Bäckerei aus Borgholzhausen lüftet Geheimnis hinter ausgezeichneten Produkten

Borgholzhausen. Dieser triste Dezembermorgen braucht unbedingt positive Nachrichten. Der dichte Nebel hat sich zwischen die Häuser der Kirchstraße in Borgholzhausen gezwängt. Er klebt an den Fenstern. Die Fußgänger können lediglich ein paar Meter weit gucken. In der Bäckerei Welpinghus, Hausnummer 11, wird gescherzt: &bdquo;Bei so einem Wetter hätte es gar nicht hell werden müssen. Im Dunkeln hätten wir wenigstens die schöne Weihnachtsbeleuchtung der Straße genießen können." Drinnen an einem Tisch im Verkaufsraum sitzt Friederike Tebbe, die Chefin. Sie ist leicht verschnupft, ein Tee soll ihren Hals ölen. Als sie zum Thema kommt, hellt sich ihr Gesicht auf. Ihre Stimme spricht klar. Schließlich hat sie &bdquo;good news" zu verkünden. Die traditionsreiche Konditorei und Bäckerei im Herzen von Pium ist ausgezeichnet worden. Wieder einmal. Das bekannte Gourmet-Magazin &bdquo;Feinschmecker" hat die aktuelle Liste der besten Bäcker Deutschlands veröffentlicht. Darunter befindet sich neben Café Bossert in Werther auch die Konditorei Welpinghus aus Borgholzhausen. Bäckerei und Konditorei Welpinghus gibt es seit 1770 Die Bäckerei, die es schon seit 1770 gibt und die in siebter Generation betrieben wird, erhielt dieses Mal die Auszeichnung für zwei besondere Produkte: das Dinkel-Nuss-Brot, das komplett ohne Weizenmehl gebacken wird, und das selbst gemachte Knäckebrot in verschiedenen Sorten. &bdquo;Das sind zwei Klassiker bei uns, die wir unseren Kunden schon viele Jahre anbieten", sagt Friederike Tebbe. Das Dinkel-Nuss-Brot ist bereits Mitte der 2000er-Jahre entstanden. &bdquo;Mein Vater hat es damals eigens für eine Messe in Halle kreiert", erinnert sich die Konditormeisterin: &bdquo;Weil die Messe den Titel ,My Way’ trug, haben wir das Brot zunächst ,My Way Crusty’ getauft. Später haben wir den Namen wieder verändert, weil unsere Kunden das Englische nicht so ansprechend fanden." Das besondere an dem Dinkel-Nuss-Brot ist das fehlende Weizenmehl. Der Teig besteht im Kern aus Dinkel- und Roggenmehl. &bdquo;Damit war mein Papa beim Dinkel Vorreiter", sagt Friederike Tebbe. Der richtige Trend zu Dinkel-Produkten habe erst viel später eingesetzt. Abgerundet wird das prämierte Brot mit ganzen gerösteten Haselnüssen im Teig sowie gehackten Haselnüssen auf dem Brot. Ausgezeichnetes Dinkel-Nuss-Brot und Knusperbrot &bdquo;Bis dahin hatten wir wenig Brote mit Nüssen im Sortiment. Dies rundete unser Angebot bestens ab", so Friederike Tebbe. Auf der Messe kam die &bdquo;krustige Kreation" seinerzeit sehr gut an. Fortan verkaufte Welpinghus den Neuling regelmäßig. &bdquo;Immer donnerstags gibt es das Dinkel-Nuss-Brot bei uns frisch", berichtet die Chefin und begründet: &bdquo;Es hat sich bewährt, gewisse Brote nur an gewissen Tagen anzubieten. Mit diesem ,Brotfahrplan’ kommen die Kunden bestens durch die Woche." Und warum passt das Dinkel-Nuss-Brot so gut zum Donnerstag? &bdquo;Da muss ich überlegen", gesteht Friederike Tebbe. Sie hält kurz inne und findet eine fast poetische Erklärung: &bdquo;Für mich ist der Donnerstag so etwas wie das ,kleine Wochenende’. Da möchte ich mir etwas Besonderes gönnen." Etwas Besonderes ist auch das Knäckebrot von Welpinghus. Im Gegensatz zum Dinkel-Nuss-Brot gibt es dies in der Piumer Kirchstraße jeden Tag. Friederike Tebbe spricht in dem Zusammenhang auch nicht von Knäckebrot (&bdquo;Da haben alle nur Wasa in Kopf"), sondern von Knusperbrot. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Konditorei Bäckerei Welpinghus (@konditoreiwelpinghus) Slogan: &bdquo;Don’t call me Knäcke" Dieser Begriff passe deutlich besser, weil &bdquo;unser Knusperbrot eher als Snack-Ersatz gedacht ist und weniger dafür, dass ich mir noch Butter und Marmelade darauf schmiere sowie mit Wurst und Käse belege". Genau aus diesem Grund entwarf Friederike Tebbe den Slogan: &bdquo;Don’t call me Knäcke". Der zierte anfangs sogar die Verpackungen. Das Borgholzhausener Knusperbrot ist dicker, härter und deutlich nahrhafter als das Original. &bdquo;Aber nichts für schwache Zähne", gesteht die Geschäftsführerin. Das Knusperbrot gibt es in fünf verschiedenen Sorten: mit Sonnenblumenkernen, Sesam, Haferflocken, Käse-Kürbis und mit mehreren Sorten gemischt. Bei den Kürbiskernen ist Friederike Tebbe wichtig, dass &bdquo;dies nicht die billigen chinesischen sind, sondern die hochwertigen, etwas dunkleren aus Österreich. Die sind einfach viel leckerer." Apropos lecker. Wer ein Ersatzprodukt für Chips oder Flips sucht, der &bdquo;kommt mit unserem Knusperbrot voll auf seine Kosten", wirbt die Welpinghus-Chefin. Sie spricht aus eigener Erfahrung: &bdquo;Wenn wir abends auf der Couch mal eine Packung öffnen, hält die nicht lange." Besonders beliebt sind die Knusperbrote zudem in Geschenk-Körben und in Hofläden. Tester vom &bdquo;Feinschmecker" Friederike Tebbe und ihr Bäcker-Team werden auch in Zukunft ihren Weg gehen. Welpinghus steht dafür, keine chemisch-synthetischen Zusätze wie Emulgatoren, Stärke oder künstliche Aromen zu verwenden. Das überzeugte auch die Tester vom &bdquo;Feinschmecker". Friederike Tebbe formuliert es so: &bdquo;Welpinghus steht für Leidenschaft und Qualität. Wer gute Lebensmittel vom Bäcker kaufen möchte, ist bei uns genau richtig." Das prämierte Dinkel-Nuss-Brot und das Knusperbrot sind nur zwei Argumente, um den letzten echten Bäcker in Borgholzhausen zu besuchen.

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