Vierter Sieg im vierten Spiel: Loxtens zweite Reihe betreibt Eigenwerbung

Altkreis Halle. Die heimischen Handball-Regionalligisten haben ihren Trend am vierten Spieltag fortgesetzt. SF Loxten bleiben mit einer makellosen Bilanz an der Tabellenspitze. Die TG Hörste wartet weiter auf den ersten Punktgewinn. SF Loxten entscheidet Heimspiel vor der Pause SF Loxten - TSV Hahlen 39:26 (19:11). Am Ende fühlt es sich an diesem dritten September-Samstag ein bisschen wie Sommerhandball an. Draußen scheint bei knapp 30 Grad die Sonne, in der Sparkassen-Arena herrscht stickige Hitze wie an einem der letzten Wochenenden der Saison, und das Geschehen auf dem Handballfeld hat phasenweise nur noch Trainingscharakter. Dass die Luft an diesem vierten Regionalliga-Spieltag frühzeitig raus ist, liegt vor allem an der Qualität der Sportfreunde Loxten, die Gegner TSV Hahlen beim 39:26 (19:11) über 60 Minuten dominieren. Dass sie mangels Personal in der Woche gleich zwei der drei Trainingseinheiten absagen mussten, merken die 350 Fans den Hausherren nicht an. Ganz im Gegenteil: In Loxtens Innenblock harmonieren Tim Weischer und Jannis Louis eingespielter denn je. Das Duo hätte vermutlich auch nebenan in der Schützenhalle auf dem Oktoberfest als Türsteher für ungebetene Gäste einspringen können, denn es zeigt, dass mit ihm auf dem Feld nicht zu spaßen ist und verhindert im 6:0-Zentrum jegliches Durchkommen. Hahlens neuer Trainer Michael Scholz hat seiner körperlich unterlegenen Mannschaft spielerische Lösungen verordnet. Er setzt von Beginn an häufig auf den siebten Feldspieler. Damit machen sich die Gäste das Leben aber selbst zu kompliziert, weil ihnen die Passqualität fehlt und sie die Würfe aus der Distanz – eigentlich eine ihrer größten Stärken – zu oft aus den Augen verlieren. Loxtener packen breites Repertoire aus Im Gegensatz dazu packen die Loxtener, wie schon zum Heimauftakt gegen Lit 1912, ihr breites Repertoire aus. Sie finden Jannis Louis am Kreis oder setzen die Außen Timo Menger und Moritz Möllmann ein, wobei Letzterer den verletzten Kapitän Nils Patzelt auf rechts gut vertritt. Jan Hübner oder Julian Possehl lassen die Durchbrüche auf den Halbpositionen spielerisch leicht aussehen und Florian Schöße, der trotz Knieproblemen spielfähig ist, trifft aus der Distanz oder von der Siebenmetermarke. &bdquo;Wir haben in jeder Situation gute Lösungen gefunden, waren immer gefährlich und haben gut Druck gemacht. Das hat mir schon imponiert“, wird SFL-Trainer Thomas Lay später loben. Kein Wunder, dass Loxten mit diesem Fundus an funktionierenden Möglichkeiten über die Stationen 9:5 (17.) und 15:8 (25.) bereits beim 19:11-Halbzeitstand für klare Verhältnisse gesorgt hat. Als dann zusätzlich Balldieb Timo Menger im umgestellten 5:1-Verbund regelmäßig zusticht und Loxten mit einem 5:1-Lauf auf 24:12 (37.) wegzieht, ist die frühe Vorentscheidung gefallen. Die verbleibende Spielzeit bietet jetzt den Loxtenern mit bisher weniger Spielanteilen die Chance, Werbung in eigener Sache zu betreiben. Und auch wenn sich Torhüter Marco Possehl noch die eine oder andere konsequentere Abwehraktion gewünscht hätte (&bdquo;Als Torwart will man ja immer gerne unter 20 Toren bleiben“), präsentiert sich die zweite Reihe nicht weniger treffsicher als die Teamkollegen. Sowohl Caspar Brockmeyer als auch Daniel Schidetzky treffen im Fünferpack, außer Weischer schaffen es alle SFL-Feldspieler auf der Torschützenliste des Abends. Routiniert nehmen die Loxtener ihren souveränen 39:26-Arbeitssieg zur Kenntnis und verzichten nach dem Abpfiff sogar auf den sonst obligatorischen Jubelkreis – vielleicht auch weil sie so schneller mit dem Team, Freunden und Familie vor der Arena bei herrlichem Wetter fachsimpeln können. Ganz wie im Sommer. Loxten: M. Possehl (1. – 46.), Greitens (46.