Handball der Extraklasse in Halle: So lief der erste Tag des So-Tech-Cups

Halle. Wuselig geht es zu im Spielertunnel der Haller OWL-Arena. Wochenlang haben sich die Nachwuchshandballer der Sportfreunde Loxten auf diesen Moment gefreut, jetzt macht sich Aufregung breit. &bdquo;Ich laufe gleich als erster ins Stadion ein“, verkündet Paul stolz. Und plötzlich steht auch schon Fabian Wiede neben ihm. Der Kapitän der Füchse Berlin greift Pauls Hand und nimmt ihn unter tosendem Applaus, durch Rauchschwaden hindurch und an Feuerfontänen vorbei, mit aufs Spielfeld. Der So-Tech-Cup ist auch in seiner zweiten Auflage das von den Organisatoren angekündigte Familienfest für alle. Als Einlaufkinder sind diesmal E- und D-Jugendliche der HSG Hesselteich-Loxten, der HSG Werther/Borgholzhausen, des TV Bissendorf und natürlich der Sportfreunde Loxten dabei. &bdquo;So etwas motiviert ungemein für den Sport“, sagt Loxtens F-Jugend-Trainerin Luisa Popke. Dabei musste sie zuletzt sogar einen Aufnahmestopp verhängen: &bdquo;Mehr als 26 Kinder kriegen wir in die kleine Grundschulhalle einfach nicht rein.“ Man muss aber auch kein aktiver Handballer sein, um bei dem Turnier in Halle auf seine Kosten zu kommen. Geduldig schreiben etwa nach ihrem 32:31 gegen Nantes die Profis des THW Kiel am Kabinenausgang Autogramme und posieren für Fotos. Es sind ausnahmslos alle: Von den Neuzugängen Lukas Zerbe (in barfuß) oder Andreas Wolff über die Routiniers wie Domagoj Duvniak bis zu Trainer Filip Jicha. Für Kids, denen die Wartezeit dann doch zu lang ist, stehen im Außengelände Spielstationen, wie zum Beispiel Golf und Minigolf, bereit. Alle Spiele könnten Endspiele in der Champions League sein Die Eltern oder Großeltern kümmern sich derweil um die Versorgung. Die beiden Bierwagen der Sportfreunde Loxten sind die Sammelpunkte schlechthin. &bdquo;Das ist ja fast wie ein Klassentreffen“, freut sich etwa Gerald Klekamp, als langjähriger Handball-Abteilungsleiter der Spvg. Hesselteich gut vernetzt, &bdquo;das ist unglaublich, wie viele Leute wir getroffen haben.“ Klekamp ist nicht nur begeistert, dass sein zehnjähriger Enkel Jona ebenfalls einlaufen durfte, sondern er ist auch vom gezeigten Sport angetan. &bdquo;Alle Spiele, die wir hier sehen, könnten Endspiele in der Champions League sein“, hält der Hesselteicher fest. Unterstützung erhält er dabei von TuS Brockhagens Urgestein Uli Deppe. &bdquo;Wir können uns glücklich schätzen, dass wir solche Mannschaften sehen dürfen“, sagt Deppe. Eines überrascht Deppe allerdings. &bdquo;Ich kapiere nicht, warum trotz dieser Qualität das Stadion nur halbvoll ist. Dieses Turnier hätte mehr Zuschauer verdient“, sagt Deppe und spricht damit vielen Besuchern aus der Seele. 4.500 Zuschauer in der Haller OWL-Arena sehen Kiel und Veszprem als Sieger Die Halbfinal-Spiele am Samstag haben nach Angaben der Organisatoren 4.500 Zuschauer gesehen. Im ersten Spiel setzte sich THW Kiel gegen den französischen Vizemeister HBC Nantes 32:31 (17:18) durch. Die Partie war hart geführt, gleich zwei Akteure der Franzosen sahen Rot. Zu Kiels Matchwinnern gehörte neben dem achtfachen Torschützen Emil Madsen (8/4) auch Rückkehrer Andreas Wolff, der in der Schlussphase einen Gegenstoß und einen Siebenmeter parierte. Im zweiten Spiel diktierten die Füchse Berlin die Startminuten, häufig fehlte aber in der Abwehr die Abstimmung. Veszprems Starensemble setzte sich bis zur Pause auf 20:14 ab und vergrößerte den Vorsprung danach ohne große Mühe. HBC Nantes – THW Kiel: 31:32 (17:18) HBC Nantes: Pesic (1.-30., 7 Paraden), Biosca (31.-60., 10/2 Paraden); Milosavljev (1), Briet (2), Minne (4), Yoshida (1), Bonnefond, Rivera (5), Abdi (2), Avelange-Demouge (1), Tournat (5), Bos (4), de la Breteche, Gaber, Leopold(1), Odriozola (3), Simmonet, Wenkegheu-Tchambou; THW Kiel: Wolff (31.-60., 9/1 Paraden), Bellahcene (1.-30., 4/1 Paraden); Duvnjak (2), Landin (3), Överby (1), Wiencek (3), Pabst, Johansson (2), Dahmke (1), Zerbe (2), Kutz (n.e.), Madsen (8/4), Wallinius (2), Bilyk (n.e.) Imre (8/6). Füchse Berlin - 4iG Veszprem 32:41 (14:20) Füchse Berlin: Milosavljev, Ludwig; Gidsel 10, Reichmann 5/1, Andersson 3, Lichtlein 3, Freihöfer 3, Marsenic 3, Langhoff 2, Beneke 1, Wassermann 1, West av Teigum 1, Wiede, Tollbring 4iG Veszprem: Corrales, Jensen; Sandell 7, Kosorotov 6, Descat 5, Elisson 5, Vailupau 5, Remili 4, Pechmalbec 3, Fabregas 2, Cindric 1, Vegh 1, Elderaa 1, Casado 1, Grahovac, Ligetvari, Edwards. So geht es am Sonntag (25.8.) weiter: Spiel um Platz 3: Nantes gegen Füchse Berlin (12:30 Uhr) Finale: Kiel gegen Veszprem (15:30 Uhr)

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