Versmold. Nach der Erlaubnis durch die Landesregierung, die Plätze wieder für Hobbyspieler zu öffnen, war die gestrige E-Mail vom DTB innerhalb kürzester Zeit die zweite gute Nachricht für den Verein. „Wir sind froh, dass wir den Fans in dieser Saison doch noch ein Highlight präsentieren dürfen“, sagt Vorstandsmitglied Karsten Wolf. Wie berichtet hatte der Tennispark infolge der Corona-Krise sein internationales Damenturnier Reinert Open absagen und den Saisonausfall der zweiten Herren-Bundesliga verkraften müssen.
Stattdessen hatte sich der Club um die Austragung der nationalen Turnierserie beworben, mit der der DTB seinen besten Profis Gelegenheit geben möchte, entgangene Matchpraxis und Preisgelder zu kompensieren. Mit Erfolg, denn gleich für drei Veranstaltungen bekamen die Versmolder jetzt den Zuschlag. Vom 16. bis 19. Juni ist der Tennispark Ausrichter von zwei Vorrundengruppen mit jeweils vier Damen, vom 23. bis 27. Juni folgt eine Zwischenrunde mit acht Spielern der Herrenkonkurrenz. Den krönenden Abschluss bildet die Finalrunde der Damen in der Woche vor dem 26. Juli.
Wolfs Hoffnung, „ein echtes Zugpferd“ in Versmold begrüßen zu dürfen, sind berechtigt. Bei den Herren wird das 32-köpfige Feld von den Davis-Cup-Spielern Jan-Lennard Struff (aktuelle Nummer 34 der Weltrangliste) und Dominik Köpfer (Nummer 92) angeführt.
Vier Versmolder haben Platz im Hauptfeld
Prominenteste Teilnehmerinnen unter den 24 Damen sind Laura Siegemund (Nummer 68) und Anna-Lena Friedsam (106) und Carina Witthöft (ehemals 49). Alle drei hatten in der Vergangenheit schon bei den Reinert Open Versmolder Luft geschnuppert.
Auch für Lokalkolorit ist gesorgt: In Daniel Masur, Katharina Gerlach sowie den Schwestern Julyette und Joëlle Steur haben vier Aushängeschilder vom Tennispark einen Platz in den Hauptfeldern ergattert. Ob sie tatsächlich ihren Heimvorteil in der Fleischstadt genießen dürfen, wird die Auslosung Anfang der kommenden Woche zeigen. Marvin Netuschil muss derweil auf Absagen hoffen. Der Versmolder Zweitligaspieler steht auf Platz zwei der Nachrückerliste.
In Zeiten der Corona-Pandemie werden alle Matches unter besonderen Bedingungen ausgetragen. „Die Gesundheit der Spieler und aller Beteiligten sowie die Einhaltung der Vorgaben der Bundes- und Landesregierungen haben höchste Priorität“, heißt es dazu vom DTB. So werden beispielsweise die Matches nur mit einem Stuhlschiedsrichter und ohne Linienrichter und Ballkinder gespielt.
Karsten Wolf ist sicher, dass die erfahrenen Versmolder Organisatoren ebenso wie die weiträumige Anlage den Anforderungen gerecht werden. Offen ist derzeit noch, ob bei den Turnieren auch Zuschauer zugelassen sind. „Diese Frage ist derzeit noch zu weit weg“, sagt Wolf. Doch selbst, wenn die Behörden die Maßnahmen bis dahin weiter lockern sollten, „wird es sicherlich keine Großveranstaltung werden, die mit den Reinert Open oder der zweiten Bundesliga vergleichbar ist“. Kleiner Trost für die Fans: alle Partien sollen live im Internet gestreamt werden. Für die Finalrunde ist der Einsatz von TV-Kameras geplant.