SF Loxten überrascht - TG Hörste bricht in der Schlussphase ein

Altkreis Halle. Anspruchsvolle Auswärtsaufgaben standen am ersten Oberligaspieltag nach der Winterpause für die heimischen Handball-Aushängeschilder auf dem Programm. Die Gemütslagen nach der Rückkehr waren völlig unterschiedlich. Loxten feiert Topleistung VfL Eintracht Hagen II - SF Loxten 34:34 (20:17). Sie hatten moit dem letzten Tor den Ausgleich kassiert und aus einer 47-sekündigen Überzahl am Ende des Spiels kein Kapital mehr geschlagen. Gründe hätte es für die Handballer der SF Loxten genug gegeben, das 34:34 (17:20)-Unentschieden beim VfL Eintracht Hagen II als Punktverlust einzuordnen. Dass die Schützlinge von Thomas Lay nach der Schlusssirene trotzdem vor Freude durch die Halle tanzten, während die Gastgeber enttäuscht in die Kabine schlichen, zeigt, wie stolz die &bdquo;Frösche" auf ihre Leistung im ersten Punktspiel des Jahres waren. Und das durften sie auch sein. Im letzten Akt einer durchwachsenen Hinrunde präsentierten sich die Schützlinge von Thomas Lay beim bisherigen Tabellenzweiten von ihrer besten Seite. &bdquo;Das war von allen Beteiligten ein absolutes Topspiel", schwärmte Loxtens Coach nach der Partie, die mehr als die etwa 40 Zuschauer verdient gehabt hätte, unter denen die mitgereisten SFL-Anhänger laut Lay sogar in der Überzahl waren. Den Ton auf dem Feld gab erwartungsgemäß aber zunächst die VfL-Reserve an. Durch Linksaußen Josip Jukic und den Halbrechten Damian Toromanovic aus dem Zweitligakader mächtig aufgerüstet, führte Hagens U 23 nach gut 13 Spielminuten standesgemäß mit 10:4. &bdquo;So schlimm fühlte sich das aber gar nicht an", sagte Lay. Denn die Hälfte der Gegentreffer war bis dahin über Gegenstöße gefallen. Bis zum Pausenpfiff reduzierten die Sportfreunde ihre Fehlerquote, das Tor von Luca Borutta zum 17:20 gab ihnen für den zweiten Spielabschnitt ordentlich Rückenwind. Nach Wiederanpfiff nahm die Aufholjagd dann richtig Fahrt auf. Dabei gelang auch Thomas Lay ein Volltreffer: Obwohl Pascal Welge mit 14 Paraden alles andere als enttäuscht hatte, erreichte Loxtens Abwehrarbeit mit der Hereinnahme von Marco Possehl noch einmal einmal eine neue Qualitätsstufe. Neun Minuten lang hielt &bdquo;Google" seinen Kasten dicht. Aus dem 26:28 (42.) machten die Gäste beim 29:28 (46.) ihre erste Führung. Kein Zufall, dass dieser wichtige Treffer auf das Konto von Jan Schröder ging. Der Rückraumspieler strotzte nach seinem märchenhaften Comeback beim Kreispokalsieg vor zwei Wochen auch im ersten Ligaspiel nach mehr als drei Jahren Pause vor Power und Spielfreude. Mit 9/4 Treffern war &bdquo;Harry" am Ende Loxtens bester Werfer. Was für Lay aber noch wichtiger war: &bdquo;Er kann seine Mitspieler unglaublich mitreißen." Ohne Vorwurf deshalb, dass Schröder mit seiner Siebenmeterfahrkarte die 34:32-Führung (56.) verpasste. Dass die Hagener noch zum Ausgleich konterten, zeigte Lay &bdquo;wie viel Qualität sie haben". Loxtens Hektik und den leichten Ballverlust im letzten Angriff fand der Coach &bdquo;extrem ärgerlich", sie änderten aber nichts an seiner Zuversicht: &bdquo;Jetzt fahren wir mit viel Selbstvertrauen nach Herne." Loxten: Welge (1.-40.), Possehl (ab 40.); Weischer (2), J. Patzelt (3), M. Harnacke, Borutta (2), N. Patzelt (4), P. Harnacke, Zwaka (3), Meyer (5), Schröder (9/4), von Ameln (5), Pelkmann (1). Rothosen halten nur 45 Minuten lang mit VfL Gladbeck - TG Hörste 39:22 (18:11). Mit Blick auf die eigenen Personalprobleme und die Klasse des Gegners war Handball-Oberligist TG Hörste mit bescheidenen Zielen in den Ruhrpott gefahren: &bdquo;Wir wollen uns so gut wie möglich verkaufen." Das gelang dem Neuling beim VfL Gladbeck fast drei Viertel der Spielzeit. Am Ende musste sich Matthias Baier aber über ein Endresultat von 22:39 (11:18) ärgern. Das Fazit des Hörster Trainers: &bdquo;Bis zum 17:24 haben wir das gemacht, was wir uns vorgenommen hatten: gekämpft und den unbedingt Willen gezeigt, sich zu wehren. Aber in den Schlussminuten haben wir es dem Gegner mit einer Menge technischer Fehler viel zu einfach gemacht." Mit einem Torwartwechsel wollten die Gäste noch mal einen Impuls setzen, aber Fabian Stroth konnte einem leid tun: Immer wieder liefen Gladbecker Angreifer bei Gegenstößen alleine auf den Keeper zu und erhöhten ihr Plus auf für Hörste schmerzhafte 17 Tore. Bevor Julius Hagemann zum Endstand traf, hatte der VfL in sechseinhalb Minuten acht Treffer in Folge erzielt. Gladbeck übernahm nach Eintracht Hagens Punktverlust gegen Loxten den zweiten Tabellenplatz und unterstrich mit einer starken Leitung seine Aufstiegsambitionen. Von der zehnten Minute an dominierten die Hausherren. Nachdem Hagemann mit dem ersten von zwei vergebenen Siebenmetern gescheitert war, erhöhten sie ihren Vorsprung von 8:5 auf 12:6 und später auf 19:11. &bdquo;Schon in der ersten Hälfte hat Gladbeck seine handballerische Qualität ausgespielt", suchte Matthias Baier nicht nach Ausreden. Obwohl Silvan Tarner und Lukas Burstädt verletzt fehlten und Max Schäper wie berichtet stark angeschlagen war, ließ der krasse Außenseiter lange Zeit nicht locker und verkürzte mehrfach. &bdquo;Aber wir mussten Max in der ersten Hälfte zeitweise schonen und ab der 40. rausnehmen, weil sich der Oberschenkel meldete", sagte Baier. Danach ging es endgültig bergab. Hörste: Schneider (1.-20./31.-45. – er parierte zwei Siebenmeter), Stroth (21.-30./46.-60.); Hagemann (7/4), Schäper (4), Steinlechner (2), Lepper (3), Barrelmeyer (2), Kösters (2), Herschel (2), S. Burstädt, Reckmann, Schröder, Schuster, Walkenhorst.

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