
Halle. Vor neun Jahren schien die Landjugend Hörste zum Eintrag im örtlichen Geschichtsbuch zu werden. Mangels Mitglieder löste sie sich auf. Seit dem Herbst 2023 erlebt der Jugendverband jedoch ein Comeback, und das äußerst erfolgreich. Gegründet von sieben jungen Erwachsenen, zählte die Gruppe zum Zeitpunkt der ersten Jahreshauptversammlung am 16. Februar 2024 bereits 67 reguläre Mitglieder sowie 22 Mitglieder der Altersabteilung, der man beitreten kann, sofern man das Landjugend-kompatible Alter von 35 Jahren überschritten hat.
Nun berichteten die beiden Vorstandsvorsitzenden Tom Wollschläger und Niklas Paetsch im Ausschuss für Soziales, Jugend und Generationen über ihr Erfolgskonzept und die Arbeit und Aktivitäten der vergangenen Monate. Der Ausschuss hatte darüber zu entscheiden, ob die über zwei Jahre laufende Anschubfinanzierung seitens der Stadt von 750 Euro ab 2026 auf die für alle Vereine üblichen 500 Euro festgesetzt wird.
„Wir waren sieben Freunde und hatten uns überlegt, was wir für unser Dorf tun können“, erklärte Paetsch. Als Verein und unter dem Dach des Landesverbands Westfälisch-Lippische-Landjugend (WLL) ging man das Projekt schließlich mutig an. „Wir haben die Jugend zusammengeführt“, sagt Paetsch nicht ohne Stolz. Mittlerweile zählt die Hörster Landjugend 76 aktive Mitglieder, hinzu kommen 32 „Jungsenioren“ ab 36 Jahre, welche die gleichen Aufgaben und Rechte haben wie die jüngeren Mitglieder, jedoch kein Stimmrecht bei den Jahreshauptversammlungen besitzen.
Weihnachtsbaumaktion komplett für den guten Zweck
Tom Wollschläger ging schließlich kurz auf die Aktivitäten ein, welche die Landjugend ihren Mitgliedern für einen Jahresbeitrag von 30 Euro anbietet, wovon die Hälfte direkt an den WLL abgegeben werden muss. Das wiederum ist mit einem vom Verband gewährten Versicherungsschutz bei vielen Veranstaltungen verbunden. „Wir veranstalten Fußballturniere, Maitouren, weitere Sportturniere oder die Lichterfahrt“, sagte Wollschläger. „Wir sind stolz darauf, dass alles so gut funktioniert hat“, resümierte er rückblickend. Bürgermeister Thomas Tappe erwähnte zudem lobend die Weihnachtsbaumsammelaktion, deren Einnahmen von der Landjugend, die übrigens zu rund einem Drittel aus weiblichen Mitgliedern besteht, komplett für wohltätige Zwecke gespendet werden.
„Die Landjugend befindet sich immer noch im Aufbau. Wir von der CDU beantragen daher, die 750 Euro auch noch 2026 auszuzahlen“, sagte Catherine Kisker-Aßner. Danach könne man sich dann den anderen Vereinen anpassen und die 500 Euro zahlen. Ausschussvorsitzender Frank Winter gefiel der Vorschlag, gleichwohl betonte er, dass es sich dabei um eine Anpassung an den regulären Satz, keineswegs aber um eine Kürzung handele. Der Ausschuss entschied sich einstimmig dafür, so dass es erst 2027 weniger Geld als bisher gibt.