Haller Pharma-Hersteller Simtra hat ehrgeizige Ziele - und muss zulegen

Halle. Natürlich kamen zunächst Fragen auf, als Anfang 2023 bekannt wurde, dass eines der ertragsstärksten Haller Unternehmen verkauft werden sollte. Doch schnell wurde beim Vollzug der Übernahme von Baxter Oncology durch die Investoren Advent International und Warburg Pincus klar: Die neuen Macher fahren einen Wachstumskurs. Und auf dem kann das jetzt unter Simtra firmierende Pharma-Unternehmen ein halbes Jahr nach dem Deal eine erste Bilanz ziehen. Das &bdquo;Haller Kreisblatt“ hatte bei Simtra nachgefragt, wie das ehrgeizige Großprojekt an der Kantstraße vorankommt und wo sich das Unternehmen sieht, das jetzt als eigenständiger Vertragshersteller und -entwickler agiert. Simtra stellt auch weiterhin anspruchsvolle Krebsmedikamente her und fungiert zudem als Lohnabfüller. 760 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind aktuell an der Kantstraße beschäftigt, 70 von ihnen als Auszubildende. Der Bedarf an Arbeitskräften wird weiter deutlich zunehmen, nicht zuletzt weil das Unternehmen ein Großprojekt in Angriff genommen hat. Fast 100 Millionen Euro werden in den Ausbau der Fertigungskapazitäten investiert. Simtra will noch 2024 mit neuer Fertigung starten Kern der Expansion ist ein neues Gebäude mit Produktionsanlagen für vorgefüllte Spritzen und Vials (sterile Fläschchen). &bdquo;Die neuen Fertigungslinien werden Ende des Jahres in Betrieb gehen“, bestätigt Michael Zurbrüggen, bei Simtra zuständig für die Kommunikation, auf HK-Anfrage. Demnach läge das Unternehmen weiter im Zeitplan, den es im vergangenen Oktober avisiert hatte. Aber auch das internationale Geschäft treibt Simtra weiter voran, schreibt Zurbrüggen: &bdquo;Zusätzlich wird auch unser Schwesterstandort in Bloomington, Indiana, in den USA ausgebaut. Dort werden mehr als 250 Millionen Dollar in die Erweiterung der sterilen Abfüll- und Fertigungsanlagen investiert.“ Erst Ende Februar habe man diese Investition bekannt gegeben. &bdquo;Das zeigt, dass Simtra über den notwendigen finanziellen Rückhalt verfügt, um die Kapazitäten beider Produktionsstandorte zu erweitern und so den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden“, betont der Sprecher. Das heimische Pharma-Unternehmen hat also eine Menge vor - ein entscheidender Faktor dabei werden in den kommenden Monaten und Jahren indes die Mitarbeiter-Kapazitäten sein. &bdquo;Allein in diesem Jahr wurden schon 24 neue Kolleginnen und Kollegen eingestellt“, so Zurbrüggen, der allerdings auch anfügt: &bdquo;Derzeit sind immer noch mehr als 100 Stellen offen.“ Man suche Unterstützung in allen Bereichen, zum Beispiel Produktion, Qualitätskontrolle, technische Services und Kundenbetreuung. Auch Auszubildende sucht das Pharma-Unternehmen Zudem starteten im September 25 neue Auszubildende für die Berufe Pharmakant und Chemielaborantin. &bdquo;Sechs dieser 25 Ausbildungsplätze sind noch unbesetzt, so dass wir uns auch hier über Bewerbungen freuen.“ Fachkräfte sind hier also ein entscheidender Erfolgsfaktor, und Simtra ist auf zahlreichen Kanälen aktiv, um Mitarbeitende für das anspruchsvolle Expansionsprogramm zu gewinnen. Derweil sei die neue Eigenständigkeit &bdquo;ein echter Mehrwert für das Unternehmen“, heißt es in der Antwort auf die HK-Anfrage. &bdquo;Zuvor war Halle ein Produktionsstandort unter vielen im Baxter-Konzern. Jetzt können wir eigenverantwortlich, somit auch schneller und effizienter agieren.“ Das sei ein Vorteil im Bestreben, noch individueller auf die Anforderungen der Kunden zu reagieren und gemeinsam neue Lösungen zu entwickeln. &bdquo;Davon profitieren sowohl neue Kunden als auch unsere Stammkunden, mit denen oftmals langjährige Beziehungen bestehen“, so Michael Zubrüggen. Wenn sich mit dem Label &bdquo;Simtra“ so große Hoffnungen verbinden, bleibt noch eine Frage offen: Wann wird das auch überall zu sehen sein? &bdquo;Neben dem großen Schornstein taucht das alte Baxter-Logo immer noch an verschiedenen Stellen hier am Standort auf. Wir starten im Mai damit, diese &bdquo;Relikte“ nach und nach zu entfernen“, kündigt der Sprecher an.

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