Arbeiten abgeschlossen: Bröckelnder Haller Steinbruch soll nun sicher sein

Halle-Hesseln. Gut 16 Jahre, nachdem zum ersten Mal Gesteinsbrocken im Hesselner Steinbruch zu Bode stürzten und nur um Haaresbreite einen Bagger samt Fahrer verfehlten, gilt der einstige Problemsteinbruch nun als stabil. &bdquo;Die Sicherungsarbeiten sind inzwischen abgeschlossen. Sie wurden von August bis Anfang Oktober durchgeführt und durch einen Gutachter für geologische Standsicherheit begleitet“, erklärt Isabelle Gruschke, Pressesprecherin beim Kreis Gütersloh. Damit könnte ein jahrelanges Streitthema beendet sein. Im Vorfeld war es häufig zu einem Konflikt zwischen Sicherheit und Naturschutz gekommen. Während die eine Seite ein schnelles Handeln forderte, berief sich die andere auf das bestehende FFH-Gebiet, das praktisch keine größeren Eingriffe erlaube. Es wurden schließlich mehrere Optionen besprochen, wie man den Steinbruch sicherer machen könnte. Dem von Gutachterseite favorisierten, teilweisen Abtragen der Bergkuppe stand eine Aufschüttung der Wand am unteren Ende entgegen. Letztlich entschied man sich für das Abtragen der Bergkuppe durch einen Bagger, der sich vom Mödsiek aus der Steinbruchkante näherte und dort die Erde bewegte. &bdquo;In einem öffentlichen Genehmigungsverfahren wurde am 20. April 2021 die Genehmigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz erteilt“, blickt Gruschke noch einmal auf den Ablauf der Dinge zurück. Dieser Genehmigung, die vorsah, die Bergkuppe in zwei Schritten abzutragen, war seitens der Versmolder Betreiberfirma des Steinbruchs zugestimmt worden. Anfang 2024 ist die Genehmigung verlängert worden, allerdings mit einer geänderten Zufahrt zum Ort der Maßnahme. Zweiter Vorfall im Steinbruch lässt die Alarmglocken schrillen &bdquo;In einem Vor-Ort-Termin am 10. Oktober hat der Gutachter Prof. Lutz Müller mitgeteilt, dass der Hang nach seiner Einschätzung nun standsicher ist“, erklärt Gruschke. Müller, der bis zu seinem Ruhestand vor fünf Jahren zu den Themen Geotechnik und Geothermie am Standort Höxter der Technischen Hochschule OWL gelehrt und geforscht hat, hatte von Anfang an auf die Gefahr hingewiesen und gefordert, die &bdquo;Bergkuppe schnellstmöglich abzutragen“. Die Gefahr war zu diesem Zeitpunkt längst gewachsen, denn drei Jahre nach dem ersten Vorfall hatten im Dezember 2011 herabstürzende Steine einen Bagger zerstört. Vor gut einem Jahr wies dann Halles Umweltbeauftragter Stephan Borghoff noch einmal auf die Gefahr hin. &bdquo;Es rieselt dort immer ein bisschen, größere Mengen sind zuletzt aber nicht abgerutscht“, schilderte er im Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK Es sei klar, dass es irgendwann wieder zu einem Erdrutsch kommen werde. &bdquo;Das kann morgen sein oder auch erst in zehn Jahren“, prophezeite Borghoff. Nun ist die Gefahr offenbar gebannt. Bleibt aber noch die Frage, was möglicherweise zukünftig auf dem Gelände passiert. Nutzung als Bodendeponie wäre eine mögliche Option Vor einigen Monaten waren Überlegungen aufgekommen, ob in dem Steinbruch eine Bodendeponie durch die Bodenverwertung Halle GmbH, eine Tochterfirma des Steinbruchbetreibers, errichtet werden kann. Der Kreis Gütersloh hatte zudem mitgeteilt, dass aufgrund von Bauaktivitäten ein hoher Bedarf an Deponieraum bestehe. Der 7,4 Hektar große Steinbruch Hesseln böte ein Gesamtdeponievolumen von rund 1,2 Millionen Kubikmeter. Das jährliche Einbauvolumen dürfte bei 100.000 Kubikmeter liegen, so dass die Erddeponie etwa zwölf Jahre lang genutzt werden könnte. &bdquo;Zur Einrichtung einer Bodendeponie auf der Steinbruchsohle gab es vor geraumer Zeit eine Vorbesprechung“, bestätigt Gruschke. Ein Antrag sei bisher allerdings nicht gestellt worden.

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