Verein macht Werbung für besonderen Sport bei bekanntem ZDF-Format
Die ersten Turniere in der höchsten und einzigen deutschen Spielklasse liegen hinter dem Kinball-Team der TSG Dissen. Zum positiven Fazit trägt auch ein Fernsehauftritt bei.
Dissen/Borgholzhausen. Spielen sie bald in der Kinball-Nationalmannschaft? Zumindest haben sich die Dissener Cracks der neuen Sportart in ihrer ersten Bundesliga-Saison achtbar verkauft. Für einige von ihnen könnte daher das EM-Ticket in der noch jungen Sportart winken.
In der Endabrechnung landete die TSG Dissen, bei der auch viele Sportler aus dem angrenzenden Altkreis erste Erfahrungen in der neuen Sportart sammelten, auf Platz acht von insgesamt 13 Mannschaften. „Die Saison hatte Höhen und Tiefen", gesteht Abteilungsleiter und Trainer Stefan Eggert. Insgesamt vier Turniere absolvierte die frisch formierte Mannschaft. „Beim ersten sind wir nicht gut gestartet", berichtet Eggert von der Reise nach Rheinland-Pfalz.
Die Spieltage in der Bundesliga – der derzeit einzigen Spielklasse in Deutschland – werden in gemischten Mannschaften ausgetragen. Mindestens eine Dame muss in jedem Spiel mitmachen. „Wir hatten nur eine Frau dabei, die sich verletzt hat. Daher konnten wir am ersten Spieltag nicht gewertet werden", erklärt Eggert. Besser klappte es beim zweiten Auftritt in Oberhausen. Da schrammte Dissen nur knapp an einem Platz vorbei, für den es Punkte in der Endabrechnung gibt.
„Wir haben uns von Turnier zu Turnier deutlich gesteigert"
Einen Höhepunkt sollte das Turnier in der eigenen Halle bilden. Durch Undiszipliniertheiten in den eigenen Reihen blieb der TSG ein besseres Ergebnis verwehrt. Am Ende wurde die Mannschaft Achter. Das Abschluss-Turnier fand im bayerischen Augsburg statt. Nur knapp scheiterte Dissen am Einzug ins Endspiel. „Wir haben uns von Turnier zu Turnier deutlich gesteigert", lobt Eggert.
Trotz der Erfolge in Dissen bleibt Kinball nach wie vor eine Randsportart. Neun Vereine sind aktuell dem nationalen Verband angeschlossen, die 13 Mannschaften stellen. Grund genug also, die Sportart populärer zu machen. Gespielt wird das Spiel mit einem 1,22 Meter großen Ball, der weniger als ein Kilo wiegt.
Drei Teams, bestehend aus jeweils vier Spielern, stehen sich gegenüber. Die Mannschaft, die am Zug ist, bildet eine Art menschlichen Sockel, auf dem sie den großen Ball hält. Kurz bevor einer der Akteure das Spielgerät in die Partie bringt, wählt er mittels des Wortes „Omnikin" und der Trikotfarbe die verteidigende Mannschaft aus. Diese muss dann verhindern,dass der große Ball den Boden des 20 mal 20 Meter langen Spielfeldes berührt oder ins Aus fliegt. Auch die Mannschaft, die gerade nicht am Zug ist, erhält einen Punkt, sollte das abwehrende Team den Ball nicht kontrollieren können.
Ordentlich die Werbetrommel rührten jetzt Linus Eggert, Laura Tetzel und Kevin Simon. Die drei vertraten die TSG Dissen im ZDF-Fernsehgarten. „Das war für die drei ein super Erlebnis", berichtete Stefan Eggert.
Sie würden es auf jeden Fall wiederholen. Schließlich erlebten sie dort Stars wie Dschungelcamp-Sieger Ross Antony, Schlagersängerin Peggy March, Claudia Jung und Oli P. live und hautnah. Insgesamt bekamen sie mit anderen Kinball-Spielern aus ganz Deutschland sechs Minuten Sendezeit, um ihren Sport darzustellen. Insgesamt benötigten sie dafür ein ganzes Wochenende in Mainz – Generalprobe eingeschlossen.