Hallerin befürchtet verbotene Bewässerung – Unternehmer klärt auf

Halle. Seit Wochen warten Landwirte und Hobbygärtner auf Regen. Die Böden sind trocken, einzig die beiden vergleichsweise nassen Vorjahre sorgen dafür, dass sie in unteren Schichten noch feucht sind, und dass ausreichend Grundwasser vorhanden ist. Einer Leserin ist in diesem Zusammenhang ein Feuerwehrschlauch aufgefallen, der über mehrere Hundert Meter vom Kartoffelacker der Wertheraner Kartoffelmanufaktur Pahmeyer an der Hesselner Straße in Richtung Neue Hessel führt. Ihr erster Verdacht: &bdquo;Ist es erlaubt, einfach Wasser für die Felder der Landwirte abzusaugen? Jegliches Getier wird ebenfalls angesaugt und auf den Feldern verteilt“, sorgt sich die Hesselnerin. Zudem sei doch jeder angewiesen, mit der Ressource Wasser sparsam umzugehen, wie könne es da sein, dass Landwirte kleine Bäche anzapfen, die eh schon zu wenig Wasser führen. In der Tat könnte man dies angesichts der großen Kabelbrücke – ein Metallgestell, das den Schlauch in etwa vier Metern Höhe über die Straße führt – eventuell denken, zumal der Schlauch in Richtung Neue Hessel verläuft und dort im tiefen Gras der Wiese verschwindet. Allerdings kann Uwe Pahmeyer, Geschäftsführer der Kartoffelmanufaktur, schnell für Klarheit sorgen. Kartoffelproduzent aus Werther nutzt eigenen Brunnen &bdquo;Wir haben dort schon vor einigen Jahren einen eigenen Brunnen bohren lassen. Angesichts der langen Trockenphase nutzen wir ihn derzeit“, erklärt der Firmenchef. Es sei im Kreis Gütersloh übliche Praxis, dass Landwirte für ihre Ackerflächen Brunnen beantragen können. Die dort für die Bewässerung der Felder verwendbare Wassermenge richtet sich nach der Größe des Ackers und der dort zu erwartenden Niederschlagsmenge. Lesen Sie auch: EU ruft zum Wassersparen auf &bdquo;Es ist erlaubt, maximal zehn Prozent der Grundwasserneubildungsrate zu entnehmen“, erklärt Pahmeyer. Durch den Wert ist gesichert, dass keine nachhaltig negativen Auswirkungen auf den mengenmäßig guten Zustand des Grundwasserkörpers entstehen. &bdquo;Wir entnehmen jedoch nur bis zu zwei Prozent“, sagt Uwe Pahmeyer. Alle Werte werden von der Bezirksregierung streng kontrolliert. Der rund 70 Meter tiefe Brunnen sei gut gefüllt, so Pahmeyer. &bdquo;Der Wasserstand liegt bei nur etwa drei Metern Tiefe“, sagt der Unternehmer. Trotz allem hofft Pahmeyer auf baldigen Regen. &bdquo;Die entscheidende Zeit bei Kartoffeln sind die Monate Juni und Juli“, sagt der Wertheraner. Bleibt es dann weiterhin so trocken, wird die Ernte in diesem Jahr wohl eher schlecht ausfallen. Allerdings kann ein kleiner Schauer kaum etwas bewirken. Kreis Gütersloh verbietet Wasserentnahme aus Flüssen Derweil hat auch der Kreis Gütersloh auf den fehlenden Regen reagiert. Um Tiere und Pflanzen zu schützen, hat er mittels Allgemeinverfügung verfügt, dass mit Wirkung zum 21. Mai kein Wasser durch mechanische oder elektrische Pump- und Saugvorrichtungen sowie fahrbare Behältnisse aus oberirdischen Fließgewässern entnommen werden darf. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Kreis Gütersloh (@kreis_guetersloh_) Ausgenommen sind Tiertränken und das Abschöpfen per Hand. Der Kreis möchte, so teilt er in einer Pressemitteilung mit, verhindern, dass der Wasserstand weiter absinkt und so der Wasserhaushalt und die Gewässer negativ beeinträchtigt werden. Die Allgemeinverfügung gilt zunächst bis zum 30. September. Sollte sich die Lage vorher entspannen, könnte sie bereits vorher aufgehoben werden. Der Kreis Gütersloh behält sich vor, Bußgelder bei Verstößen zu verhängen. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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