30-Minuten-Takt: Die Bahn soll in Borgholzhausen demnächst häufiger abfahren

Borgholzhausen. Bald beginnt vor allem im Rheinland wieder die närrische Zeit. &bdquo;Der Zoch kütt“ heißt es, wenn sich am Rosenmontag der Karnevalsumzug durch Köln in Bewegung setzt. Der Zug kommt auch nach Westbarthausen. Genauer gesagt: der Haller Willem der Nordwestbahn. Bisher fährt die Regionalbahn (RB) 75, so der offizielle Name, von hier zu den Betriebszeiten in jede Richtung jeweils einmal pro Stunde. Das soll sich, wenn alles gut läuft, schon in wenigen Jahren ändern. Die Basis für einen 30-Minuten-Takt von Halle bis Osnabrück und zurück soll im Borgholzhausener Ortsteil gelegt werden. Mehrere &bdquo;Spieler“ haben daran mitgewirkt. Einmal ist da die Stadt Borgholzhausen. Sie hat im Laufe des vergangenen Jahres fünf Grundstücke gekauft, die auf einer Länge von circa einem Kilometer entlang dem bestehenden Gleis benötigt werden, um ein zweites Begegnungsgleis zu bauen. Eine der Flächen ist mit gerade einmal drei Quadratmetern fast schön lächerlich klein. Insgesamt handelt es sich um ein Areal von 4.600 Quadratmetern, wie Bürgermeister Dirk Speckmann erklärt. Stille am Bahnhof: Haller Willem pfeift nicht mehr &bdquo;Dieser Grundstückserwerb ist ein Meilenstein in Richtung 30-Minuten-Takt“, sagt Anna Kebschull, Landrätin des Landkreises Osnabrück. Dessen Verkehrsgesellschaft (VLO) soll demnächst die Grundstücke von der Stadt Borgholzhausen übernehmen, um dann mit dem Bauen des zweiten Gleises beginnen zu können. &bdquo;Die Zeit drängt, die Ressourcen werden knapp“, sagt Jürgen Werner, Prokurist der VLO. Und Kebschull ergänzt: &bdquo;Wir brauchen das ,Go’ von der Deutschen Bahn.“ Fahrgastinitiave ist überzeugt: 30-Minuten-Takt von Halle bis Osnabrück hilft allen Die VLO ist nämlich seit dem Jahr 2000 Pächterin der Gleise von Osnabrück bis an die Landesgrenze in Dissen. Ab dann und bis zur anderen Endstation Bielefeld gehören die Gleise, auf der die RB 75 verkehrt, der Deutschen-Bahn-Tochter DB InfraGo. Insgesamt vier Kilometer an Gleisen will die VLO von der Bahn übernehmen, um günstig und schnell bauen zu können, so Werner. Auf sieben Millionen Euro taxiert der Eisenbahnbetriebsleiter die Kosten für den Ausbau. Die Deutsche Bahn würde in Eigenregie wohl deutlich mehr Geld ausgeben, ist Werner überzeugt. &bdquo;Wir hoffen hier auf ein einvernehmliches Verfahren“, sagt Johannes Bartelt, der als Vertreter der &bdquo;Initiative Haller Willem“ (IHW) für die Fahrgäste spricht. Vor allem auch deswegen, weil es am Ende für alle Seiten ein gewinnbringendes Geschäft sei. Die Deutsche Bahn könne, so Bartelt, von höheren Trassengebühren profitieren. Und die Passagiere des Haller Willems könnten sich über eine bessere Taktung freuen. Von Halle bis Bielefeld und in die Gegenrichtung besteht bereits ein 30-Minuten-Takt. Den gäbe es dann künftig auf der ganzen 53 Kilometer langen Strecke von Osnabrück nach Bielefeld. Sinnbildlich für den ÖPNV: Die Krise beim Haller Willem Die IHW nutzte im Mai das Stadtfest in Halle - das sinnigerweise auch &bdquo;Haller Willem“ heißt -, um 20 Jahre Reaktivierung der Bahnstrecke von Osnabrück nach Dissen zu feiern. Gleichzeitig machten Bartelt und seine Mitstreitenden Druck auf die Deutsche Bahn für die Verlängerung des Halbstundentaktes über Bielefeld-Halle bis Osnabrück. Nun sind die Engagierten also einen Schritt weiter. Bürgermeister: Bahnhof in Borgholzhausener Ortsteil ist genau der richtige Ort &bdquo;Westbarthausen ist genau der richtige Ort, um den Halbstundentakt zu ermöglichen“, unterstreicht Dirk Speckmann. &bdquo;Die Musik spielt hier“, pflichtet ihm Jürgen Werner bei. Auch die Deutsche Bahn spreche sich für Bereich um den Bahnhof Westbarthausen aus, um das benötigte Begegnungsgleis zu realisieren. Auf einer Breite von einigen Metern soll es um den Westbarthausener Bahnhof herum gebaut werden, um bei einem Halbstundentakt Begegnungsverkehr zur ermöglichen. Am Bahnhof selbst soll ein zweiter Bahnsteig entstehen. Die Westbarthauser Straße muss dafür in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs leicht verschwenkt werden. Verkehren sollen batteriebetriebene Züge. Eine Oberleitung wäre damit verzichtbar. Und der Zeitplan? &bdquo;Im Jahr 2029 soll der erste Zug fahren“, sagt Jürgen Werner, wohl wissend, dass das eine optimistische Vorgabe ist. Zum Ende des ersten Quartals 2026 hofft er, die Unterlagen zur Planfeststellung bei der Bezirksregierung Detmold einreichen zu können. Vorher gehen diese an die Landeseisenbahnaufsicht in Hannover. Aktuelle Nachrichten bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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