Steinhagen. In seiner ersten Analyse nach dem Spiel hatte Sebastian Kammler noch das Beste gehofft – und sich im Optimismus geflüchtet. „Vielleicht ist die Verletzung ja gar nicht so schlimm. Wir drücken ihr die Daumen“, hatte der Trainer von Frauenfußball-Landesligist Spvg. Steinhagen gesagt. Doch schon wenige Stunden später war klar: Die Sorge um Camilla Schrijvers war berechtigt.
Die Offensivspielerin, mit vier Saisontoren beste Schützin ihrer Mannschaft, fällt monatelang aus. Beim 4:0-Sieg über den VfB Schloß Holte am Sonntag musste sie nach 40 Minuten vom Platz. Nach einem Zusammenprall mit der gegnerischen Torhüterin verdrehte sie sich das Bein – unter starken Schmerzen wurde sie mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Dort stellten die Ärzte kurz darauf die niederschmetternde Diagnose: Wadenbeinbruch.
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„Die Saison ist damit natürlich gelaufen“, sagte Camilla Schrijvers am Montag. Aktuell wartet sie auf ihren OP-Termin, durfte die Klinik aber bereits wieder verlassen. Ihre Mitspielerinnen übermittelten über Social Media Genesungswünsche: „Wir sind alle bei dir und stehen dir in dieser Zeit zur Seite!“, schrieben sie auf ihrem Instagram-Kanal. Überhaupt haben die 29-Jährige seit dem Wochenende viele liebe Nachrichten erreicht.
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Neben Steinhagen: Weiterer Zwischenfall beim Fußball in Bielefeld
Ein insgesamt bitteres Wochenende für den Amateurfußball in der Region – denn auch in der Bezirksliga der Männer kam es zu einem schweren Zwischenfall. Das Bielefelder Derby zwischen der Spvg. Heepen und dem VfR Wellensiek wurde beim Stand von 1:0 für die Gastgeber abgebrochen. Schon in der dritten Minute hatte sich eine Szene ereignet, die später zum vorzeitigen Ende führte: Nach einer Heeper Ecke sprang Gästespieler Yasin Allouch hoch, um den Ball zu klären. Beim Landen ertönte ein gellender Schrei. „Yasins linker Fuß stand im 90-Grad-Winkel ab“, berichtete VfR-Trainer Ede Hertel.
Während die Wellensieker sofort lautstark einen Rettungswagen anforderten, lief das Spiel zunächst weiter – bis Heepens Marijo Pavlovic den Ball zum 1:0 ins Tor schob. „Wir hatten zuerst gar nicht mitbekommen, was da wirklich passiert war“, entschuldigte sich Spvg.-Coach Marko Puskaric später. Erst nach dem Treffer unterbrach der Schiedsrichter die Partie. Nachdem auch ein Notarzt per Rettungshubschrauber eingetroffen war und Allouch auf dem Platz in Narkose versetzt werden musste, brach der Unparteiische das Spiel schließlich ab.
„Einige meiner Spieler standen völlig unter Schock“, sagte Hertel. Und auch Puskaric zeigte Verständnis: „Im Sinne des Fairplays war der Abbruch die einzig richtige Entscheidung.“ Wie die Begegnung gewertet wird, ist noch offen.
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