Anwohner möchten diese Straße in Borgholzhausen für den Autoverkehr sperren

Borgholzhausen. Die Monate April bis einschließlich September waren für Florian Helm, seine Frau und sein Kind eine schöne Zeit. Die Familie wohnt am Klingenhagen in Borgholzhausen. Auf einem kurzen Stück war im Frühjahr und Sommer die Innenstadtstraße wieder für den motorisierten Verkehr gesperrt. Das Restaurant Liban an der Ecke zur Kaiserstraße darf hier auf Erlaubnis des Kreises Gütersloh befristet im Jahr Außengastronomie betreiben. Geht es nach Florian Helm soll die Sperrung ein Dauerzustand werden. Er sieht sich damit mit einem Großteil der betroffenen Nachbarschaft einig, sagt er im Gespräch mit dem "Haller Kreisblatt". "Hier wird gerast", sagt Helm über den kurzen Straßenabschnitt, auf dem 30 Stundenkilometer Höchstgeschwindigkeit gelten. Zudem hielten sich viele Autofahrer und Autofahrerinnen nicht an die vorgeschriebene Fahrtrichtung. Zwischen der Einfahrt am Liban bis zur Ecke Klingenhagen/Mittelstraße gilt auf kurzer Strecke eine Einbahnstraßenregelung. Autos, die auf der Mittelstraße fahren, dürfen von hier nicht in den Klingenhagen einbiegen. Spreche man Autofahrer auf das Fehlverhalten an, reagierten sie oft "patzig", hat Helm festgestellt. Unterschriftenliste ans städtische Bauamt Nun wollen er und seine Mitstreitenden erreichen, dass die temporäre Sperrung für den motorisierten Verkehr zum Dauerzustand mutiert. Eine entsprechende Forderung ist in Listenform an das städtische Bauamt gegangen. Sieben Familien hätten unterschrieben, sagt Helm. Bürgermeister Dirk Speckmann bestätigt im Gespräch mit dem "Haller Kreisblatt" den Eingang der Liste im Bauamt. Die temporäre Sperrung für die Außengastronomie des Liban habe die Stadt "mit gutem Zureden" beim Kreis Gütersloh durchbekommen, erklärt der Bürgermeister. Das Signal aus dem Kreisverkehrsamt war: "Im Sommer machen wir es." Doch wie sieht es mit einer permanente Sperrung für das gesamte Jahr aus? "Es gibt dort nur wenig Verkehr", sagt Speckmann und verweist zudem auf die überschaubare Länge des Abschnitts. Die betrage rund 20 Meter am Liban entlang. Wäre der Bereich stark befahren, so der Bürgermeister weiter, hätte der Kreis Gütersloh seinerzeit selbst einer befristeten Sperrung nicht zugestimmt. Display soll Aufschluss geben Auch wenn Skepsis aus den Worten Speckmanns mitschwingt: Die Stadt wird bereits in den nächsten Tagen den Sachverhalt am Klingenhagen genauer prüfen. Dazu werden Daten und Fakten zum Verkehrsaufkommen und zum Fahrverhalten erhoben. "Wie viel wird gefahren und wie schnell - das sind die Fragen, die wir prüfen", sagt der Bürgermeister. Zeitnah werde ein Display aufgestellt, das die geforderten Daten erhebt. "Anschließend sprechen wir gern wieder mit dem Kreis", sagt Speckmann. Der müsste auch einer permanenten Sperrung des Klingenhagen zustimmen. Die temporäre Sperrung des Klingenhagen geht auf einen Ratsbeschluss vom Februar 2017 zurück. "Aus Gründen der Aufwertung der Aufenthaltsqualität", so die Passage im Beschluss, war die Maßnahme in jenem Jahr erstmals - zunächst testweise - durchgeführt worden. Das Liban kann seine Außengastronomie dank der Maßnahme teilweise auf die Straße ausweiten. Herausnehmbare Poller sorgen dafür, dass keine Autos in der Zeit der Sperrung die Straße passieren. Radfahrer und Fußgänger dürfen hier weiterhin unterwegs sein.

Meistgelesen

Unfall an Borgholzhausener Ampel hätte laut Opfer verhindert werden können

PAB-Gesamtschule: Kreis spricht sich gegen dritten Standort in Halle aus

Halles Hauptverkehrsader bereits ab Juli gesperrt: Das sind die Folgen

Straße durchs Versmolder Naturschutzgebiet: Neue Verkehrszahlen liegen vor

Zukunft des Bostik-Gebäudes: Borgholzhausener Geschäftsmann hat große Pläne Einer Nutzung des alten Verwaltungsgebäudes an der früheren B68 als Beherbergungsbetrieb erteilte der Kreis Gütersloh eine Absage. Nun gibt es andere Pläne für die Borgholzhausener Immobilie.

Umstrittene Wohnhäuser in Borgholzhausen: So ist der Stand des Projekts An der Sundernstraße/Ecke...