Darum gibt es in Borgholzhausen in diesem Jahr kein großes Osterfeuer

Borgholzhausen. Die einen mögen sich schon gefreut haben: Nach Jahren des geduldigen Ausharrens hätte dieses Jahr grundsätzlich wieder die Möglichkeit bestanden, in der Lebkuchenstadt zu einem öffentlichen Osterfeuer einzuladen. In vielen Städten und Gemeinden im Altkreis wird am Samstag oder Sonntag auch der Busch brennen. In Pium allerdings nicht. "Die Freiwillige Feuerwehr hat sich entschlossen, kein Osterfeuer anzubieten", erklärt Steffen Heidmann, Ordnungsamtsleiter der Stadt Borgholzhausen. "Uns fehlt dafür schlicht der Platz", räumt er ein. Denn einerseits wurde an der Stelle, die bisher für das Osterfeuer wie prädestiniert schien, der neue Bauhof errichtet. Andererseits ist die Sundernstraße auf Höhe des Feuerwehr-Gerätehauses derzeit auch gesperrt. "Dort wird aktuell ein Gehweg hergestellt", erklärt Steffen Heidmann. "Bis Ende April soll der fertig sein." Ausschlaggebend für die Entscheidung gegen ein öffentliches Osterfeuer war das wohl aber nicht. "Die Feuerwehr", führt Steffen Heidmann aus, "hat ihre Entscheidung bereits Anfang des Jahres getroffen". Denn dass ein anderer Standort vonnöten gewesen wäre, stand schon länger fest. "Der Aufwand im Außenbereich ist aber sehr groß", weiß der Ordnungsamts-Leiter. Genau dies war seinerzeit einer der Gründe gewesen, warum das Osterfeuer überhaupt an die Sundernstraße und damit in die Nähe des Feuerwehr-Gerätehauses gerückt war. Bönker'scher Steinbruch wäre grundsätzlich eine Alternative Ob der Bönker'sche Steinbruch wieder eine Alternative wäre? "Das ist grundsätzlich denkbar", findet Steffen Heidmann. "Es hat aber bisher noch keiner danach gefragt." Über lange Jahre waren die Menschen in der Lebkuchenstadt zu Ostern in den Steinbruch gepilgert. Allerdings hatte die Freilicht- und Naturbühne seinerzeit noch nicht ihre heutige Gestalt. "Von Mitte der 1990er Jahre bis 2002 haben wir das Osterfeuer im Steinbruch gemacht", erinnert sich Andreas Thöle, Mitglied im Festausschuss der Feuerwehr, der das Osterfeuer vorbereitet. "Aus Naturschutzgründen war es dort aber nicht mehr möglich." Bis 2018 war dann der Platz ums Feuerwehr-Gerätehaus Ort des Geschehens. Doch im Frühjahr 2019 begannen die Bauarbeiten für den neuen Bauhof. Zum Thema: Alle großen Osterfeuer 2023 im Altkreis Halle im Überblick Für 2020 hatte es dann Überlegungen gegeben, das Osterfeuer an den Barenbergweg zu verlagern. Auf jene Fläche, die der Schützenverein zeitweise für sein Schützenfest nutzte. "Die Bedingung war aber, dass es an einem Samstag stattfindet". Nachdem die Stadt Borgholzhausen 2020 eine neue Satzung zu Osterfeuern erlassen hatte, war aber auch dieser Gedanke passé. "Die Satzung sieht vor, dass das Osterfeuer an einem Sonntag sein muss", erklärt Andreas Thöle. Ziel der Stadt: Wenige zentrale Osterfeuer "Wir als Ordnungsbehörde haben natürlich die Idee, möglichst wenige Osterfeuer im Ort zu haben", erläutert Steffen Heidmann. Nicht zuletzt der Geruchsentwicklung soll damit entgegengewirkt werden. "Es gab Zeiten, da hatten wir 70 bis 80 angemeldete Osterfeuer im Ort", so Steffen Heidmann weiter. Um dies zu minimieren, entstand die Idee von zentralen Osterfeuern. "Am Gerätehaus Bahnhof gab es bislang stets nur ein Osterfeuer der dortigen Kameraden, zu dem einige Nachbarn eingeladen waren", erklärt Steffen Heidmann darüber hinaus. "Da kommt das Publikum aber nicht hin. Man bräuchte einen Shuttleverkehr", vermutet Andreas Thöle. Die Kameraden hätten sich natürlich nach alternativen Flächen umgeschaut. Aber bislang keine gefunden. "Wir haben über die Fläche oberhalb des Bauhofes nachgedacht. Aber die wird noch landwirtschaftlich genutzt. Und wir hätten noch nicht einmal eine Stromanschluss gehabt", so Thöle. Selbst am Gerätehaus Sundernstraße war die Stromversorgung zuweilen eine Herausforderung. "Wir haben nach den Grenzen gesucht - und sie gefunden", erzählt Andreas Thöle schmunzelnd. Veranstaltung birgt auch ein wirtschaftliches Risiko Hinzu komme, dass das Osterfeuer vorbereitet werden müsse, andererseits aber vom Wetter abhängig ist. Würstchen und Pommes etwa müssten in jedem Fall verbraucht werden. Es sei ein wirtschaftliches Risiko. So scheint das österliche Leuchtfeuer bis auf Weiteres erst einmal in Pium erloschen zu sein. "Mir persönlich hat es immer Spaß gemacht", sagt Andreas Thöle. "Aber es war familiär auch immer ein Spagat. Ich habe 25 Jahre lang Ostern im Gerätehaus verbracht." Und das gelte für viele Kameraden im Löschzug Stadt. "Wir hätten uns deshalb mit dem Samstag gut anfreunden können", erklärt der 46-Jährige. Doch das ist wie berichtet ausgeschlossen. Und auch die Flächenfrage bleibt vorerst ungeklärt. Der Harderberg ist übrigens keine Alternative, auch wenn der dort lagernde Strauchschnitt bei einigen Borgholzhausenern bereits die Idee aufkommen ließ. "Am Waldrand sind die Weiden geschnitten worden", erklärt Steffen Heidmann dazu. Das Gehölz, das gegenüber der Tankstelle zu sehen ist, "will der Eigentümer häckseln lassen".

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