-60.), Weischer, Menger (5), Brockmeyer (5), Schidetzky (5), Möllmann (3), Louis (3), von Ameln (2), Kalter (2), Hübner (2), J. Possehl (3), Schöße (9/2). Hörste kommt nicht für Überraschung in Frage TG Hörste - VfL Gladbeck 31:36 (13:18). Zwei Paraden von Fabian Stroth – und dann ein spektakuläres Zusammenspiel von Max Schäper und Jasper Steinlechner beim Treffer zum 31:36 (13:18)-Endstand: Diese außergewöhnlichen Momente, diese Präzision bei höchstem Tempo aus der letzten Spielminute hätte die TG Hörste öfter gebraucht, um den Favoriten VfL Gladbeck ins Wanken zu bringen. Der von Ausfällen geschwächte Handball-Regionalligist kam für eine Überraschung (26:24 im Dezember 2024) diesmal nicht in Frage und wartet weiter auf den ersten Punktgewinn. Das Tabellenschlusslicht hielt aber über weite Strecken gut dagegen. Und steckte auch nicht auf, als die Partie mit dem 23:29 und einer Zeitstrafe gegen Philipp Herschel entschieden war. Der langzeitverletzte Lukas Burstädt führte auf der Bank nur die Spielstatistik, Silvan Tarner und Jonathan Schröder fehlten wie berichtet aus anderen Gründen. Dafür machte der aus der Zweiten reaktivierte Daniel Barrelmeyer ein gutes Spiel – und alle verbliebenen Leistungsträger überzeugten nicht nur Torschützen. Das sah auch Trainer Matthias Baier so: &bdquo;Eine Niederlage ist nie ein gutes Ergebnis. Aber mit unserem Kader ist ein Minus-fünf gegen diesen starken Gegner ein ordentliches Resultat. Wir haben sie richtig genervt, deshalb mussten sie lange mit ihrer ersten Besetzung im Rückraum spielen.“ Zu viele Fehler verhindern die Wende für Hörste Die Durchschlagskraft von Fabian Neher (10/3 Tore), Christopher Winkelmann (7) und Fynn Blißenbach (6) war dann auch spielentscheidend. &bdquo;Weil Silvan und Jonathan gefehlt haben, mussten wir unsere Abwehr ziemlich offensiv interpretieren. Das haben wir auch ziemlich gut gemacht“, fand Baier. Aber er räumte ein: &bdquo;Wir waren ab der 15. Minute nie nah genug dran, um das Spiel drehen zu können. Wenn sich das mal abzuzeichnen schien, haben wir ein, zwei Fehler zu viel gemacht.“ Das nutzten die Gladbecker routiniert aus – bis zum 9:4 (14.) mit vier Treffern über Kreisläufer Dervisevic und in der Folgezeit durch abgeklärte Aktionen der Rückraumschützen. Gegen die körperlich überlegene VfL-Deckung verkürzten die Hörster bis zum 22:26 (42.) mehrfach auf vier Treffer Differenz. Aber unmittelbar danach nutzten sie eine Überzahl nicht, sondern gerieten nach drei Ballverlusten und einer vergebenen Chance aus guter Position bis zum 23:29 auf die Verliererstraße. Ein Zeitstrafenverhältnis von 6:3 verringerte zusätzlich die Hörster Siegchancen. Hörste: Stroth, Joswig; Schäper (8), Lepper (7), Hagemann (5), Barrelmeyer (4), Zöllner (3), Steinlechner (3/2), S. Burstädt (1), Dreazzani, Herschel, Hülf, Niemann, Schuster.

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