Feier in Halle

Erfolgsgeschichte: Haller Dorf feiert einjähriges Bestehen von Supermarkt

Ein Jahr lang gibt es den Tante-Enso-Supermarkt nun in Künsebeck – ein Grund zum Feiern. Doch die Filiale in den ehemaligen Räumen der Sparkasse soll erst die Generalprobe für Größeres sein.

Bürgermeister Thomas Tappe (l.) , Alina Böhm, Nicole Wiese, Juliane Klemp, Viktor Fröscher (alle Tante Enso), Friederike Hegemann, Silke Fronemann, Kerstin Panhorst (alle IGKB) und Jasmin Mertin (Tante Enso) feierten einjähriges Bestehen der Künsebecker Tante-Enso-Filiale. | © Tobias Barrelmeyer

Tobias Barrelmeyer
04.05.2025 | 04.05.2025, 10:20

Halle. Ein Jahr ist es nun her, dass der von den Künsebeckern lang herbeigesehnte Supermarkt in den Ort gekommen ist. Bei sommerlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein feierten Mitarbeiter und Dorfgemeinschaft jetzt einjähriges Bestehen. Die Interessengemeinschaft Künsebeck (IGKB) überreichte den Mitarbeitern feierlich eine üppige Geburtstagstorte. Im HK-Gespräch am Rande der Veranstaltung warf Marktleiterin Nicole Wiese einen Blick zurück und zog Bilanz.

Noch hat sie ihr blaues Tante-Enso-Shirt an und steht der Presse Rede und Antwort. Ein wenig später sollte Nicole Wiese, als blaues Einhorn verkleidet, nur noch schwer zu erkennen sein – aber der Reihe nach. „Es läuft super“, findet die Marktleiterin der Künsebecker Tante-Enso-Filiale und schaut sich glücklich um. Vorm Eingang des Marktes wird es langsam voll, Detlef Lippek aus dem Dorf singt und spielt sanft Gitarre dazu, ein paar Gäste drehen fleißig am Glücksrad. Der AWO-Ortsverein backt Waffeln und Vertreter der IGKB wachen am Grill über die Bratwürste. Die Stimmung ist gut, die Freude über den dorfeigenen Markt sprudelt aus vielen verschiedenen Quellen und belebt die Künsebecker Hauptstraße.

„Der Markt hat sich mehr als etabliert, wir sind absolut begeistert“, fährt Wiese fort. Dass das Angebot bei den Künsebeckern gut ankommt, beweist unter anderem die Wünschetafel, die laut Wiese alle drei Tage statt – wie eigentlich vorgesehen – alle zwei Wochen gesäubert werden muss, weil die Kunden so viele Ideen für neue Produkte in den Regalen haben. Das heißt allerdings nicht, dass viele Wünsche offenbleiben.

"Dorf-Barde" Detlef Lippek sang und spielte dazu auf der Gitarre. - © Tobias Barrelmeyer
"Dorf-Barde" Detlef Lippek sang und spielte dazu auf der Gitarre. (© Tobias Barrelmeyer)

Haller schreiben Ideen auf die Wunschtafel

Die Menschen schreiben so viel auf, weil sie wissen: Bei Tante Enso wird auf Kunden-Feedback reagiert. „Auf der Tafel findet einiges an Kommunikation statt“, erzählt Wiese. So fragten Kunden manchmal schriftlich auf der Tafel, wo denn dieses oder jenes Produkt zu finden sei und fänden die Antwort einen Tag später unter ihrer Frage notiert.

„Manchmal hinterlassen uns die Kunden auch nette Botschaften, kleine Herzen und Ähnliches“, freut sich Wiese, die ursprünglich gar nicht vor hatte, Marktleiterin in Künsebeck zu werden. „Ich hatte mich auf einen 25-Stunden-Job beworben“, erinnert sie sich. „Ein paar Tage später wurde ich gefragt, ob ich die Leitung übernehmen will.“ Unter der Voraussetzung, dass sich diese Position mit den 25 Stunden ausfüllen ließe, habe sie eingewilligt.

