E-Car-Sharing in Borgholzhausen: Jetzt kann jeder dabei sein

Borgholzhausen. Das Borgholzhausener Modell des sogenannten E-Car-Sharing auf festgelegten Linien ist so innovativ, dass zur Einweihung im Frühjahr die damalige Landesverkehrsministerin Ina Brandes an den Piumer Bahnhof reiste. Inzwischen ist sie Wissenschaftsministerin im neuen Landeskabinett und wird vielleicht auch aus diesem Blickwinkel die Entwicklung zumindest am Rande mitverfolgen. Denn in Borgholzhausen findet ein klassischer Wissenschaftsprozess mit Versuch und – manchmal – auch Irrtum statt. Peter Thoelen, früherer Schüco-Chef im Unruhestand, will dazu beitragen, dass der Piumer Versuch zum Erfolg wird. Mit mehr als einem Dutzend weiterer Modellprojekte ist das Linien-E-Car-Sharing damals ins Rennen gegangen. &bdquo;Aber nur die wenigsten anderen hatten diesen entscheidenden Vorteil, den ich für besonders wichtig halte", erklärt Thoelen. Dieser besondere Vorteil ist die Tatsache, dass kaum zusätzliches Personal gebraucht wird. &bdquo;Wir benötigen derzeit nur einen E-Car-Operator", sagt Thoelen. Der ist dafür verantwortlich, dass die batteriebetriebenen Fahrzeuge regelmäßig geladen werden und muss manchmal auch eines der Leihautos wieder an einen anderen Platz fahren. Aber am Steuer sitzen und chauffieren muss er eben nicht. Sprechstunden am Piumer Rathaus Das machen die Fahrgäste selber. Voraussetzung ist natürlich ein gültiger Führerschein. Den Besitz einer solchen Fahrerlaubnis nachzuweisen, ist eine erste Hürde für die Nutzer. Beim Selbstversuch vor dem Schreiben dieses Artikels klappte es nicht, weil offenbar das Computersystem und die Telefonanlage gestört waren. &bdquo;Man kann es in gut zehn Minuten schaffen", sagt Peter Thoelen. Wer sich davon überfordert sieht, der sollte eine der Sprechstunden besuchen. Die nächste findet am Donnerstag, 11. August, in der Zeit von 16 bis 18 Uhr im Rathaus statt, &bdquo;Wir wollen auch in den Ortsteilen informieren. Das Linien-Modell nimmt ja gerade darauf besonders Rücksicht", sagt Peter Thoelen. Deshalb ist er am Donnerstag in der Zeit von 18.30 bis 20 Uhr noch in der Violenbachschule Süd. Lesen Sie auch: Beruflich und privat im Einsatz: Das ist Piums neuer Feuerwehr-Chef Es sind einige Details zu beachten, bevor es losgehen kann. Zunächst einmal können sich die Kunden zwischen dem Linien-Angebot und einem echten Carsharing entscheiden. Die Linien steuern derzeit vom Bahnhof aus Ziele wie das Rathaus, das Haus Ravensberg, die Siedlung Casum und die Violenbachschule Süd an. Neue Linie geht bis nach Westbarthausen Zwei weitere sollen in den kommenden Wochen hinzukommen. Zum einen die ins interkommunale Gewerbegebiet und zum anderen die nach Westbarthausen. Und genau aus diesem Grund wird es dort am Donnerstag, 18. August, in der Zeit von 18.30 bis 20 Uhr eine Sprechstunde mit Peter Thoelen geben. Er wartet im Schützenhaus auf Interessenten. Zuvor ist er wieder von 16 bis 18 Uhr im Rathaus anzutreffen. Eine wichtige Besonderheit bei den Linien-Fahrten ist der Preis. Wer mit Bus oder Bahn am Bahnhof ankommt (und ein Ticket hat) nutzt das Angebot umsonst. Ganz anders ist das beim normalen Carsharing, das jetzt ebenfalls in Borgholzhausen angeboten wird. Auch dafür werden E-Autos genutzt, und die Nutzer müssen selbst am Steuer fahren. Sie können aber ihr Ziel frei wählen und müssen pro gefahrenen Kilometer 45 Cent bezahlen. Attraktiv sind dabei besonders die größeren Fahrzeuge der E-Car-Flotte, mit denen auch mal ein Einkauf im Möbelhaus oder eine größere Gruppe von Menschen transportiert werden kann. Weitere Infos finden sich auf der Homepage der Stadt Borgholzhausen.

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