Haller Ortsteil wird ausgegrenzt: Keine Verbesserung für Bahn-Haltepunkt

Halle. In den Medien erhielt die Deutsche Bahn in den vergangenen Tagen mal wieder ordentlich Gegenwind. Die Rede war von &bdquo;Kontrollverlust“, &bdquo;geschätzten Fahrplänen“ und &bdquo;maroden Schienennetzen“. Beim regelmäßigen Ortstermin der Initiative Haller Willem am Bahnhof der Lindenstadt drohte am Montagnachmittag weitere Schelte, schließlich ist zuletzt die mangelnde Sauberkeit ein häufiger Kritikpunkt gewesen. Viel Müll, zahlreiche Kippen - der Aufenthalt am Bahnsteig war oftmals wenig attraktiv. &bdquo;Es war schon mal schlimmer“, sagte Helga Lange, Mitglied der Initiative und langjähriges Mitglied des Gütersloher Kreistags, beim Anblick des Bahnsteigs etwas überraschend. Aktuell sehe dieser sogar sehr sauber aus. Johannes Bartelt, Sprecher der Initiative, sprach dem Haltepunkt sogar ein Lob aus. Eigentlich müsste man allerdings, um das Idealbild zu erreichen, täglich sauber machen. Aber das sei natürlich nicht möglich. &bdquo;Der Haller Bahnhof ist in die Kategorie 3 eingestuft und wird von der Bahn-Station und dem Bahn-Service drei Mal in der Woche gereinigt“, erklärte Lange. Für sie sei es zudem weniger die mangelnde Reinigung als vielmehr das Verhalten einzelner Fahrgäste, die zu dem Zustand an den Gleisen führen. &bdquo;Die Gesellschaft ist sehr nachlässig geworden“, sagte Lange. Fehlende Toilette sorgt für peinliche Situation an Haller Bahnhof Für Ärger sorgen allerdings die Container abseits der Bahngleise am Ende des Bahngeländes, unweit der Mönchstraße. Dort werde regelmäßig Müll abgeladen, mitunter ganze Matratzen, wie eines der Mitglieder der Initiative schilderte. &bdquo;Ich sehe dies allerdings getrennt“, erwiderte Utz Fabian von der Initiative Haller Willem. Dies seien keine Bahnkunden. &bdquo;Die fahren mit dem Auto vor und laden das dort ab“, sagte Fabian. Helga Lange sprach daraufhin ein weiteres Ärgernis an, das manche Bahnkunden in Halle seit Jahren kritisieren. &bdquo;Es fehlt hier eine öffentliche Toilette.“ Es gebe nicht einmal ein Hinweisschild zur nächstgelegenen Toilette, die sich am Rathaus befindet. Am Dissener Bahnhof sei die Situation ähnlich. Kürzlich habe Lange von einem Vorfall erfahren, bei dem ein Fahrgast mit dringendstem Bedürfnis in Halle ausgestiegen sei und mangels Örtlichkeit das nächstgelegene Gebüsch aufgesucht habe. Dies habe zufällig das Ordnungsamt mitbekommen, sodass der Fahrgast noch eine ordentliche Belehrung erhielt. Zugfahrten nach Osnabrück sollen sich verdoppeln Große Hoffnung setzt die Initiative in den angestrebten Halb-Stunden-Takt zwischen Bielefeld und Osnabrück. Verkehren die Züge derzeit schon alle 30 Minuten zwischen Halle und Bielefeld, so soll dies in absehbarer Zukunft auch auf dem restlichen Teilstück bis nach Osnabrück dank eines Begegnungspunktes in Westbarthausen der Fall sein. Allerdings nicht für die Hesselner, denn ein dortiger Halt würde den Takt durcheinanderbringen. &bdquo;Es wird in Hesseln, in Kloster Oesede und Sutthausen keinen Halb-Stunden-Takt geben“, erklärte Bartelt. Möglicherweise könne sich das aber zukünftig noch ändern, wenn man Streckenabschnitte so ertüchtigt, dass die dortige Höchstgeschwindigkeit angehoben werden könnte. Der dadurch erreichte Zeitgewinn könnte zugunsten zusätzlicher Haltepunkte genutzt werden, um unterm Strich im Takt zu bleiben. &bdquo;Das ist ein Wermutstropfen, den man akzeptieren muss, um weiter voranzukommen“, ergänzte Helga Lange. Generell sei die engere Taktung eine tolle Sache, gerade auch für Pendler zur Arbeit. &bdquo;Wer in Schicht arbeitet oder keine flexiblen Arbeitszeiten hat, möchte ungern bis zu eine knappe Stunde auf den Zug warten“, sagt Lange. Seien es aber weniger als 30 Minuten, sei das für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer akzeptabel und ein Anreiz, auf den ÖPNV umzusteigen. Party im kommenden Jahr Bis dahin wird es aber noch etwas dauern, man sei jedoch auf einem guten Weg. Grund zum Feiern wird es aber auf jeden Fall im kommenden Jahr geben. Am 12. Juni 2005 fuhr der erste Zug von Dissen nach Osnabrück. Die Reaktivierung der Strecke von Bielefeld nach Dissen war bereits fünf Jahre zuvor anlässlich eines Expo-Projekts erfolgt.

Meistgelesen

Keine Kneipe, kein Imbiss, kein Geschäft: Haller Ortsteil kämpft um Zukunft

Bahn-Sanierung in NRW: Einschränkungen für Reisende

Fahrgäste von dreckigen Zügen und wenigen Toiletten genervt

Bautzen gewinnt Auszeichnung zum «Bahnhof des Jahres»

Parkplätze für Mitarbeiter: Storck-Betriebsrat sieht Handlungsbedarf Ein Mitarbeiter des Süßwarenherstellers kritisierte kürzlich anonym die Parkplatzpolitik des Unternehmens. Nun meldet sich auch der Betriebsrat und spricht von Rufschädigung.

Hommage an die Oma: Enkelin setzt ihrer Großmutter aus Halle ein Denkmal Loreen Oberschelp und Florian...