Offenkundig bereut sie diesen Schritt keineswegs. Jetzt zähle es unter anderem zu ihren Aufgaben, regionale Produkte zu bestellen, Personal-, Hygiene-, und Notfallpläne zu erstellen. Zusammen mit Friederike Hegemann von der IGKB dreht sie außerdem kleine Clips für die Plattform TikTok. „Wir sind sehr froh, eine so kreative Marktleiterin zu haben“, findet Kerstin Panhorst von der IGKB. Offenbar hatte sie bereits viel Spaß beim Anschauen dieser Video-Beiträge.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Wir bieten an dieser Stelle weitere externe Informationen zu dem Artikel an. Mit einem Klick können Sie sich diese anzeigen lassen und auch wieder ausblenden.
Wenn Sie sich externe Inhalte anzeigen lassen, erklären Sie sich damit ein-verstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden.
Weitere Hinweise dazu finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Stadt prüft Kosten für größeren Supermarkt im Haller Dorf

Auch die Eröffnung des Tante-Enso-Marktes in Hörste und der geplante Markt in Loxten freuten sie sehr, fährt Wiese fort. Dadurch könnten sich die einzelnen Standorte mit Personal gegenseitig aushelfen. „Mit der Hörster Filiale tauschen wir jetzt schon regelmäßig Mitarbeiter, weil sich die Arbeitsabläufe etwas unterscheiden und so voneinander gelernt werden kann“, erklärt Wiese. Dabei seien die Märkte ja ohnehin nur „15 Prozent der Zeit“ von Mitarbeitern besetzt – das Konzept von Tante Enso beruht ja gerade auf der Selbstbedienung per Kundenkarte rund um die Uhr.

Zum Thema: Haller Polizei nimmt Einbrecher-Duo nachts vor Tante-Enso-Supermarkt fest

Auch Halles Bürgermeister Thomas Tappe und Kämmerer Björn Hüllbrock statten den Feierlichkeiten einen Besuch ab. Das HK lässt die Gelegenheit nicht ungenutzt, um nach den neuesten Entwicklungen rund um einen möglichen Tante-Enso-Plus-Markt zu fragen, den das Unternehmen am Künsebecker Bahnhof umsetzen will. „Wir wissen schon mal, wie groß das Gebäude werden soll“, sagt Björn Hüllbrock und fügt an: „My Enso plant mit 300 Quadratmetern.“ Jetzt müsse die Festsetzung des Preises für das Gebäude sowie der vom Unternehmen leistbaren Miete abgewartet werden.

„Wir bleiben bei der Zusage, dass wir hier an der Hauptstraße etwas machen wollen“, sagt Bürgermeister Tappe. „Wir haben den Vorteil, mit unserer städtischen Genossenschaft für Wohnungsbau keine Gewinnabsichten verfolgen zu müssen – Verluste dürfen wir aber auch nicht machen.“ Dass die Generalprobe in den Räumen der alten Sparkassen-Filiale so gut geklappt habe, freue ihn erst einmal sehr, so der Bürgermeister weiter.

Marktleiterin Nicole Wiese (blaues Einhorn) und Friederike Hegemann (pinkes Einhorn) verteilten kostümiert Süßigkeiten an die Kinder. - © Tobias Barrelmeyer
Marktleiterin Nicole Wiese (blaues Einhorn) und Friederike Hegemann (pinkes Einhorn) verteilten kostümiert Süßigkeiten an die Kinder. (© Tobias Barrelmeyer)

Dann ist es endlich so weit. Zwei bunte Einhörner erscheinen wie von Zauberhand aus dem Inneren des Supermarkts und verteilen Süßigkeiten an die Kinder. Marktleiterin Nicole Wiese indes ist auf einmal wie vom Erdboden verschluckt.

Aktuelle Nachrichten bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK