BorgholzhausenA33-Ausweichstrecke frei: Hörster Straße schneller als geplant saniert

850.000 Euro hat die Baumaßnahme gekostet. Das Geld nutzt nicht nur den Autofahrern, sondern auch der Tierwelt. An die wurde nämlich ebenfalls gedacht.

Anke Schneider

Dirk Speckmann, Fred Peters, Gordon Hellweg, Konstantin Plümer, Tim Sigmund und Alexander Klassen (von links) machten sich bei gut 30 Grad auf den Weg, um die Hörster Straße samt Brücke offiziell für den Verkehr freizugeben. - © Anke Schneider, HK
Dirk Speckmann, Fred Peters, Gordon Hellweg, Konstantin Plümer, Tim Sigmund und Alexander Klassen (von links) machten sich bei gut 30 Grad auf den Weg, um die Hörster Straße samt Brücke offiziell für den Verkehr freizugeben. © Anke Schneider, HK

Borgholzhausen. Drei Monate lang war die Hörster Straße für den Autoverkehr gesperrt. „Wir sind fünf bis sechs Wochen schneller fertig geworden, als geplant", sagten Alexander Klassen und Tim Sigmund von der Ge-Komm (Gesellschaft für kommunale Infrastruktur), die das sanierte Teilstück der Hörster Straße gemeinsam mit Vertretern der Stadt Borgholzhausen und der Bezirksregierung einweihten.

Ab der Kreuzung Holtfelder Straße bis hin zum Fischweg auf Hörster Gebiet war die Straße eine wahre Buckelpiste, die so manchen Stoßdämpfer gequält hat. „Wir haben uns lange davor gedrückt, weil diese 560 Meter richtig teuer waren", sagte Bürgermeister Dirk Speckmann. Das Wegenetzkonzept der Bezirksregierung sei dann wie gerufen gekommen. Von den 850.000 Euro, die das Wegestück inklusive Brücke gekostet hat, kommen 500.000 Euro aus besagtem Fördertopf.

Die Straße wurde gleichzeitig verbreitert

„Wir hätten das alleine nicht stemmen können", so Speckmann weiter. Zu den Kosten für die Sanierung der Straße kamen diverse, wenn auch überschaubare Grundstückskäufe. Denn die Straße ist von ursprünglich 3,50 Meter auf 4,75 Meter verbreitert worden. Dazu kommen auf jeder Seite 75 Zentimeter Schotterbankette, die eine Begegnung auch mit großen Landmaschinen ermöglichen. Bei den Grundstückskäufen spielte der Stadt die Flurbereinigung in die Hände. „Die Anwohner bekommen an anderer Stelle Grund und Boden zurück", so Speckmann.

Die Straße wurde, aus Fahrtrichtung Borgholzhausen gesehen, um vier Meter nach links verlegt, ebenso die Brücke. So konnte die Kurve ein wenig entschärft werden. Zuvor haben sich Experten angeschaut, was in der Hessel und an ihren Ufern so kreucht und fleucht. Schließlich wollte man mit der Baumaßnahme auch die tierischen Bewohner nicht vertreiben.

„Hatten eine ökologische Baubegleitung"

„Wir hatten eine ökologische Baubegleitung und haben den Tierbestand aufgezeichnet", so Fred Peters von der Stadt Borgholzhausen. Angetroffen wurden unter anderem der Otter und die Fledermaus. „Es wurden Fledermaus-Nistkästen unter der Brücke angebracht und Ottersteine am Ufer installiert", so Peters. An diesen aufrecht stehenden Steinen, die aus der Böschung herausragen, markiert der Otter sein Revier.

Aufwendig war auch das Drumherum, das eine Straßenverbreiterung mit sich bringt. „Zum Beispiel mussten die Straßengräben verlegt werden", so Peters weiter. Im Herbst sollen von der Holtfelder Straße bis zur Brücke beidseits, von der Brücke bis zu den Weiden vor dem Fischweg einseitig Linden gepflanzt werden. „Wir wollen die Allee an der Hörster Straße fortsetzen", begründete Speckmann, warum sich die Stadt ausgerechnet für diesen Straßenbaum entschieden hat.

Alles in allem zeigten sich die Anwesenden bei der Einweihung des Straßenabschnitts hoch zufrieden mit dem Verlauf der Arbeiten und letztendlich auch mit dem Ergebnis. „Es ist bis heute die einzige Maßnahme, die den Höchstbetrag aus dem Förderbetrag bekommen hat", sagte Konstantin Plümer vom Dezernat ländliche Entwicklung bei der Bezirksregierung. Das Wegenetzkonzept sei eigentlich nicht für Brückensanierungen gedacht. Durch den 560 Meter langen Weg, der über die Brücke führt, sei das Projekt förderfähig geworden.

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