Traumjob Profi: Wird diese Versmolder Tennisspielerin Angie Kerber ablösen?
Joëlle Steur spielt für den Tennispark Versmold. Die 16-Jährige zählt zu den größten Nachwuchshoffnungen des Landes. Auf und abseits des Platzes überzeugt sie mit Willen und Ehrgeiz.
Versmold. Die Liebe zum Tennis haben Sylvia und Fransciscus Steur ihrer Tochter Joëlle praktisch in die Wiege gelegt. Die Mama war in den 90er Jahren als Profi unterwegs. Der Papa arbeitet noch heute als Trainer. Das Paar lernte sich auf dem Tennisplatz kennen – und lieben. Die Faszination für den Sport gaben sie an die Kinder weiter.
Seit ihrem fünften Lebensjahr spielt Joëlle Steur Tennis. Erst wollte die heute 16-Jährigen nur ihrer neun Jahre älteren Schwester Julyette nacheifern. Mittlerweile zählt sie zu den hoffnungsvollsten Nachwuchstalenten des Landes. Problemlos darf man sie als Überfliegerin bezeichnen.
„Mein Ziel ist es, bei den Profis mitzuspielen", sagt Joëlle Steur in einem Videobeitrag des DTB: „Ich will die Top Ten erreichen." Traumjob: Tennisprofi. Joëlle Steur ist selbstbewusst. Doch wer sie kennt, der weiß um ihren Ehrgeiz. Auf und abseits des Platzes.
Als sie ein Jahr alt war, zog die Familie von Deutschland in die Niederlande, die Heimat ihres Vaters. Seit rund sechs Jahren leben die Steurs jetzt in Alicante an der Costa Blanca. In Spanien herrschen optimale Trainingsbedingungen. Auch Schule und Sport ließen sich in Südeuropa einfach besser vereinbaren als in Deutschland oder in Holland.
Ihr Abitur machte sie im Alter von 15
Zunächst besuchte Joëlle Steur eine Privatschule, anschließend lernte sie an einer niederländischen Fernschule. Anfangs fiel es dem deutschen Toptalent schwer, sich für den Unterricht zu motivieren. Doch nach und nach entwickelte sie den Willen, der sie auch auf dem Tennisplatz auszeichnet. In Windeseile schaffte Joëlle Steur die Prüfungen. „Normale Klausuren konnte ich im Beisein einer zugeschalteten Lehrerin schreiben, für die Abschlussprüfungen musste ich immer nach Holland", sagt sie. Im vergangenen Jahr machte sie ihr Abitur – mit 15.
Bundestrainerin Barbara Rittner traut ihrem Schützling eine Profikarriere zu. Joëlles Spielweise, ihr Selbstbewusstsein und die Unbeschwertheit imponieren der 47-jährige Ex-Tennisspielerin. Dazu sind es die sauberen Treffpunkte, die die Rechtshänderin für jeden Gegner gefährlich macht.
Ab Juni schlägt sie wieder regelmäßig in Versmold auf
Seit 2018 spielt Joëlle Steur im Sommer regelmäßig für den Tennispark Versmold. Auch in diesem Jahr schlägt sie für das Regionalliga-Team auf. Die Saison startet am 11. Juni mit einem Heimspiel gegen den Bonner THV. Drei Tage später gastieren die Versmolderinnen beim TC Deuten