Argwöhnisch umkreisen sie ihn und beäugen skeptisch den abgelegten Block auf dem Rasen. Die Warnungen Sommers werden in den Wind geschlagen. Und zack, schnappt Gans Nummer 2 auch schon zu. Nix passiert! &bdquo;Meinen Tieren könnte ich auch den ganzen Tag zuschauen", sagt die Unternehmerin dann und lächelt. &bdquo;Alle bekommen hier Asyl. Ob wir morgens draußen Kaffee trinken oder abends grillen - alle sind sie dabei, und das tut gut.“ Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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