Haller Hotspot für illegalen Müll: So geht die Stadt dagegen vor

Halle. Die Stadt hat ein Müllproblem. Und das liegt nicht an fehlenden Entsorgungsmöglichkeiten. Vielmehr sorgt die Ignoranz einiger Bürgerinnen und Bürger, dass sich an den 21 städtischen Containerstandorten in der jüngsten Vergangenheit immer mehr Müll ansammelt. Der Standort Mönchstraße ist am Donnerstagmittag ein typisches Beispiel dafür. Wie für den Pressetermin drapiert, stapelt sich der Müll am Glascontainer. Autoreifen, zugebundene Plastiksäcke, ausrangierte Elektrogeräte und eine Matratze sind hier wild entsorgt worden. &bdquo;Dieser Standort ist seit einiger Zeit besonders betroffen. Erst kürzlich wurde hier ein kompletter Hausstand entsorgt“, sagt der Leiter des Bauhofes Thomas Schürmann. Schätzungsweise 15 Tonnen an ordnungswidrig entsorgtem Müll haben seine Mitarbeiter in diesem Jahr eingesammelt, davon allein 10 Tonnen an den Containerstandorten. Die entsorgten Autoreifen haben einen Gesamtvolumen von zehn Kubikmetern. Immer öfter muss der Bauhof dabei auch mit großen Fahrzeugen anrücken, um der Müllmenge Herr zu werden. Bauschutt im Kleidercontainer entsorgt Felix Hüttl, Leiter der Abteilung Umwelt- und Klimaschutz, nennt ein weiteres Beispiel für die Dreistigkeit einiger Mitmenschen und zeigt auf die Reihe roter Kleidercontainer. &bdquo;Darin hat kürzlich jemand seinen Bauschutt entsorgt“, sagt er. Reste davon sind noch vor den Metallbehältern zu sehen. &bdquo;Es ist ein generelles Problem, dass immer häufiger Hausmüll in den Kleidercontainern landet. Auch das Kolpingwerk berichtet davon“, erklärt die Abfall- und Umweltberaterin der Stadt Janine Thannhäuser. &bdquo;Rund 15.000 Euro an Kosten entstehen der Stadt jedes Jahr durch wilden Müll“, schätzt Thomas Schürmann. Er kann nicht verstehen, warum beispielsweise Elektromüll auf diese Weise entsorgt wird. &bdquo;Er kann doch kostenlos am Entsorgungspunkt abgegeben werden“, sagt der Baufhofleiter. Die Kosten trägt die Allgemeinheit Auch Janine Thannhäuser kann nur mutmaßen, was Menschen dazu bewegt, ihren Müll in der Landschaft oder an Containerstandorten abzulagern: &bdquo;Vielleicht spielen die derzeit harten Zeiten eine Rolle und die Menschen wollen auch hier sparen.“ Ein Sparen auf Kosten der Allgemeinheit. &bdquo;Ein rücksichtloses Verhalten“, nennt es Thomas Schürmann. Denn der Mehraufwand werde auf die Müllgebühren umgelegt. Felix Hüttl betont, dass die illegale Müllentsorgung eine Ordnungswidrigkeit darstellt. Verursachende müssen mit empfindlichen Bußgeldern von bis zu 100.000 Euro rechnen. In bestimmten Fällen, je nach Art des Abfalls, könne es sich dabei sogar um eine Straftat handeln. Bevölkerung wird um Mithilfe gebeten Mitarbeiter seiner Abteilung patrouillieren regelmäßig an den Containerstandorten und durchsuchen dort abgelagerten Müll auch auf mögliche Hinweise auf die Verursacher. Die Stadt bittet auch die Bevölkerung um Mithilfe. Wer etwas gesehen hat und Hinweise geben kann, soll sich an die Stadtverwaltung, Tel. (05201)183-137 oder -136, wenden. Wichtig seien hierbei insbesondere Angaben zu Ort, Datum, Uhrzeit sowie Angaben zu Personen und Fahrzeugen, möglichst mit Kennzeichen. Außerhalb der Öffnungszeiten nimmt die Polizei in Halle Hinweise entgegen.

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