Anwohner entsetzt: Geplante Gebäude in Borgholzhausen erschlagen das Umfeld

Borgholzhausen. Das Gras steht hoch an der Ecke Heidbreder Weg und Sundernstraße. Einige Birken bahnen sich ihren Weg durch das Gestrüpp. Freunde naturnahen Bewuchses dürften bei diesem Anblick jubeln. Die Anwohner und Anwohnerinnen tun das nicht. Denn unabhängig davon, ob man das wilde Grün an dieser Stelle schön findet oder nicht - es soll dort nicht bleiben. Entstehen sollen stattdessen wuchtige Wohnblöcke mit 30 Einheiten. Die hier lebenden Menschen sind darüber entsetzt. Udo Schürdt ist am Montagabend der Gastgeber beim Gespräch mit dem &bdquo;Haller Kreisblatt“. Würden die Wohnungen gebaut wie geplant, wird er künftig in ganz unmittelbarer Nähe den Blick auf die Bauten haben. Viele seiner Nachbarn und Nachbarinnen sind zu ihm gekommen, um gemeinsam ihren Unmut über das Bauvorhaben kundzutun. &bdquo;Schon die Vorstellung der Pläne im Februar hat ja alle erschlagen. Wir waren schockiert“, sagt Schürdt. In der Sitzungsvorlage vor rund sieben Monaten war auf die optische Dominanz der Gebäude zwar hingewiesen worden. Trotzdem &bdquo;hat es uns gewundert, dass der Kreis Gütersloh signalisiert hatte, es sei genehmigungsfähig“, so Schürdt weiter. Borgholzhausener Anwohner fürchten Riesenklötze in der Nachbarschaft Die Ausmaße der Gebäude überträfen das Umfeld maßlos. Es sei schon damals im Februar zu sehen gewesen, dass das &bdquo;Riesenklötze“ werden, argumentiert die Anwohnerschaft. Nach ein paar Änderungen an den Plänen gab der Fachausschuss wie berichtet Anfang Juli mit knapper Mehrheit grünes Licht für das gemeindliche Einvernehmen. Baugenehmigungsbehörde ist der Kreis Gütersloh. Einen Bauantrag haben die beiden Investoren Artur Allert und Roman Hahn allerdings noch nicht eingereicht, wie Allert unlängst gegenüber dem HK sagte. &bdquo;Wir haben nichts gegen eine Bebauung mit Augenmaß“, sagt Olaf Heidemann. Doch die fehle hier. Angezeigt wäre eine Baustruktur, die sich an der vorhandenen orientiere, ergänzt Jörg-Peter Purcz und nennt &bdquo;maximal Zweifamilienhäuser“ als angemessen. Doch nicht nur der geplante wuchtige Bau bereitet der Nachbarschaft Sorge. Reinhold Borutta gibt zu bedenken, dass die von den Investoren versprochene Begrünung allein durch die zahlreichen Parkplätze schon verhindert werde. Betrachte man zusätzlich die angedachte Bebauung an der Straße Am Tempel in unmittelbarer Nähe, käme man schnell auf 100 zusätzliche Fahrzeuge im Wohngebiet, die einen Stellplatz bräuchten. Eindruck der Anwohner: Investoren wollen den Dialog mit ihnen nicht Die Anwohnerschaft habe es sich ja ausgesucht, am Stadtrand und nah am Grünen zu leben. &bdquo;Dieser Komplex würde uns das Licht wegnehmen und Lärm entstehen lassen“, zeigt sich Olaf Heidemann überzeugt. Er und die anderen Nachbarn bedauern, dass es keinen Bebauungsplan gebe, mit dem die Stadt auf die Gestaltung des Umfelds aktiv Einfluss nehmen könnte. Welche Chancen sehen die Anwohner und Anwohnerinnen jetzt noch, gegen den geplanten Komplex vorzugehen? Einmal ist da die Möglichkeit, mit den Investoren in Kontakt zu treten. Der Wunsch, dass sich die Investoren bei den betroffenen Anwohnern melden, sei zwar vorhanden. Auf deren Wohlwollen zu hoffen, sei aber falsch. &bdquo;Wir würden in den Dialog mit den Investoren treten, haben aber nicht den Eindruck, dass das gewünscht ist“, sagt Max Borutta. Protest auch hier: Anwohner wehren sich gegen angedachte Bebauung Der Drops ist für die Menschen entlang der Sundernstraße trotzdem noch nicht gelutscht. Auch die Möglichkeit eines Bürgerbegehrens gegen das erteilte gemeindliche Einvernehmen steht am Montagabend im Raum. Um das anzustrengen, wären knapp 740 Unterschriften Borgholzhausener Bürger und Bürgerinnen notwendig. Die Zahl ergibt sich aus der Größe Borgholzhausens sowie der Anzahl der Wahlberechtigten bei der Kommunalwahl 2020. Die Zeit dafür wäre mittlerweile aber knapp. Bis Anfang Oktober müsste das Begehren bei der Stadt eingereicht werden. Auf das Vorgehen des Kreises Gütersloh als Genehmigungsbehörde hätte ein Bürgerbegehren keinen Einfluss. Der Kreis teilt auf HK-Anfrage mit, dass er ein Bürgerbegehren nicht abwarten würde, da Bürgerbegehren für Baugenehmigungsverfahren nicht vorgesehen seien. Auch hätte ein möglicherweise erfolgreiches Bürgerbegehren oder sogar ein erfolgreicher Bürgerentscheid keinen Einfluss auf eine Baugenehmigung des Kreises - weder auf eine bereits erteilte noch auf eine ausstehende. Aktuelle Nachrichten bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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