TG Hörste setzt auf heißes Publikum in Harsewinkel

Hörste. 25:33 im Oktober 2023, 27:38 auswärts im März 2024 und 32:34 beim Hinspiel der laufenden Saison in der Masch – dreimal sind die Handballer der TG Hörste in der höchsten westfälischen Spielklasse bisher gegen die TSG Harsewinkel angetreten. Dreimal haben sie verloren. An diesem Freitag (Anwurf 20 Uhr) steht im &bdquo;Hasenbau“ der TSG das vierte Derby an. Ein klassisches Kellerduell, denn neben der TG Hörste (5:23 Punkte) ist auch Gastgeber Harsewinkel mit 9:17 Zählern (ein Spiel weniger) völlig überraschend in die Abstiegszone gerutscht. TSG war Baiers Geheimtipp Vor Saisonbeginn hatte TGH-Trainer Matthias Baier den Nachbarn als Geheimtipp für eine Spitzenposition eingestuft – durchaus nachvollziehbar nach Verstärkung aus der 3. Liga durch Fynn von Boenigk und Julian Borren. Die Favoritenrolle überlässt Baier deshalb gerne auch vor dem heutigen Duell dem Gegner: &bdquo;Die TSG hat den Druck, zu Hause gegen Hörste unbedingt gewinnen zu müssen. Ob sich das positiv oder negativ auswirkt, wird man sehen.“ Die Rothosen selbst können auch als Tabellenvorletzter laut Baier mit dem Begriff &bdquo;Druck“ nichts anfangen: &bdquo;Wir bleiben positiv“, versichert der Coach und orientiert sich mit seiner Mannschaft an der starken Leistung beim knapp verlorenen Hinspiel: &bdquo;Wir freuen uns auf ein weiteres Highlight-Spiel vor großer Kulisse. Wir hoffen, dass wir von möglichst vielen Hörstern auf der Tribüne unterstützt werden.“ Denn die Partien gegen Harsewinkel, Loxten und Rödinghausen haben gezeigt, dass die Hörster ihr Leistungsniveau am ehesten über 60 Minuten ganz oben halten, wenn es auf der Tribüne &bdquo;brennt“. Darum müssen sie sich heute keine Sorgen machen, allerdings war die Spielvorbereitung wegen der Qualität des Gegners nicht einfach: &bdquo;Harsewinkel hat acht starke Rückraumspieler im Kader, die als unterschiedliche Typen ganz verschiedene Stärken einbringen“, sagt Baier. Kapitän Lepper ist wieder fit Seine Mannschaft kann mit einer Ausnahme (Jonathan Schröder) in kompletter Besetzung dagegen halten. Auch Timon Lepper, beim 32:42 gegen LIT II wegen einer starken Erkältung kaum bei 50 Prozent, ist wieder voll einsatzfähig und will in Abwehr und Angriff, aber auch in seiner Führungsrolle als Kapitän ein wichtiger Faktor sein. Dass die Hörster gegen Harsewinkel im Kreispokal-Spiel um Platz drei (9:17) Anfang Januar chancenlos waren, nehmen beide Seiten nicht als Maßstab. Schon nach dem Abpfiff der nur zweimal 15 Minuten sagte TSG-Trainer Manuel Mühlbrandt: &bdquo;Beide Seiten haben mit verdeckten Karten gespielt.“ Für die heutigen Gastgeber heißt es nach der bitteren 21:22-Niederlage in Möllbergen am vergangenen Samstag zweifellos Farbe bekennen. Mühlbrandt spricht sogar von der schwersten Phase seiner fast elfjährigen Zeit bei der TSG Harsewinkel. Trotz aller Treuebekenntnisse der Sportlichen Leitung stehe sein Stuhl nicht felsenfest auf vier Beinen. &bdquo;Ich bin lange genug dabei und kenne das Geschäft.“ Mühlbrandt greift zu ungewöhnlichen Maßnahmen Der Coach betont indes, dass es jetzt nicht um Einzelpersonen gehe, sondern um den Verein und den Klassenerhalt. Daher zähle heute Abend nur ein Sieg. Damit der gelingt, griff Mühlbrandt zu außergewöhnlichen Maßnahmen. Im Anschluss an das Training am Dienstag gab es Familienpizza. Dabei schaute sich die Mannschaft gemeinsam den 34:32-Hinspielsieg an. Anschließend bekam jeder Spieler die Aufgabe mit, vier bis fünf wesentliche Dinge herauszuarbeiten, die es in Defensive und Offensive zu beherzigen gelte. &bdquo;Aus den Überschneidungen erarbeiten wir ein Konzept, dass wir als Richtlinie für das Spiel mitgeben“, sagt Manuel Mühlbrandt. So werde jeder Spieler mit ins Boot geholt und trage seinen Teil zur Verantwortung bei. Nicht mithelfen kann Jannis Falkenberg, der in Möllbergen mit einer Sprunggelenkverletzung ausgeschieden war. Hinter dem Einsatz von Julian Borren steht ein Fragezeichen.

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