Entscheidung gefallen: In diesen Handball-Ligen stoppt der Spielbetrieb

Altkreis Halle. Der Handballverband Westfalen (HVW) hat individuelle Lösungen versprochen. Jetzt haben die Funktionäre geliefert. Am Mittwochabend veröffentlichte das Präsidium für jede Liga einen Fahrplan, wie es in den kommenden Wochen mit dem Spielbetrieb von der Ober- bis zur Landesliga weitergeht. Während sich einige Klassen in eine freiwillig verordnete Pause verabschieden, rollt in anderen trotz Omikron-Variante und 2G-Plus-Regel weiter der Ball. Knappes Votum Bis Dienstagabend hatten die Vereine in Nordrhein-Westfalen Zeit, sich in einer Umfrage zu äußern, ob sie die Saison fortsetzen oder kurzfristig unterbrechen möchten. Und wenn ja, ob bis Ende Januar oder Ende Februar. Von 214 abgegebenen Stimmen sprachen sich 105 für eine Pause aus. 109 votierten für das Fortdauern der Spielzeit. Auch in vielen Ligen war die Abstimmung denkbar knapp. Das geht aus einer Tabelle hervor, die der Verband auf seiner Homepage veröffentlichte und den Vereinen in einem Newsletter zusätzlich zur Verfügung stellte. Nach intensiven Gesprächen hat das Präsidium des HVW entschieden, den Spielbetrieb in den Staffeln auszusetzen, in denen die Mehrheit der Vereine sich das wünscht. Diese Ligen pausieren Konkret handelt es sich bei den Frauen um die Verbandsliga, Staffel 1 und die Landesliga, Staffel 4. Bei den Männern verabschiedet sich die Verbandsliga, Staffel 1, die Verbandsliga, Staffel 3 sowie die Landesliga Staffeln 1, 5 und 6 bis Ende Januar in eine verlängerte Winterpause. Für den Altkreis Halle bedeutet das, dass nur die Verbandsliga-Männer der HSG Werther/Borgholzhausen betroffen sind. Die übrigen heimischen Vertreter der Landes- bis Oberliga spielen weiter. Grundsätzlich, das teilte der Handballverband Westfalen mit, sei es selbstverständlich auch weiter möglich, Spiele mit Zustimmung beider Vereine aufgrund der Pandemie zu verlegen. Andreas Tiemann, Spielleiter im HVW, betonte zudem: &bdquo;Klar ist auch, dass niemand von uns in die Zukunft schauen kann. Wir werden sicherlich in ein paar Wochen wieder mit den Vereinen zusammenkommen." So votierten Altkreis-Clubs Dass Gespräche auch in den nächsten Wochen notwendig sein werden, beweist allein der Blick in den Altkreis Halle: Viele Vereine haben sich hier nämlich gegen eine Fortsetzung der Saison ausgesprochen: Die Verbandsliga-Männer des TuS Brockhagen etwa oder die der Spvg. Steinhagen zählen zu zwei von insgesamt fünf Mannschaften die in der Staffel zwei für eine Pause plädierten. &bdquo;Dabei geht es der Mannschaft weniger um den Aufwand, der 2G-Plus verursacht", sagt Brockhagens Abteilungsleiter Sven Meister: &bdquo;Es geht um die angespannte Corona-Lage an sich." Auch Andreas Wehmöller, der Sportliche Leiter der Spvg. Hesselteich, findet: &bdquo;Wir haben im Moment größere gesellschaftliche Themen vor der Brust als Handball." Deshalb befürworteten sowohl die Hesselteicher Landesliga-Herren als auch die Verbandsliga-Frauen eine Saisonunterbrechung bis Ende Februar. &bdquo;Spielerinnen und Spieler in unserem Verein sind in der kritischen Infrastruktur beschäftigt. Wir wollen verhindern, dass die wegen des Sports in ihren Berufen ausfallen", erläutert er. Trotzdem kündigte Hesselteich auf seiner Homepage bereits an, "sich der Mehrheit anzuschließen". Die Spiele der ersten Herren- und Damen-Mannschaft sollen daher wie geplant stattfinden. Eine andere Auffassung vertritt die TG Hörste: Der Verein hat sich für eine Fortsetzung des Spielbetriebs stark gemacht. Von der Kreisklasse bis zur Verbandsliga, wo die erste Männer- und Frauenmannschaft unterwegs sind. &bdquo;Natürlich ist das ein Risiko", räumt Vorstandsmitglied Frank Panofen im Gespräch mit der WDR-Lokalzeit ein: &bdquo;Dieses nehmen wir aber in Kauf, weil wir den Sport erleben wollen." Vorstand legt Veto ein In Steinhagen hatte der Handballvorstand des Vereins Training erlaubt, Spiele aber vorerst grundsätzlich untersagt. Die Nachholpartie der Verbandsliga-Männer beim TV Emsdetten II am Donnerstagabend war deshalb schon vor Bekanntwerden der Abstimmungsergebnisse verlegt worden. Die Spiele des kommenden Wochenendes waren bis Mittwochabend noch nicht verlegt. Kreis macht weiter Unabhängig von der Entscheidung des Handballverbands Westfalen geht der Spielbetrieb im Handballkreis Gütersloh erst einmal weiter. In allen Klassen soll es keine generelle Unterbrechung geben. Das ist das Ergebnis eines virtuellen Staffeltags, an dem am Dienstagabend 35 Vereinsvertreter und Vereinsvertreterinnen in einer Zoom-Konferenz teilgenommen haben. Die Entscheidung gilt für den Seniorenbereich und die E- bis D-Jugend. In welcher Form es mit dem OWL-weit geregelten Spielbetrieb der C- bis A-Jugend und der Bezirksliga weitergeht, hängt ebenso vom Stimmungsbild der Nachbarkreise ab, die sich am späten Mittwochabend für dasselbe Vorgehen entschieden. Verlegung ohne Einwilligung Heinz-Hermann Jerrentrup, der zuständige Spielleiter im Kreis, räumte allen Vereinen die Möglichkeit ein, Spiele zu verlegen. Bis einschließlich 6. Februar könnte dies geschehen, auch ohne dass der Gegner zugestimmt hat. &bdquo;Den Clubs wird dadurch kein Nachteil entstehen", versprach der Borgholzhausener. Die Partien sollen nachgeholt werden. Der Rückstau von mehr als 80 Spielen, die in sämtlichen Ligen noch offen sind, droht nun weiter anzuwachsen. Auch, weil sich unter anderem der Wiedenbrücker TV und die TSG Rheda generell weigern, bis Ende Januar Punktspiele auszutragen. Das teilten die Vertreter beider Vereinen den übrigen Anwesenden am Dienstag mit. Andere Clubs wie der TV Isselhorst wollen auch von &bdquo;Geboosterten" nach wie vor Schnelltestnachweise verlangen. Jerrentrup: &bdquo;Das ist die eigene Entscheidung eines jeden Vereins."

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