Die Legenden machen ihren Meister: TG Hörste sichert sich den Aufstieg

Hörste. Es ist kurz nach halb neun am Samstagabend, als Frank Spannuth die Krönung erhält. Sina Schäper setzt ihrem Trainer eine Krone mit dem Schriftzug &bdquo;Oberliga" auf den Kopf. Die Aufstiegsparty ist zu diesem Zeitpunkt längst im Gange. Schwarze Titel-T-Shirts haben die weißen Spieltrikots ersetzt. &bdquo;2022, das Jahr in dem Legenden ihren Meister machen" steht darauf. Die Mannschaft hat die ersten Tänze des Abends hinter sich, Welle und Diver vor dem gut gefüllten – und vor allem lautstarken – Auswärtsfanblock absolviert. Teammanagerin Sonja Schäper hat für jede Spielerin eine Rose und eine Flasche Sekt dabei. Bevor es die gibt, müssen alle an den Mitspielerinnen vorbei und einmal abklatschen. Als Erstes ist Annalena Raudies an der Reihe. Aus gutem Grund. Die Torfrau wird am 7. Mai nicht nur Verbandsliga-Meisterin, sondern feiert auch ihren 23. Geburtstag. &bdquo;Es ist der Wahnsinn. Wir haben jahrelang darauf hingearbeitet. Es ist unbeschreiblich", sagt sie überglücklich. Den Aufstieg in die A-Jugend-Bundesliga hat Raudies 2017 knapp verpasst. Ein Großteil ihrer jetzigen Teamkameradinnen holte das ein Jahr später nach – was zur auf dem Aufstiegstrikot verewigten Legendenbildung nicht unwesentlich beigetragen haben dürfte. &bdquo;Wir sind ein junges Team, und es sieht so aus, dass wir zusammenbleiben", ist Annalena Raudies vor der künftigen sportlichen Heimat nicht bange. Das gilt auch für Chiara Dessin. Mit acht Toren ist sie beim 38:10 die erfolgreichste Werferin. &bdquo;Es war ein weiter Weg bis in die Oberliga, aber wir haben ihn durchgezogen." Die &bdquo;Handballmacht vom Ruthebach" hat am Samstagabend zum vorerst viertletzten Mal in der Verbandsliga Tribüne und Spielfeld geentert. Die Partie ist im Grunde nach dem 13:3 (19.) von Rabea Linkert gelaufen. Wie ein Uhrwerk ohne Aussetzer ziehen die Gäste immer weiter davon. Oben auf den Rängen muss sich die Anhängerschaft nur kurz einmal in Geduld üben. Nachdem Chiara Dessin das 29:7 gelungen ist (42.), dauert es tatsächlich bis zur 47. Minute, ehe Kim Laker den Wunsch der Fans erfüllt: &bdquo;Hörste, mach’ die 30 voll." Sassenberg dürfte froh sein, es zumindest zweistellig zu schaffen. Das 10:30 von Vanessa Bastiaan (48.) wird auf der Bank des VfL bejubelt, mehr Tore lässt Hörste nicht mehr zu. Ein Spiegelbild der Saison Der klare Sieg in Sassenberg ist für Hörstes Trainer Frank Spannuth &bdquo;ein Spiegelbild der gesamten Saison". In der hat die TG bislang nur eine Partie verloren, mit 17:18 beim Tabellenzweiten Wettringen. Seit Samstag kann der FC Vorwärts die Hörsterinnen auch rechnerisch nicht mehr überholen. Spannuth ist beeindruckt von seinem Erfolgsteam. &bdquo;Das haben sich die Mädels so etwas von verdient. Sie sind hochmotiviert, ohne auch nur eine Sekunde arrogant zu sein", sagt der Trainer. Eine Einschätzung, die Chiara Dessin teilt: &bdquo;Wir hatten einfach Bock und waren voll dabei." &bdquo;Für Hörste ist die Oberliga wie die Bundesliga"Und sie wissen sich auch in der Stunde des Triumphes zu benehmen. Die obligatorischen Sektduschen werden vor die Sassenberger Sporthalle verlegt. Erstes Opfer ist Melina Gerdes, die von Sina Schäper nassgemacht wird. Die Anhängerschaft gibt trommelnd den Takt vor, die Feier geht weiter bis nach Sonnenuntergang. &bdquo;Für Hörste ist die Oberliga wie die Bundesliga", sagt Spannuth. Und lächelnd fügt er hinzu: &bdquo;Ich sehe kein Problem darin, dort zu spielen." Hörste: Kaiser, Raudies; Schäper (4), Lutze (1), Wittenbrink (4), Wellerdiek (1), Biewald (1), Linkert (5), Laker (4), M. Gerdes (6/1), Ch. Dessin (8), C. Dessin, Tewes (3), J. Gerdes (1).

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