Liebesgeschichte dieser Borgholzhausener beginnt mit einem „blöden“ Blick

Borgholzhausen. Brigitte und Bernhard Otten sind glücklich verheiratet – und das seit sechs Jahrzehnten. &bdquo;Natürlich gab es Höhen und Tiefen“, erzählt sie. Doch immer haben sie fest zusammengehalten. Bernhard Otten stammt aus Melle, seine Frau Brigitte aus Bünde. 1964 lernten sie sich kennen, als Bernhard Otten gegen Brigittes Schwager Tischtennis spielte und sie dabei zuschaute. &bdquo;Bernd ist mir aufgefallen, weil er so blöd geguckt hat“, erzählt sie und blickt ihren Ehemann heiter-herausfordernd an. &bdquo;Ich mochte sie einfach“, erwidert der: &bdquo;Meine Frau war clever: Sie hat sich einen jüngeren Mann gekrallt.“ Tatsächlich trennt sie weniger als ein Lebensjahr. Beiden sitzt anscheinend der Schalk im Nacken. Nach dem Tischtennisspiel fuhr er sie in seinem Opel-Rekord nach Hause. &bdquo;Jeder Popel fährt einen Opel“, sagt sie und blickt ihren Mann erneut provokant an. Er erklärt: &bdquo;Meine Frau passt immer auf mich auf, damit ich nicht rumlaufe wie ein Schlonz.“ Sie sei ordentlicher als er, räumt er ein und bezeichnet seine Frau als eine &bdquo;perfekte Köchin“. Für die Hochzeit der Borgholzhausener mussten die Eltern unterschreiben Sie verabredeten sich zum Tanzen und verliebten sich: &bdquo;Der Mann fragt die Frau. Das war damals so“, sagt sie. 1965 folgte die Heirat – erst standesamtlich dann kirchlich. Dafür benötigten sie die Unterschrift ihrer Eltern, denn bis 1974 lag das Volljährigkeitsalter in der Bundesrepublik noch bei 21 Jahren. 1966 erblickte ihr Sohn Dirk das Licht der Welt, 1967 ihre Tochter Claudia. Mittlerweile sind sie stolze Großeltern von zwei erwachsenen Enkelsöhnen und einer elfjährigen Enkeltochter. Jetzt warten sie nach eigener Angabe auf ihr erstes Urenkelkind. Bernhard Otten ist gelernter Maschinenbauer, sie gelernte Näherin. Er arbeitete zunächst beim Fahrzeugbauer Heitling in Melle, während sie bei Mattern in Bünde angestellt war. Vor 30 Jahren ergatterte er eine Monteur-Stelle beim heimischen Anlagenbauer Schröter in Borgholzhausen. Deswegen zog das Paar 1998 nach Borgholzhausen an die Osnabrücker Straße. Dort leben sie bis heute mit ihrem Sohn, seiner Frau und deren Tochter in einem Haus. Aus Borgholzhausen unterwegs in die Welt – unter anderem in Toronto Als Monteur für Schröter bereiste Bernhard Otten die ganze Welt: Russland, Thailand, USA, Kanada und Ägypten. Manchmal begleitete ihn seine Frau. In Las Vegas etwa steckte er einen Vierteldollar in einen einarmigen Banditen und holte 80 Dollar wieder heraus. &bdquo;Sofort aufhören“, sagte seine Frau damals. Sie machten in Cannes Urlaub, sahen die Niagara-Fälle und bestiegen den CN-Tower in Toronto – das Wahrzeichen der Stadt. Bis 2007 war der Turm mit 553 Metern das höchste Bauwerk der Welt. Seine Attraktion ist ein begehbarer Glasboden in schwindelerregender Höhe. Ihn zu betreten, verlangt Mut. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von CN Tower / Tour CN (@cntower) Als Bernhard Otten den Glasboden betrat, dachte sie über ihren Mann: &bdquo;Oh nein, er ist verrückt“, während er in der Erinnerung rückblickend feststellt: &bdquo;Du bist ein eher ängstlicher Typ“. Weil es vielen Besuchern wie Brigitte Otten erging, entschlossen sich die Verantwortlichen erst 2009, den Glasboden teilweise mit Teppich auszulegen. Warum die Borgholzhausener noch so fit sind Bernhard und Brigitte Otten sind von schweren Erkrankungen bislang verschont geblieben – toi, toi, toi. &bdquo;Einmal habe ich mich am Finger geschnitten“, sagt Bernhard Otten – und hat erneut den Schalk im Nacken. Die zwei 80-Jährigen halten sich mit gemeinsamen Sporttreiben beim TuS Borgholzhausen fit. Die diamantene Hochzeit feiern sie mit Freunden, Bekannten und Verwandten bei Hagemeyer Singenstroth. Für die Zukunft ihrer Ehe wünscht sich Brigitte Otten vor allem eines: &bdquo;Älterwerden und Gesundbleiben – und ein Urenkelkind“. Lesen Sie auch: Hochzeit im Altkreis Halle: An diesen 14 Trauorten kann geheiratet werden

Meistgelesen

Radweg von Borgholzhausen nach Melle: Anwohner skeptisch bei Schotterlösung

Emotionale Ereignisse bewegen die Menschen im Altkreis Halle

Betreiberin des Borgholzhausener Pilz-Imbisses spricht offen über ihr Leben mit Krebs

Zukunft des Bostik-Gebäudes: Borgholzhausener Geschäftsmann hat große Pläne

Zukunft des Bostik-Gebäudes: Borgholzhausener Geschäftsmann hat große Pläne Einer Nutzung des alten Verwaltungsgebäudes an der früheren B68 als Beherbergungsbetrieb erteilte der Kreis Gütersloh eine Absage. Nun gibt es andere Pläne für die Borgholzhausener Immobilie.

Umstrittene Wohnhäuser in Borgholzhausen: So ist der Stand des Projekts An der Sundernstraße/Ecke...