Urgestein aus Versmold spielt mit 70 Jahren noch aktiv Handball

Versmold. Der 29. April 2017 ist ein denkwürdiger Tag für Detlef Kahofer. Die dritte Mannschaft der Spvg. Versmold holt zwei Spieltage vor dem Ende dank eines 37:34-Sieges bei der HSG Gütersloh die Meisterschaft in der 2. Kreisklasse. Damals ist Kahofer 62 Jahre alt. Auf dem Aufstiegsfoto posiert er neben deutlich jüngeren Spielern. Der Titel ist der bisher letzte für das Versmolder Urgestein. Ja – bisher. Denn Detlef Kahofer greift auch mit 70 Jahren noch immer zum Handball. Detlef Kahofer ist seit 60 Jahren Mitglied der Spvg. Versmold. Dafür wurde der Dissener am Samstagabend während des großen Benefiz-Spiels zum 80. Geburtstag der Sportvereinigung vor mehr als 400 Zuschauern ausgezeichnet. Eine große Ehre für den Mann, der die besten Zeiten der Blau-Weißen maßgeblich mitgeprägt hat. Denn als Detlef Kahofer nach Versmold kam, begann die Erfolgsserie der Handballer. Einst begann Kahofer das Handballspielen bei der TG Bockhorst. Schnell wechselte er aber den Verein und stieß zur erfolgreichen Jugend der Spvg. Versmold. Damals bestritten die Sportler ihre Spiele noch in der kleinen Zweifachhalle. Dieser Ort ist für Detlef Kahofer noch heute wichtig. Aber dazu später mehr. Kahofer entwickelte sich zu einem guten Handballer. Mit seiner A-Jugend empfingen Kahofer und Weggefährten wie Michael Reimus große Namen. GWD Minden gastierte in Versmold. Das erfolgreiche Versmolder Team wurde OWL-Meister. &bdquo;Da habe ich zeitweise sogar im Tor gespielt“, erzählt Kahofer, der sich eigentlich im Rückraum heimisch fühlt. Urgestein aus Versmold feiert zahlreiche Aufstiege Nachdem Detlef Kahofer in die erste Herrenmannschaft der Versmolder wechselte, begannen extrem erfolgreiche Jahre. Gemeinsam mit Weggefährten wie Willi Janzen, Kurt Tappmeyer, Hartmut Westmeyer oder Uwe Mittendorf feierte Kahofer etliche Aufstiege. In den 1980er-Jahren gelang der Sprung von der Bezirksklasse bis in die Oberliga. Bilder in der Versmolder Dreifachhalle zeigen die erfolgreichen Jahre. &bdquo;Das waren tolle Zeiten, die niemals wiederkommen werden“, sagt Kahofer. &bdquo;Ich habe so viele interessante und verrückte Leute kennengelernt.“ Auch interessant: Versmolds neuer Handball-Trainer Noch bis tief in die 1990er-Jahre hinein spielte Detlef Kahofer auf höchstem Niveau Handball. Ein Foto zeigt ihn bei einem Zweikampf mit Andrej Klimovets vom TuS Spenge im Jahr 1996 in der Handball-Regionalliga. Kahofer war damals aufgrund von Personalsorgen eingesprungen – und bot dem Hünen mutig die Stirn. Klimovets hatte in Spenge seine erste Station in Deutschland und wurde später mit der SG Flensburg-Handewitt Deutscher Meister, DHB-Pokalsieger und Europapokal-Sieger und 2007 sogar Weltmeister mit der Deutschen Nationalmannschaft. Die sportliche Begegnung wird für den Versmolder Handballer für immer unvergesslich bleiben. Einer von Kahofers damaligen Mitspielern ist Benno Woite, heute Vorsitzender der Spvg. Versmold. Er hat die Handballschuhe schon lange an den Nagel gehängt. &bdquo;Detlef war und ist immer sehr lautstark in der Halle vertreten“, würdigte Woite seinen Mitspieler von einst – nicht ganz ohne Augenzwinkern. Denn für seine Meinungsstärke am Spielfeldrand ist Detlef Kahofer weit über die Grenzen Versmolds hinaus bekannt. Den Handballschiedsrichtern ruft er des Öfteren seine Meinung zu. Das Urgestein griff auch einst selbst zur Pfeife, war mit seinem Gespannpartner August Stuckstätte sogar in der Landesliga aktiv. Versmolds Handball-Halle ist immer noch sein Zuhause Heute ist es etwas ruhiger um den 70-Jährigen geworden. In die kleine Zweifachsporthalle kommt er aber immer noch gerne. Dort trifft sich von Zeit zu Zeit eine Hobby-Truppe aktiver und ehemaliger Versmolder Handballer, um Fußball zu spielen und über alte Zeiten zu quatschen. Detlef Kahofer glänzt noch immer mit dem einen oder anderen Trick und steigt gelegentlich auch in Laufduelle ein. Auch auf dem Handballfeld möchte er auf jeden Fall noch einmal wirbeln. &bdquo;Lust dazu habe ich auf jeden Fall, und meine körperliche Verfassung ist dafür in Ordnung“, sagt er und kündigt an, durchaus noch einmal mit der zweiten Herrenmannschaft der Spvg. Versmold in der 1. Kreisklasse auflaufen zu wollen. Ohne seinen geliebten Handballsport kann er sowieso nicht. &bdquo;Ich bin einfach verrückt danach“, gibt er zu. Seit er 1964 damit begann, ist Sport ein wichtiger Teil seines Lebens. Lesen Sie auch: Spätberufener spielt mit Kahofer zusammen Zu den vielen Anekdoten aus längst vergangenen Tagen könnten noch einige dazukommen. Denn der Autor dieses Textes spielt seit vielen Jahren mit Detlef Kahofer zusammen. &bdquo;Solange ich dir noch weglaufen kann, mache ich weiter“, betont der Routinier bei fast jeder Gelegenheit – Detlef Kahofer ist trotz seiner 70 Jahre eben ein Mann für die Zukunft. Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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