Halle. Immerhin eineinhalb Stunden brauchte der Umweltausschuss, um der geänderten Planung für die Verlegung des Laibachs schließlich zuzustimmen. Wie bereits berichtet, hatte die Firma Storck auf Anregungen und Einwendungen zum ersten Planentwurf vom April 2020 reagiert und eine überarbeitete Variante vorgelegt. Deren Kernpunkte waren erstens die Erhaltung eines Teils des nördlichen Teiches, zweitens die neue Anbindung der Villa über den Busparkplatz am Haller Willem, wodurch unter anderem die historische Buchenallee geschont werden kann. Und drittens wurde im südlichen Bereich der geplante und zuvor kritisierte rechtwinklige Schwenk des Laibachs entschärft, was allerdings zu einem stärkeren Eingriff in den Baumbestand führen wird.
Der Ausschussvorsitzende Dieter Jung fragte an, ob die Nutzung der Zuwegung zur Villa als baumschonende Laibachtrasse geprüft worden sei. Dr. Marc Lörcher von der Firma Storck erklärte, die Nutzung sei nicht möglich, da die Straße Bestandteil der Umgehung des Betriebsgeländes sei und unter anderem Kontrollfunktionen für den Betriebszaun habe.
Andreas Upmann-Dahlmeyer (CDU) erklärte, er sei von den Veränderungen wirklich begeistert und Karl-Heinz Wöstmann (UWG) bezeichnete die neue Variante als „guten und tragfähigen Kompromiss", der nicht zuletzt durch die Bürgerbeteiligung entstanden sei. Veronica Karpf von den Grünen indes brachte das grundsätzliche Problem ihrer Fraktion mit der Laibachverlegung auf dem Punkt: „Wir Grüne sind dafür da, Bäume und Umwelt zu schützen, die Firma Storck, Süßigkeiten zu produzieren und Geld zu verdienen." Die neue Variante sei eine Verbesserung und zeige, dass es sich lohne, kritisch zu sein. Allerdings, so hieß es in einer späteren Stellungnahme, sehen sie und ihre Fraktion noch nicht alle zumutbaren Alternativen ausreichend geprüft.
Auch Ulrike Niemeyer-Müller (SPD) lobte die verbesserte Planung, schränkte aber ein: „Ganz klar, es bleibt ein Einschnitt." Die Grünen-Fraktion beantragte schließlich, in den Beschluss aufzunehmen, dass für den Bachverlauf entlang des Steinhausener Weg eine waldschonende Alternative geprüft werden soll. Dieser Vorschlag wurde mit 9:4-Stimmen abgelehnt und der vorgelegten Planung schließlich gegen das Votum der Grünen zugestimmt. Die hiermit verabschiedete städtische Stellungnahme geht nun an die Entscheidungsbehörde beim Kreis Gütersloh.