Ohne Verstand

Kein Verständnis: Einige Haller ignorieren volle Sammelbehälter

Illegale Müllentsorgung gehört in Künsebeck leider zum Alltag. Die IGKB weist nun darauf hin und appelliert an die Vernunft. Dabei ist die Lösung oft nur ein paar Meter entfernt.

Die Container an der Dürkoppstraße in Künsebeck sind mal wieder voll. Das hält viele Menschen offenbar nicht davon ab, ihren alten Kleiderscharankinhalt sofort dort abzuladen. | © Uwe Pollmeier

Uwe Pollmeier
07.06.2024 | 07.06.2024, 16:01

Halle-Künsebeck. In Künsebeck gibt es vier Containerstandorte und damit genauso viele wie in Ascheloh, Hörste, Kölkebeck und Hesseln zusammen. Glas wird man an allen vier Orten los, Kleidung schlucken die Container an der Breiten Straße und an der Dürkoppstraße, wo sich zudem eine Sammelbox für Elektrokleingeräte befindet. Und wenn die Behälter voll sind, muss man warten, bis sie geleert werden. Klingt logisch, es würde ja auch niemand zu Hause den Müll neben seine eigene volle Abfalltonne werfen.

Abseits des eigenen Grundstückes scheinen sich viele Menschen aber ihre eigenen Regeln zurechtzulegen. Wie sonst wäre es zu erklären, dass sich gerade an den Containern an der Dürkoppstraße Textilberge auftürmen. „Einer der unglücklichsten Standorte ist wohl der an der Dürkoppstraße“, stellt Friederike Hegemann von der IGKB fest und postet einen entsprechenden Beitrag auf Instagram.

Selbst hinter dem vollen Container werden die alten Kleidungsstücke abgelegt. - © Uwe Pollmeier
Selbst hinter dem vollen Container werden die alten Kleidungsstücke abgelegt. (© Uwe Pollmeier)

Dieser Standort grenze seit den 1990er Jahren direkt an Wohnbebauung, was aber offensichtlich auch nicht abschreckt. „Die Menschen werden immer egoistischer in ihrem Entsorgungsverhalten. Es werden Unmengen an alten Anziehsachen, Elektroartikeln und auch Hausmüll abgeladen“, sagt Hegemann. Die vor sich hin gammelnden Lebensmittel lockten mitunter auch Ratten an, die bereits in den angrenzenden Gärten entdeckt wurden.

Grünabfälle gehören nicht ins Grüne

Am Hilterweg/Ecke Flurstraße stehen am Waldrand zwei Glascontainer. Diese sind zwar nicht überfüllt, gleichwohl wird der etwas abgelegen und schwer einsehbare Standort offenbar gerne genutzt, um Grünabfälle aus dem eigenen Garten abzuladen. Kleinlebewesen sind auf solche organischen Massen in freier Natur nicht eingestellt und kommen damit nicht zurecht. Zudem funktionieren hier die natürlichen Verrottungsprozesse nicht. Die Mengen sind zu groß, das Material liegt verdichtet auf dem Boden, es fehlt Luft und damit Sauerstoff für die Bodenlebewesen. Wer erwischt wird, muss mit Geldbußen von bis zu 25.000 Euro rechnen.

„Auch ganze Möbel und große Elektrogeräte finden dort ihre letzte Bleibe, bevor der städtische Bauhof sie entsorgen muss“, teilt Hegemann mit. Sie bittet daher alle Bürgerinnen und Bürger, denen illegaler Müll neben Containern oder in der freien Natur auffällt, sich bei der Stadt Halle unter www.hallewestfalen.de/hallohalle zu melden. Und wer wegen Überfüllung auf einen anderen Container ausweichen möchte, findet beim Unterpunkt „Containerstandorte“ auf der Internetseite www.hallewestfalen.de/klima-umwelt/abfallentsorgung sämtliche Sammelstellen in Halle. Das sind beim Altglas 22, bei der Kleidung 15 und beim Elektroschrott fünf Orte.