Rentner aus Versmold leistet besonderen Einsatz für seinen Herzensverein

Versmold-Hesselteich. Die Störche auf dem Rasen suchen schnell das Weite, als Hartmut Eppe mit seinem Aufsitzmäher um die Ecke biegt. Das Dröhnen des knapp 20 PS-starken Dieselmotors der John-Deere-Maschine ist den sensiblen Vögeln dann doch etwas zu laut. Zwei- bis dreimal die Woche schallt dieses über das mehrere Tausend Quadratmeter große Gelände an der Casumer Straße. Denn so oft holt der 68-Jährige das giftgrüne Gefährt aus der Garage eines Nachbarn, in der es vor Wind und Wetter geschützt ist, um seiner selbst auferlegten Verantwortung gerecht zu werden. Seit knapp drei Jahren kümmert sich Hartmut Eppe um die Sportplatzpflege bei der Spvg. Hesselteich. &bdquo;Als einer von vielen“, wie er immer wieder bescheiden betont. &bdquo;Ich stehe hier stellvertretend für unzählige Vereinsmitglieder“, sagt er während des Pressetermins. Rund zweieinhalb Stunden kostet es ihn, alle Grünflächen der Anlage zu mähen. Zeit, die er sich extra freischaufelt, nachdem er zuvor den Wetterbericht gecheckt hat. Warum er diesen Aufwand betreibt, dafür liefert er eine einfache Erklärung. &bdquo;Das Grundstück ist ein ganz besonderes“, sagt er und zuckt mit den Schultern. Unweit der ehemaligen Diskothek &bdquo;CC21“, in der in den 80er und 90er Jahren legendäre Partys gefeiert wurden, liefern sich die Hesselteicher Sportlerinnen und Sportler seit Jahrzehnten heiße Gefechte. Erst auf dem Großfeld, als Hallenhandball noch keine Rolle spielte – und bis heute beim jährlichen Höhepunkt, dem Pokalsportfest. &bdquo;Der Platz ist ein Stück Vereinsidentität“, meint Hartmut Eppe. Auch weil er sich seit jeher nicht in städtischer Hand, sondern in Privatbesitz befinde. Sportplatz in Versmold gehört einer GbR Seit 2012 gehört die Fläche der Sportplatz GbR. Die setzt sich aus Menschen zusammen, die der Spielvereinigung nahestehen und sich überwiegend in dieser engagieren. Sie erwarben das Grundstück, als der vorige Eigentümer es zum Kauf angeboten hatte. Anschließend verpachteten sie es langfristig an den Verein. So war es zuvor bereits geregelt gewesen. &bdquo;Die Arbeiten, die anfallen, müssen wir seitdem aber dementsprechend überwiegend selbst verrichten“, sagt Hartmut Eppe. Auch interessant: Kurioser Diebstahl in Versmold: Großer Pavillon verschwindet spurlos Anfangs hatte das Rasenmähen in Hansi Dauer noch ein Vereinsmitglied übernommen, das bei der Stadt Versmold für den Bauhof gearbeitet hat. Als dieser allerdings in den Ruhestand ging, musste eine interne Nachfolgelösung gefunden werden. &bdquo;Ich habe mich schnell dazu bereit erklärt“, sagt Hartmut Eppe: &bdquo;Weil mir der Club am Herzen liegt und ich mich auf die Weise engagieren kann.“ Neben ihm können noch drei weitere Leute den Aufsitzmäher steuern. Diesen haben die Hesselteicher vor knapp vier Jahren angeschafft. Über Kleinanzeigen im Internet waren sie auf das Gerät aufmerksam geworden. &bdquo;Das Preis- und Leistungsverhältnis hat uns überzeugt“, sagt Hartmut Eppe. Was es am Ende gekostet hat, verriet er nicht. Wohl aber, dass etwas Fingerspitzengefühl notwendig war, um es zum Laufen zu bekommen. Die Messer zum Schneiden mussten zum Beispiel getauscht werden. Rentner aus Versmold arbeitet für Claas in Harsewinkel Überhaupt übernimmt Hartmut Eppe die Wartung des Fahrzeugs stets höchstselbst. Als Junge, der auf einem Bauernhof aufwuchs, kennt er sich mit Landmaschinen ein bisschen aus. Auch in seinem Beruf hatte er bis zur Rente mit welchen zutun – allerdings in einem anderen Handlungsfeld. Bei Claas in Harsewinkel arbeitete er im IT-Bereich. Auch interessant: Versmolds kleinster Ortsteil ist bereit für seinen großen Tag Seine Familie steht voll hinter seinen Anstrengungen für die Spvg. Hesselteich, wie er versichert. Sie kenne es aber auch nicht anders. 13 Jahre war Hartmut Eppe schließlich der Vorsitzende des Vereins, ehe er dieses Amt 2014 aus persönlichen Gründen zur Verfügung gestellt hatte. Seit mehr als 50 Jahren ist der Ruheständler zudem Mitglied. Seine jüngere Tochter ist selbst als Trainerin aktiv; die ältere, die mittlerweile in Düsseldorf lebt, hat bis zur C-Jugend gespielt. &bdquo;Ich kann nur jedem zu einem Ehrenamt raten“, sagt er: &bdquo;Ohne engagierte Leute geht es nicht.“ Wie lange er seine Aufgabe noch wahrnehmen wird, weiß er genau: &bdquo;So lange ich es gesundheitlich noch kann“, sagt er. Ein Antrieb seien unter anderem immer wieder die glücklichen Gesichter der Kinder, die eine perfekte Spielfläche vorfänden. Erst vor Kurzem habe er zudem ein Lob von den Verler Oberliga-Frauen erhalten, die sich in Hesselteich auf die neue Saison vorbereitet hatten. &bdquo;Diese Rückmeldungen zu bekommen, ist natürlich toll“, findet er. Irgendwann werden das dann auch sicher die Störche verstehen. 📲 Aktuelle News bekommen Sie täglich über den WhatsApp-Kanal des HK

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