Stadtentwicklung

„Eine Mammutaufgabe“: Auf dem früheren Homann-Areal in Dissen geht es voran

Ideen für die bekannte Adresse gibt es viele. Die Osnabrücker Entwicklungsgesellschaft und die Stadt Dissen ziehen ein Zwischenfazit - und planen gemeinsam die nächsten Schritte.

Erste Überlegungen zur Nachnutzung des Wasserturms am Dissener Homann-Areal wurden bereits angestellt. | © oleg

21.10.2024 | 23.10.2024, 10:59

Dissen. Seit dem Kauf des ehemaligen Betriebsgeländes durch die Osnabrücker Land-Entwicklungsgesellschaft mbH (Oleg) hat sich bereits viel getan. Nicht nur die Maschinen wurden einer neuen Verwendung zugeführt, auch die Ideen für die Nachnutzung des Geländes nehmen Form an. In einer Pressemitteilung informieren die Experten für Ansiedlung und Gewerbeflächen zusammen mit der Stadt Dissen über den aktuellen Stand.

„Die Entwicklung dieser Flächen mitten in Dissen ist eine Mammutaufgabe, der wir uns aber gerne stellen. Es ist beeindruckend, was hier bislang geleistet wurde und wie sich die Bürgerinnen und Bürger in den dynamischen Prozess einbringen“, zieht Dissens Bürgermeister Eugen Görlitz ein positives Zwischenfazit. Und auch für das nächste Jahr sind einige Maßnahmen geplant: So soll eine Bedarfsanalyse starten, um zu ermitteln, wie das Gelände langfristig am besten genutzt werden kann.

Im Jahr 2023 hat die Oleg die Flächen des Lebensmittelherstellers erworben und im Einvernehmen mit der Stadt erste Maßnahmen gestartet, um das Areal zukunftsgerecht aufzustellen. Derzeit ist das Gelände an das Unternehmen Progressu verpachtet, das die Maschinen vermarktet und diese so in den Kreislauf zurückgibt. „Die Maschinen kommen dadurch noch in anderen Betrieben zum Einsatz. Wir sind froh, diese nachhaltige Lösung gefunden zu haben“, erklärt Susanne Menke, Geschäftsführerin der Oleg.

Künftig Hochzeiten im bekannten Wasserturm in Dissen?

„In dem gesamten Prozess ist es uns wichtig, die Bürgerinnen und Bürger und die Politik mitzunehmen und das Gelände so zu gestalten, dass sich die Menschen in Dissen damit identifizieren können“, betont Eugen Görlitz. So sind 2023 und 2024 einige Bürgerinfoveranstaltungen und ein Ratsworkshop durchgeführt worden. Zudem ist das Projekt in die Städtebauförderung 2024 aufgenommen worden. Auch für das Programmjahr 2025 sei die Anmeldung bereits erfolgt.

Erste Überlegungen, was mit dem Wasserturm als ein geschichtsträchtiges und identitätsstiftendes Bauwerk für alle Dissener Bürgerinnen und Bürger geschehen soll, wurden bereits angestellt. Das durch die Oleg erworbene Bauwerk steht unter Denkmalschutz und weist Sanierungsbedarf auf. „Erste Vorschläge zur Nutzung als besonderes Trauzimmer des Standesamts, als Museum oder Aussichtsplattform liegen bereits vor. Hierfür ist aber eine umfangreiche Sanierung des Gebäudes erforderlich“, erläutert Eugen Görlitz. Um weiteren Schäden vorzubeugen und die sichere Nutzung der angrenzenden Verkehrsflächen stets zu gewährleisten, seien in diesem Jahr erste vorbereitende Untersuchungen zur Sanierung durchgeführt worden. Eine umfangreiche Sanierung solle allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

Abriss alter Homann-Hallen für 2025 geplant

Der nächste Meilenstein in der Entwicklung des Areals ist laut der Stadt Dissen eine Bedarfsanalyse, welche Potenziale und Bedarfe bestehen. Angebote werden derzeit eingeholt. Wie Dissens Bürgermeister berichtet, sei bereits eine Vielzahl an Vorschlägen und Ideen zu einer möglichen Nachnutzung des Areals eingegangen und gesammelt worden. „Um das umfassende Angebot an Vorschlägen mit der nur begrenzt vorhandenen Fläche zu vereinbaren, ist eine weitere Priorisierung und Fokussierung erforderlich.“ Für den Zeitraum von 10 bis 15 Jahren sollen Faktoren wie die Bevölkerungsentwicklung und zukünftige Zielgruppen, der Status quo des bereits vorhandenen städtischen Angebots und der zukünftigen Entwicklung in den Bereichen Soziales, Handel sowie Freizeit und Erholung untersucht werden.

Geprüft werden soll außerdem, ob und wie umliegende Flächen eingebunden werden können. „Auf der Basis der Bedarfsanalyse sollen die Vorschläge aus der Öffentlichkeit gewertet, Parameter für einen städtebaulichen Wettbewerb erarbeitet und dessen Durchführung vorbereitet werden“, kündigt Eugen Görlitz an. Ein städtebaulicher Wettbewerb sei geplant, der nach Abschluss der Bedarfsanalyse starten solle.

Weitere Schadstoffuntersuchungen als Vorbereitung für den Abbruch besonders abgängiger Lagerhallen werden noch 2024 durchgeführt, heißt es weiter. Zielsetzung sei der Abbruch dieser mangelhaften Bausubstanz im kommenden Jahr. Eine Entscheidung über den Rückbau weiterer Gebäude und Hallen solle erst nach dem Ergebnis des städtebaulichen Wettbewerbs sowie einem Ratsbeschluss erfolgen. Eugen Görlitz und Oleg-Geschäftsführerin Susanne Menke freuen sich, dass die Arbeiten so gut und zügig vorangehen und ziehen ein positives Zwischenfazit: „Wir haben viel erreicht. Aber es liegen noch einige Herausforderungen vor uns.“