Bielefeld. Der „Start-up Monitor OWL“, den die Bielefelder Founders Foundation zusammen mit dem Start-up-Verband vorgestellt hat, zeigt eine erfreuliche Entwicklung in der Region. Während Gründerinnen und Gründer bundesweit angeben, dass die Zusammenarbeit mit etablierten mittelständischen Unternehmen schwieriger geworden sei, läuft die Zusammenarbeit in der Region dem Monitor zufolge deutlich besser. Sicher spielen dabei die aktuell wirtschaftlich herausfordernden Zeiten eine Rolle, doch die betreffen ebenso den Mittelstand in OWL.
Das Ökosystem in der Region bietet also gute Bedingungen für Start-ups. Doch die müssen genutzt werden, um die Nase vorn zu haben. Noch immer wird der Kapitalbedarf von Start-ups in OWL mehr intern als extern gelöst.
Etwa jeder vierte Gründer setzt auf das sogenannte Bootstrapping, also die Finanzierung aus eigenem Ersparten und eigenen Erträgen. Deutschlandweit machen das deutlich weniger Gründerinnen und Gründer und auch im internationalen Wettbewerb konkurrieren die jungen Unternehmen mit stark finanzierten Wettbewerbern, die dadurch ganz andere Möglichkeiten haben.
Mehr Chancengleichheit in der Start-up-Szene
Und auch bei der Chancengleichheit muss die Start-up-Szene in der Region nachbessern. Zwar ist der Gründerinnenanteil in OWL leicht gestiegen, aber mit nur 17 Prozent sind Frauen als Start-up-Gründerinnen deutlich unterrepräsentiert. Hier gilt es, Barrieren in den Bereichen Vereinbarkeit und Finanzierung abzubauen.
Gleichzeitig braucht es inspirierende Vorbilder, die im Bildungssystem in den Vordergrund gerückt werden. Das kann dazu beitragen, das Gründungspotenzial der Region OWL, die beim Thema Start-up längst kein „Hidden Champion“ mehr ist, auszunutzen.