Es gibt Geld: Große Wertschätzung für das alte Homann-Gelände in Dissen

Dissen. Gute Nachrichten für Borgholzhausens Nachbarstadt Dissen. Das niedersächsische Wirtschafts- und Bauministerium hat in seinem Städtebauförderprogramm für das laufende Kalenderjahr drei neue Maßnahmen aufgenommen. Neben den Kommunen Alfeld (Leine) und Hitzacker zählt Dissen mit dem 13 Hektar großen Gelände der ehemaligen Firma Homann in der westlichen Innenstadt zu den Auserwählten. Im Jahr 2022 hatte das Lebensmittelunternehmen Homann seine Produktion im Dissener Werk endgültig eingestellt und seine 146 Jahre währende Firmengeschichte am Stammsitz in Dissen beendet. 2,1 Millionen Euro hat die Landesregierung in Hannover zunächst avisiert, um eine nachhaltige Stadtentwicklung voranzutreiben. Insgesamt befinden sich in dem Fördertopf von Land und Bund rund 122 Millionen Euro. Zusammen mit den zusätzlichen Einnahmen und dem Eigenanteil der Kommunen ergibt sich ein Gesamtinvestitionsvolumen von 185 Millionen Euro. Dissen selber kalkuliert für die eigene Entwicklung des Homann-Geländes mit Kosten von rund 35 Millionen Euro. Wirtschafts- und Bauminister Olaf Lies betont: &bdquo;Die Städtebauförderung trägt dazu bei, unsere Städte und Gemeinden lebenswerter, attraktiver und zukunftsfähiger zu gestalten. Damit schaffen wir nicht nur bessere Lebensbedingungen für die Bürgerinnen und Bürger, sondern stärken auch die regionale Bauwirtschaft.“ Dissens Stadtrat beschließt eine Bestandsanalyse zum Homann-Areal Dissens Bürgermeister Eugen Görlitz freut sich über die Aufnahme in das Landesförderprogramm: &bdquo;Wir sind glücklich und stolz“, sagt er. Gleichzeitig ist er ungeduldig: &bdquo;Ich würde gerne schon loslegen und Kosten produzieren, um portionsweise Geld abrufen zu können.“ Doch die behördlichen Ausschreibungen benötigen nun mal ihre Zeit. Unterdessen hat der Dissener Stadtrat beschlossen, noch in diesem Jahr eine Bestandsanalyse für das städtebauliche Filetstück im Herzen der Stadt anfertigen zu lassen. 345 Ideen und Anregungen hätten die Stadt Dissen erreicht, sagt Susanne Menke, Prokuristin der Entwicklungsgesellschaft Oleg, der das Areal gehört. 86 von ihnen sind in der näheren Auswahl. Darunter befindet sich auch ein Gesamtentwurf der Architektin Anna Oechsner unter dem Motto &bdquo;Homann-Höfe“. Dabei gruppiert Anna Oechsner sechs alte Gebäude auf dem Homann-Gelände in zwei Dreiergruppen. Nach einer Entkernung sollen ein Bauhof, ein Schulhof, ein Wohnhof, ein Gasthof, ein Gemeinschaftshof und ein Kunsthof entstehen. In 2025 startet ein städtebaulicher Wettbewerb Freizeit, Soziales, Erholung – die Dissener wollen ein Quartier mit hoher Aufenthalts- und Lebensqualität. Im Bereich &bdquo;Freizeit und Erholung“ seien speziell die Einrichtung eines Skate- und Bikeparks, eines Boulefeldes, eines Wassertretbeckens sowie von Spielflächen für verschiedene Altersklassen im Rennen. Weitere Ideen seien eine Sozialstation für Senioren, eine Mehrzweckhalle, eine Begegnungsstätte sowie Wohnraum. Zum Thema: Homanns Wurzeln liegen im heutigen Borgholzhausen Auch Einzelhandel ist für Dissens Bürger und Bürgerinnen auf dem alten Homann-Gelände denkbar. Der müsste allerdings kleinteilig sein. Aufgrund des Raumordnungsplans dürfen 800 Quadratmeter pro Einheit nicht überschritten werden. In 2025 soll es dann einen städtebaulichen Wettbewerb geben, der über die tatsächlichen Planungen entscheidet. Bürgermeister Eugen Görlitz sieht dies in erster Linie als &bdquo;große Chance, in den kommenden zehn Jahren ein so großes Areal in unserer Innenstadt selbstständig zu entwickeln“. Dies hätte auch Strahlkraft auf die benachbarten Städte und Gemeinden sowie in die Region. Denkmalgeschützter Butterturm ist Dissens heimliches Wahrzeichen In diesem Jahr würde Görlitz gerne mit dem Abriss zumindest eines Gebäudes beginnen, &bdquo;auch um den Bürgerinnen und Bürgern zu zeigen, dass hier etwas passiert“. Dabei denkt der Bürgermeister an eine Lagerhalle an der Osnabrücker Straße und an das Hochregallager nahe der Bahnhofstraße. Der denkmalgeschützte Butterturm, das heimliche Wahrzeichen der Stadt, soll dagegen erhalten bleiben. Allerdings ist dieser stark sanierungsbedürftig.

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