Wasser-Knappheit in Borgholzhausen bereitet Sorgen, Ängste und Kopfzerbrechen

Borgholzhausen. Der Stadt fehlt Trinkwasser. Drei Dürrejahre in Folge (2018, 2019 und 2020) haben die Bürger und Bürgerinnen erstmals in ihrer Geschichte mit Wasserknappheit konfrontiert. Seitdem hat die Borgholzhausener die Mangellage nicht mehr losgelassen. Aufrufe zu Sparmaßnahmen verunsicherten die Bürger damals zusätzlich: weniger duschen, weniger Rasen bewässern und den Gartenpool trockenlegen. Der Landwirtschaftliche Ortsverband mit seinen zwei Vorsitzenden Otfried Hopmann und Klaus Strothmann lud jetzt neun Tage vor der Kommunalwahl vier Stadträte aus den Fraktionen SPD, CDU, BU und Grüne zu Diskussion und Stellungnahme ins Bürgerhaus ein. &bdquo;Das Thema Wasser ist das brennendste des Abends“, sagte Otfried Hopmann und bat die Redner zu Beginn um kurze, klare Worte. Die FDP war nicht dabei: Sie kandidiert zur Kommunalwahl in Borgholzhausen nicht. Hopmanns Kollege Klaus Strothmann moderierte die Diskussionsveranstaltung. Er erinnerte in seiner Einleitung an das gesetzlich verankerte Ziel der Klimaneutralität. Laut Klimaschutzgesetz soll nämlich spätestens ab 2045 mehr Treibhausgas aus der Atmosphäre entnommen als ausgestoßen werden. Sanduhr kontrolliert beim Talk in Borgholzhausen die Redezeit Strothmann brachte zur Förderung der Gesprächskultur eine Sanduhr mit: Bei jedem Wortbeitrag stellte er die Sanduhr auf den Kopf, um die jeweilige Redezeit zu beschränken. &bdquo;Damit wir nicht ins Schwafeln kommen“, sagte er. Nicht länger als drei Minuten pro Beitrag waren gewünscht. Doch nicht jeder Redner oder jede Rednerin erfüllte den Wunsch. Dierk Bollin sprach für die Borgholzhauser Unabhängige, Arnold Weßling für die CDU, Jutta Panhorst für die Grünen und Torsten Indiesteln für die SPD. Außerdem stand Bürgermeister Dirk Speckmann als Vertreter der Verwaltung Rede und Antwort. Zum Thema: Am Borgholzhausener Hardenberg soll bald Trinkwasser sprudeln Wie bereitet sich Borgholzhausen auf Extremwetterlagen vor? Torsten Indiesteln sagte: &bdquo;Der beste Hochwasserschutz sind Wiesen, die überflutet werden können.“ Arnold Weßling äußerte sich ähnlich: &bdquo;Wir brauchen ausreichend Rückhaltekapazitäten, auch in der Innenstadt, damit nicht die Keller volllaufen.“ Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union Wasserbohrungen, die derzeit aufgrund der Mangellage in Holtfeld-Casum angedacht sind, betrachtet Weßling indes kritisch, weil die wasserführenden Schichten angebohrt werden &bdquo;wie ein Schweizer Käse“ und die Schichten so durcheinanderbrächten. Dierk Bollin erinnerte an die Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union, die für jedes Gewässer einen &bdquo;guten Zustand“ einfordert: &bdquo;Die gibt vor, was wir zu tun haben.“ Er fügte aber auch hinzu, dass nicht alles von jetzt auf gleich passieren könne. Nach Rekordregen und Frost: Borgholzhausens Wasserversorgung ist speziell Jutta Panhorst von den Grünen brachte die Bäche Borgholzhausens in die Diskussion ein: &bdquo;Die Verrohrung muss ein Ende haben.“ Der Sundern- und der Hengebergbach sollten wieder &bdquo;ans Tageslicht“ kommen. Sie erinnerte an Zeiten, als gleichlautende Vorschläge der Grünen als &bdquo;nicht wertvoll“ vom Tisch gefegt wurden: &bdquo;Inzwischen sind wir wieder einmütig.“ Dirk Speckmann sagte, dass die Stadtteile Westbarthausen und Kleekamp das Wasser ungepuffert in den Bach abgeben: &bdquo;Das wollen wir nicht mehr.“ Die Stadt werde noch viele Regenrückhaltebecken bauen müssen. Anwesende im Borgholzhausener Bürgerhaus äußern ihre Ängste Einige Anwesenden teilten ihre Ängste mit: Einer beklagte etwa, dass sich der &bdquo;hochgiftige“ Bärenklau an einem Bachabschnitt ausbreite. Die Ehefrau des Wasserschlossbesitzers Holtfeld, Sabine Klinksiek, äußerte ihre Befürchtung, dass das Schloss zusammenbreche, wenn die Eichenpfähle trockenfallen, auf denen es stehe. Den Ängsten einiger Anwesender, künftig über zu wenig Wasser im eigenen Haushalt zu verfügen, setzte Bürgermeister Dirk Speckmann die Hoffnung entgegen, das Wasserreservoir am Hardenberg nutzen zu können. &bdquo;Damit könnten wir das städtische Trinkwassernetz für viele Jahre sichern.“ Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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